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Der Bundesrat genehmigt drei Zusatzabkommen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union auf dem Gebiet der thermonuklearen Fusion und Plasmaphysik

Pressemitteilung	Bern, 11. März 1996

Der Bundesrat genehmigt drei Zusatzabkommen zwischen der Schweiz und
der Europäischen Union auf dem Gebiet der thermonuklearen Fusion und
Plasmaphysik

Der Bundesrat hat im Rahmen des europäischen Fusionsforschungsprogramms
drei Zusätze zu bestehenden Abkommen mit der EU genehmigt. Der erste
betrifft die Verlängerung des Assoziationsvertrages der Schweiz mit
EURATOM, der neu bis Ende 1998 gültig ist. Die beiden andern Zusätze
betreffen die Abkommen über die Mobilität von Forscherinnen und
Forschern zwischen den verschiedenen europäischen
Fusionsforschungszentren (gültig bis
31. Dezember 1998) und die neue europäische Anlage "Next European
Torus" NET (gültig bis 21. Juli 1998).

Das erste Abkommen betrifft den Assoziationsvertrag der Schweiz mit
EURATOM, welcher die Details der schweizerischen Beteiligung am
Fusionsprogramm der Europäischen Union (1994 - 1998) regelt, das von
der EU am 8. Dezember 1994 formell genehmigt worden ist. Dieser
Assoziationsvertrag, der laufend überarbeitet wird, trat am 1. Januar
1989 in Kraft. Er ist zur Zeit der einzige Vertrag, der eine
gleichberechtigte Beteiligung der Schweiz an einem Technologieprogramm
der Europäischen Union ermöglicht.

Die Vereinbarung über Mobilität (gültig bis zum 31. Dezember 1998)
erleichtert den Austausch von Forscherinnen und Forschern zwischen den
Fusionsforschungszentren in Europa.

Die letzte Vereinbarung (gültig bis zum 21. Juli 1998) betrifft die
neue europäische Anlage NET. Die am Fusionsprogramm beteiligte
europäische Forschergruppe (NET-Team) in Garching ist mit der
Weiterentwicklung des Projekts betraut. Seit ihrer Unterzeichnung im
Jahr 1983 wurde die Vereinbarung über das NET-Team periodisch
überarbeitet und ergänzt.

Parallel zur Auslegung der nächsten europäischen Anlage NET wird auf
weltweiter Ebene zwischen den grossen Fusionsprogrammen in den USA,
GUS, Japan und Europa eine gemeinsame nächste Anlage ITER
(International Thermonuclear Experiment Reactor) geplant. Ein im Juli
1995 vorgelegter Zwischenbericht (interim design report) wurde vom
ITER-Rat positiv beurteilt. Der Bericht legt die Projektsituation in
technischen und finanziellen Belangen dar, würdigt die
Sicherheitsaspekte und die Anforderungen an die Standortwahl und kommt
zum Schluss, dass die ITER-Planung auf gutem Wege sei. Das endgültige
Konzept soll im Juli 1998 vorgelegt werden. Der im ITER-Rat erzielte
Konsens hat das Projekt als Anlage zur Energieproduktion auf der Basis
der Kernfusion gestärkt. Für Europa könnte die ITER-Anlage an die
Stelle von NET treten.

Die Schweiz beteiligt sich seit 1979 am Fusionsforschungsprogramm der
Europäischen Union, das aus einem dezentralen Grundlagenprogramm und
der zentralen Forschungsanlage Joint European Torus (JET) in
Culham/England besteht. Dieser experimentelle Reaktor für magnetischen
Einschluss des Fusionsplasmas nach dem Prinzip des Tokamaks ist die
heute weltweit führende Fusionsforschungsanlage. Der Schweizer Prof. F.
Troyon, Direktor des "Centre de recherche en physique des plasmas" der
ETH Lausanne, präsidiert seit März 1995 den JET-Rat.

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