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Brugg: Hat ein Kadi seine Rekruten mit der Pistole bedroht?

Keywords : Pressemitteilung, Genie-Rekrutenschule 256, Brugg,
10-Kilometer-Marsch, Pistole, Untersuchungrichter, Bericht

(Ti) Brugg: Hat ein Kadi seine Rekruten mit der Pistole bedroht? -
Untersuchungsrichter kommt zu einem völlig anderen Schluss
(Pressemitteilung)

(Ld) Ein Kompaniekommandant der Genie-Rekrutenschule 256 in Brugg soll am
vergangenen Freitag, 19. Juli 1996, während eines 10-Kilometer-Marsches seine
Rekruten mit der Pistole bedroht haben. Die Erkenntnisse des militärischen
Untersuchungsrichters in dieser Sache sind klar, unzweideutig und völlig
anders: Die von einer Schweizer Tageszeitung am 23. Juli publizierten Fakten
sind falsch und die in dem Bericht zitierten Zeugenaussagen lügenhaft.

(Tx) Am frühen Abend des 19. Juli 1996 führte die Eisenbahnsappeur-Kompanie der
Genie-Rekrutenschule 256 in Brugg einen Trainingsmarsch über 10 Kilometer
durch. Unter der Leitung ihres Kompaniekommandanten absolvierten die Wehrmänner
den Parcours entlang der Aare in 2 Stunden und 10 Minuten, also in einem
normalen Marschtempo von 5 km/h. Während des Marsches, der absolut
diszipliniert verlief, zeigte keiner der Teilnehmer Erschöpfungserscheinungen,
und es beschwerte sich auch niemand. Lediglich wurden drei Rekruten aus
medizinischen Gründen mit einem Fahrzeug in die Kaserne gefahren.
	Auf Anweisung des Schulkommandanten hat der zuständige
Untersuchungsrichter nun seit Dienstag, 23. Juli, bei den Betroffenen
Befragungen durchgeführt. Er gab sämtlichen Kompanie-Angehörigen Gelegenheit,
sich unter vollster Diskretion zu der Sachlage zu äussern. Nach diesen
minutiösen Abklärungen, nach Befragung mehrerer Dutzend Rekruten sowie nach
Anhörung des Kompaniekommandanten legte der Untersuchungsrichter heute
Donnerstag seinen Bericht vor.
	Während des Marsches hatte der Kompaniekommandant zwar seine Pistole
aus dem Etui genommen und sie in der Hand gehalten, während er mit seinen
Rekruten marschierte. Er tat dies aber aus reinem Scherz. Die befragten
Rekruten versicherten, auch sie hätten dies als Spass betrachtet, einige hätten
sogar gelacht. Zu keinem Zeitpunkt - so das Fazit der Untersuchung - habe der
Kompaniekommandant jedoch einen Rekruten bedroht, geschweige denn seine
persönliche Waffe einem Soldaten an die Schläfe gehalten.
	Was die angeblichen Sprüche des Kompaniekommandanten betrifft, ergab
die Untersuchung, dass der Kadi in einer anderen Phase des Marsches ein
Wortspiel mit zweifelhaftem Geschmack von sich gegeben habe. Doch auch dieses
sei von den Rekruten als blosser Scherz aufgefasst worden.
	Der Bericht des militärischen Untersuchungsrichters bestätigt
eindeutig, dass die in einer Schweizer Tageszeitung am 23. Juli in grossen
Lettern verbreiteten Fakten falsch und die vermeintlichen Zeugenaussagen
lügenhaft sind.
	Das Verhalten des mit seiner Pistole spielenden Offiziers ist
inakzeptabel; es wird durch seinen Vorgesetzten disziplinarisch geahndet.

Für zusätzliche Auskünfte: Jean-Luc Piller, Informationschef Heer, Tel. 031 /
324 25 12 -  Natel 077 / 53 65 09

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