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Schweizer Gelbmützen für OSZE - Mission in Bosnien - Herzegowina

Keywords : Pressemitteilung

(Ti) Schweizer Gelbmützen für OSZE - Mission in Bosnien - Herzegowina
(Pressemitteilung vom 20.02.96)

(Ld) Der Bundesrat hat beschlossen, erstmalig eine Gelbmützen-Formation
einzusetzen: eine unbewaffnete militärische Formation, die dringliche
logistische Bedürfnisse der OSZE in Bosnien-Herzegowina abdeckt. Dabei sollen
Dienstleistungen in den Bereichen Luft- und Strassentransport, Fahrdienst,
Fahrzeugunterhalt, Postverteilung, medizinische Beratung und Materialnachschub
erbracht werden. Zusätzlich wird eine materielle Unterstützung für die nach dem
Dayton-Abkommen vorgesehene Rüstungskontrolle geleistet.

(Tx) Einen entsprechenden Grundsatzentscheid hat der Bundesrat bereits am 31.
Januar 1996 gefällt. In der Zwischenzeit haben Detailabsprachen mit der
Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zum definitiven
Einsatzkonzept geführt.

Die schweizerische Hauptquartier-Unterstüzungseinheit (Swiss Head quarter
support unit, SHQSU) wird im Hauptquartier der OSZE-Mission in Sarajevo sowie
in den fünf Regionalzentren Banja Luka, Tuzla, Bihac, Mostar und
voraussichtlich Foca stationiert. Zusätzlich sollen in Wien Schweizer Offiziere
die OSZE-Zentrale für die Operation in Bosnien unterstützen. Zwei zivile
Flugzeuge werden eine Flugverbindung zwischen der Schweiz, Wien und Sarajevo
bzw. Zagreb sowie innerhalb Bosniens sicherstellen.

Für die OSZE ist diese Art der Unterstützung eine Première. Zwar sind für die
OSZE in verschiedenen Operationen im Kaukausus seit einiger Zeit
Militärbeobachter und -spezialisten im Einsatz. Zum ersten Mal aber wird die
OSZE eine militärische Formation im Rahmen eines von ihr begleiteten
Friedensprozesses einsetzen.

Die Angehörigen der Formation tragen ein gelbes Béret. Dies dient - analog zum
blauen Béret der UNO - zur klaren Kennzeichnung aller im Rahmen der OSZE
eingesetzten Armeeangehörigen.

Der Beitrag zum Friedensprozess in Bosnien entspricht den Zielsetzungen der
Berichte des Bundesrates über die Sicherheits- bzw. die Aussenpoliltik der
Schweiz. Die Schweiz will damit einen Beitrag zur Erfüllung des Dayton-
Abkommens leisten. Wegen der schweizerischen OSZE - Präsidentschaft wird von
den anderen Staaten ein starkes schweizerisches Engagement im OSZE - Rahmen
erwartet. Neurtralitätsrechtliche und -politische Probleme bestehen nicht.

EIDG. MILITÄRDEPARTEMENT
EIDG. DEPARTEMENT FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN
Presse- und Information

Für die Schweizer Formation in Bosnien-Herzegowina sucht das EMD:

· Aerzte und medizinisch geschultes Personal
· Stabs-Offiziere
· Allrounder ( Elektriker, Maurer. Schreiner, Mechaniker.usw.)
· kaufmännisch geschulte Personen (Fourier, Fouriergehilfen)
· Uebermittlungs- und EDV-Spezialisten
· Motorfahrer (Kategorie B, C und D)

Die Teilnahme an der Mission steht grundsätzlich Frauen und Männern offen.
Die Rekrutierung erfolgt nach dem Prinzip der Freiwilligkeit.

Interessierte müssen grundsätzlich über folgende Eigenschaften verfügen:
Militärische Grundausbildung, ausgeprägte physische Widerstandskraft, grosse
psychische Belastbarkeit, Toleranz und Fingerspitzengefühl,
Anpassungsfähigkeit, Bereitschaft, sich militärischen Formen zu unterziehen,
Berufserfahrung, Fremdsprachenkenntnisse (Englisch, und/oder Französisch) für
Kader erforderlich.

Die Personen haben in der Ausbildung sowie im Einsatz die gleichen Rechte und
Pflichten wie Angehörige der Armee. Die für den Einsatz ausgewählten Personen
werden öffentlich-rechtlich angestellt.

Für sechs Monate Einsatz werden den Angehörigen der Armee 19 Diensttage an die
Gesamtdienstleistung angerechnet. Zusätzlich werden die Ausbildungstage in der
Schweiz angerechnet.

Erste Personen werden bereits Ende Februar in den Einsatz gelangen. Weitere
Personen folgen laufend bis zum Erreichen des Maximalbestandes der Formation.

Interessenten melden sich schriftlich bei folgender Adresse an:

Generalstab, UG Operationen
Abt. Friedenserhaltende Operationen
3003 Bern