Pràmien der Gebäudeversicherungsanstalten: Preisüberwacher ortet Senkungspotential
PRESSEMITTEILUNG
Prämien der Gebäudeversicherungsanstalten:
Preisüberwacher ortet Senkungspotential
Bei den kantonalen Gebäudeversicherungsanstalten gibt es ein Potential für Prämiensenkungen.
Zu
diesem Ergebnis gelangt eine vom Preisüberwacher erstellte Studie. Der Preisüberwacher
verlangt
von den Gebäudeversicherungen nun die Prüfung von Prämienreduktionen.
Ausgangspunkt der Studie des Preisüberwachers bildeten zwei Gutachten über die Vor-
bzw.
Nachteile einer allfälligen Liberalisierung der kantonalen Gebäudeversicherung.
Die
Untersuchung der Preisüberwachung in den 19 Kantonen mit Monopolanstalten hat nun
gezeigt, dass
im Aggregat über diese Kantone die laufenden Kosten der Versicherungen für Feuer-
und
Elementarschäden, Brandschutz und Verwaltung in den letzten 12 Jahren mit Ausnahme
von 1990 die
Prämienzahlungen der Versicherten nie überschritten. Vielmehr wurden in neun von
zwölf Jahren
deutliche Prämienüberschüsse erzielt. Die namhaften Kapitalerträge mussten also
in der Regel
nicht für laufende Bedürfnisse herangezogen werden, sondern standen für eine weitere
Äufnung
der Reserven zur Verfügung. Bei den Prämien besteht deshalb ein erhebliches Senkungspotential.
Weiter ergab die Untersuchung, dass die Relation zwischen den Erträgen (Prämienzahlungen
und
Kapitalerträge) und den Leistungen (Schadenzahlungen und Brandschutzaufwendungen)
im
Durchschnitt bei den kantonalen Monopolanstalten etwas besser, das heisst tiefer,
ist als bei
der Privatassekuranz. Zudem arbeiten die kantonalen Gebäudeversicherungsanstalten
mit tieferen
absoluten Margen als die Privatversicherer. Dass eine Privatisierung der Gebäudeversicherung
für die Konsumenten günstigere Prämien bringen würde, muss gestützt auf die Erfahrungen
der
letzten 12 Jahre deshalb stark bezweifelt werden. Aus der rückblickenden Analyse
lässt sich
jedenfalls kein Argument für die Privatisierung der Monopolanstalten herleiten.
Hingegen müssen
die kantonalen Gebäudeversicherungsanstalten die Konsumentinnen und Konsumenten
verstärkt von
den Vorteilen der Monopollösung - bedingt insbesondere durch Skalenerträge und fehlende
Aquisitionskosten - profitieren lassen.
Der Preisüberwacher hat die Vereinigung kantonaler Feuerversicherungen kürzlich
mit den
Resultaten seiner Analyse konfrontiert. Er verlangt von den einzelnen kantonalen
Gebäudeversicherungsanstalten jetzt die Prüfung von Prämiensenkungen. Ueber das
weitere
Vorgehen wird der Preisüberwacher nach Vorliegen der Stellungnahmen der betroffenen
Monopolanstalten befinden.
Bern, den 19. Juli 1996
Der Preisüberwacher
Auskunft: Preisüberwachung, Telefon 322 21 01. Unter dieser Nummer kann der Bericht
in
deutscher Sprache bestellt werden. Eine franz. Uebersetzung liegt nächste Woche
vor.