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Schweizerische Wirtschaftsmission in Kuba

PRESSEMITTEILUNG

Schweizerische Wirtschaftsdelegation in Kuba

Die schweizerische Wirtschaftsdelegation unter der Leitung von Botschafter Nicolas 
Imboden,
Delegierter des Bundesrates für Handelsverträge, hat ihren Besuch in Kuba am 2. 
Juli beendet.
Im Rahmen dieser Mission konnte Botschafter Imboden am 28. Juni mit dem Minister 
für
ausländische Investitionen und wirtschaftliche Zusammenarbeit (MINVEC), Ibrahim 
Ferradaz
Garcia, ein Abkommen zwischen der Schweiz und Kuba über die Förderung und den gegenseitigen
Schutz von Investitionen unterzeichnen. Dieses Abkommen unterstreicht den Willen 
der beiden
Länder, die Rechtsstellung ihrer Investoren zu verbessern und ein günstiges Investitionsklima
für Kapitalanlagen zu schaffen. Bis heute hat die Schweiz Investitionsschutzabkommen 
mit mehr
als 70 Ländern Lateinamerikas, Afrikas, Asiens und Europas abgeschlossen.

Weiter bot sich der Schweizer Delegation Gelegenheit, mit verschiedenen Vertretern 
der
kubanischen Regierung über die Möglichkeiten für Handels- und Geschäftsbeziehungen 
zu
diskutieren. Es konnten in diesem Zusammenhang Gespräche geführt werden mit Carlos 
Lage Dávila,
Vizepräsident, José Luis Rodríguez García, Wirtschafts- und Planungsminister, Francisco 
Soberón
Valdés, Präsident der Nationalbank, Ibrahim Ferradaz García, Minister für ausländische
Investitionen und wirtschaftliche Zusammenarbeit, Ricardo Cabrisas Ruíz, Minister 
für
Aussenhandel, Carlos M. Pimentel Alvarez, Vizefinanz- und -preisminister, sowie 
Isabel Allende,
Vizeaussenministerin.

Die verschiedenen Gespräche vermittelten der Delegation einen vertieften Einblick 
in die
wirtschaftlichen Reformen, insbesondere Bankenreform, neues Investitionsgesetz, 
Steuerreform
und Freihandelszonen. Zudem kamen die wirtschaftlichen Herausforderungen an die 
kubanische
Regierung angesichts der heutigen Wirtschaftslage zur Sprache. Nachdem Kuba Anfang 
der
neunziger Jahre - bedingt durch den Abbruch der Hilfe der ehemaligen Sowjetunion 
und der
Beziehungen mit anderen Staaten Osteuropas - in eine heftige Rezession stürzte, 
konnte sich die
kubanische Wirtschaft 1994 und vor allem 1995 wieder etwas auffangen. 1994 konnte 
eine
marginale Erholung mit einem BIP-Wachstum von 0,7% erzielt werden. 1995 betrug das 
Wachstum
2,5%, und für das laufende Jahr rechnen Vertreter der kubanischen Nationalbank sogar 
mit bis zu
5%.

Die kubanische Wirtschaft hat sich in den letzten zwei Jahren zunehmend geöffnet, 
und die
Regierung Castro strebt weitere Öffnungen an, namentlich eine bessere Integration 
in der
lateinamerikanischen Region, eine Verstärkung der Beziehungen mit amerikanischen 
und
europäischen Staaten sowie eine aktivere Teilnahme an der Globalisierung der Märkte. 
Auf
politischer Ebene bleibt jedoch noch viel zu tun. Die kubanische Regierung verfolgt 
ihren Weg
der gemässigten wirtschaftlichen Anpassung an die weltweiten Ereignisse unter Beibehaltung 
des
politischen Einparteiensystems.

Aus bilateraler Sicht waren die Zahlungsrückstände Kubas gegenüber der Schweiz eines 
der
Hauptthemen der Gespräche. Ferner konnten Fragen bezüglich des neuen Investitionsgesetzes 
und
der Freihandelszonen geklärt werden.

Der Privatsektor konnte anlässlich der verschiedenen Gespräche und im Rahmen der 
Messe
Expocaribe ‘96 einige spezifische Punkte im Zusammenhang mit seiner unternehmerischen 
Tätigkeit
in Kuba und mit der Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit angesichts der 
bestehenden
Einschränkungen des kubanischen Marktes aufbringen.

Bern, 4. Juli 1996

EIDGENÖSSISCHES VOLKSWIRTSCHAFTSDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

Auskunft:
Bundesamt für Aussenwirtschaft, Amerikadienst, Jean-Jacques Maeder,
Tf 031/322'22'72