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Ein Jahr Mitgliedschaft der Schweiz in der Welthandelsorganisation WTO: die Zwischenbilanz ist positiv

PRESSEMITTEILUNG

Ein Jahr Mitgliedschaft der Schweiz in der Welthandelsorganisation WTO: die
Zwischenbilanz ist positiv

Die Schweizer Wirtschaft profitiert dank der Mitgliedschaft unseres Landes in der
Welthandelsorganisation WTO vom Abbau von Marktzutrittshindernissen und von einer
grösseren Rechtssicherheit im internationalen Handel mit Gütern und Dienstleistungen
so wie beim Schutz des geistigen Eigentums. Diese positive Zwischenbilanz kann nach
dem ersten Jahr der Zugehörigkeit der Schweiz zur WTO gezogen werden.

Am kommenden 1. Juli 1996 ist es genau ein Jahr her, seit die Schweiz der
Welthandelsorganisation beigetreten ist. Dank diesem Schritt profitiert unsere
Wirtschaft seither vollumfänglich von den Chancen und Möglichkeiten des neuen
Welthandelssystems, wie es mit der WTO - hervorgegangen aus der Uruguay-Runde des
Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT) - geschaffen wurde.

Aus Sicht der Schweiz kann heute eine dreifache positive Zwischenbilanz gezogen
werden:

· In weltweiter Hinsicht: die WTO-Mitgliedschaft sichert den Schweizer Unternehmen
im härter werdenden internationalen Wettbewerb einen verbesserten Marktzutritt und
gleich lange Spiesse wie ihren ausländischen Konkurrenten. Verbessert hat sich
insbesondere die Rechtssicherheit, da die Spielregeln des Welthandelssystems für
Güter und Dienstleistungen sowie geistiges Eigentum jetzt kohärenter und klarer 
sind
und der Streitbeilegungsmechanismus der WTO sein Funktionieren unter Beweis stellt.
· In europapolitischer Hinsicht: die WTO-Mitgliedschaft stellt die Entwicklung der
Handelspolitiken der Europäischen Union und der Schweiz in die gleiche Richtung
sicher. Sie bietet den Kantonen im öffentlichen Beschaffungswesen in wesentlichen
Teilen Zugang zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Darüber hinaus ist die
WTO-Zugehörigkeit Grundlage für die bilateralen Verhandlungen der Schweiz mit der
Europäischen Union.
· In interner Hinsicht: die WTO-Mitgliedschaft stärkt den Produktions-,
Investitions- und Forschungsplatz Schweiz und verleiht einen berechenbaren
internationalen Rahmen zur Durchführung notwendiger autonomer Reformen, insbesondere
in den Bereichen Landwirtschaft und Binnenmarkt Schweiz (Wettbewerbsrecht,
technische Handelshemmnisse, Binnenmarktgesetz und öffentliches Beschaffungswesen).

An der ersten Ministerkonferenz der WTO, die vom 9. bis zum 13. Dezember 1996 in
Singapur stattfinden wird, werden die Mitgliedstaaten der WTO Bilanz über den bisher
erreichten Stand bei der Umsetzung der Ergebnisse der Uruguay-Runde ziehen und die
Leitplanken für die künftige Tätigkeit der Welthandelsorganisation setzen.

Singapur ist nur eine Etappe im langwierigen Prozess der Regierungen, gemeinsame
Antworten auf die Herausforderungen der Globalisierung der Weltwirtschaft zu
formulieren. Die Bemühungen zur verstärkten Integration der Entwicklungsländer in
der Weltwirtschaft, neue Regeln in den Bereichen Wettbewerb, Handel und Umwelt sowie
Investitionen gehören zur ersten Priorität neben einer Vertiefung der Arbeiten im
Bereich Dienstleistungen. Die Schweiz wird sich in Singapur für eine nachhaltige
Stärkung des multilateralen Handelssystems einsetzen.

Bern, 25. Juni 1996

EIDGENÖSSISCHES VOLKSWIRTSCHAFTSDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

Auskunft:
Bundesamt für Aussenwirtschaft, Abteilung Welthandel, GATT/WTO, Minister Dr. Luzius
Wasescha, Vizedirektor, Tf 031/322'23'33