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Autorecycling-Pilotbetriebes in Altdorf

Keywords : Pressemitteilung, Autorecycling, Pilotbetrieb, Altdorf, Saweg,

(Ti) Weiterführung des umweltgerechten Autorecycling-Pilotbetriebes in Altdorf
(Pressemitteilung vom 01.03.96)

(Ld) Der Bundesrat hat einen Zusatzkredit von vier Millionen für die
Weiterführung des Projektes eines umweltgerechten Autorecyclings bei der
Schweizerischen Munitionsunternehmung in deren Werk in Altdorf bis Ende 1997
bewilligt. Die eidg. Räte müssen diesem Kredit im Rahmen der Nachtragskredite
1996 noch zustimmen.

(Tx) An der 1993 gegründeten Firma Saweg AG (Schweizerische
Automobil-Wiederverwertungs- und Entsorgungsgesellschaft) sind die Derendinger
AG, Dietlikon, und die bundeseigene SM Schweizerische Munitionsunternehmung mit
Sitz in Thun beteiligt, letztere als Minderheitsaktionär mit 45 Prozent. Die
Saweg betreibt eine umweltgerechte Entsorgung von ausgedienten Autos auf dem
Areal der Munitionsunternehmung in Altdorf. Die noch brauchbaren Teile, wie
Motoren, Getriebe etc. werden über einen Zweigbetrieb in der Slowakei nach
Mittel- und Osteuropa verkauft. Bei dieser neuartigen Art der Entsorgung fällt
praktisch kein Sondermüll mehr an, da alle Teile artgerecht entsorgt und
darüber hinaus grundsätzlich alle wiederverwertbaren Teile instand gestellt und
dem Markt zugeführt werden. Nicht wiederverwendbare Teile werden nach
Materialkategorien getrennt und bestehenden, umweltgerechten Entsorgungskanälen
zugeführt. Die SM ist seit einigen Jahren im industriellen Recycling aktiv. Die
Derendinger AG in Dietlikon ist spezialisert im Auto-Ersatzteilgeschäft.

Die Beteiligung des Bundes erfolgte, um einer neuen, umweltgerechten
Geschäftsidee Startmöglichkeiten zu bieten und damit im vom Arbeitsplatzabbau
des EMD stark betroffenen Kanton Uri Arbeitsplätze zu schaffen.

Die zur Verfügung stehenden Eigenmittel wurden zur Finanzierung des
Pilotbetriebes in Altdorf, mit welchem die notwendigen Erkenntnisse und
Erfahrungen für den geplanten Serienbetrieb gesammelt werden, und auch für den
Aufbau des produktionsbetriebes und des Vertriebsnetzes in der Slowakei
eingesetzt. Die Arbeiten in Altdorf sind gut angelaufen, und in der Slowakei
konnte mit einiger Verspätung im Oktober 1995 mit dem Verkauf begonnen werden.
Mit den Verkaufserlösen konnte nur ein Teil der seit Projektbeginn angefallenen
Kosten gedeckt werden. Zur Finanzierung dieser Aufbauarbeit und des weiteren
Ausbaus des Vertriebsnetzes in Mittel- und Osteruopa wurde das Aktienkapital im
Januar 1996 von 3,1 auf 4 Millionen Franken erhöht, und die beiden
Hauptaktionäre haben zugunsten der SAWEG Forderungsverzichte unterzeichnet.

Die bei der Gruppe Rüstung durchgeführte Überprüfung der Situation führte zum
Antrag des EMD an den Bundesrat, den Pilotbetrieb bis Ende 1997 weiterzuführen.
Dann soll definitiv über die Ausweitung der Tätigkeiten in Altdorf auf einen
industriellen Massstab, einen Abbruch oder einen Verkauf entschieden werden.
Die Risiken des Projektes wurden abgeschätzt und als vertretbar beurteilt. Dem
EMD geht es insbesondere um den Erhalt von Arbeitsplätzen im Kanton Uri. Dazu
ist es notwendig, die Verkaufsaktivitäten in der Slowakei weiter aufzubauen.
Ohne diese Vertriebsorganisation können die Arbeiten im Kanton Uri nicht
weitergeführt werden. Im Endausbau dürfte die Saweg in Altdorf rund 50 Personen
beschäftigen.

	EIDGENÖSSISCHES MILITÄRDEPARTEMENT
	Information

Für zusätzliche Auskünfte:
Hugo Wermelinger, Informationschef Gruppe Rüstung, 031/324.60.42