Erklärung des Bundesrates über herrenlose Vermögen von Holocaust-Opfe

Erklärung des Bundesrates über herrenlose Vermögen von Holocaust-Opfern

Der Bundesrat begrüsst die Unterzeichnung der Vereinbarung vom 2. Mai 1996
zwischen jüdischen Organisationen und der Schweizerischen Bankiervereinigung,
welche ein gemeinsam ernanntes Komitee von Persönlichkeiten einsetzt, um
Abklärungen der Schweizer Banken über herrenlose Vermögenswerte aus dem zweiten
Weltkrieg zu überprüfen. Diese Vereinbarung bildet eine wichtige Grundlage, um
eine transparente und umfassende Aufklärung über das Schicksal dieser
herrenlosen Vermögen in gegenseitigem Vertrauen zu fördern.

Der Bundesrat hat ebenfalls das an ihn gerichtete Ersuchen der Parteien der
Vereinbarung zur Kenntnis genommen, sich der Frage anzunehmen, ob Schweizer
Finanzinstitutionen geraubte Vermögenswerte aus der Zeit vor, während und
unmittelbar nach der Zweiten Weltkrieg entgegengenommen haben. Er ist bereit,
im Geiste der Transparenz und Disponibilität geeignete Massnahmen zu prüfen, um
diesem Anliegen Folge zu leisten. Er hat eine Ad-hoc-Arbeitsgruppe unter dem
Vorsitz von Botschafter Krafft beauftragt, ihm so rasch als möglich
entsprechende Vorschläge zu unterbreiten.

Der Vizekanzler

Achille Casanova

08.05.96