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TIGER-Absturz bei Schänis - Flotte vorübergehend stillgeleg

Keywords: Pressemitteilung, Absturz, Tiger, Schänis, Flotte stillgelegt,
Schleudersitz

(Ti) TIGER-Absturz bei Schänis - Flotte vorübergehend stillgelegt
(Pressemitteilung vom 4. Juli 1996)

(Ld) Ein TIGER-Kampfflugzeug der Schweizer Luftwaffe ist am Donnerstag kurz vor
elf Uhr aus noch unbekannten Gründen bei Schänis (SG) abgestürzt. Der Pilot
konnte sich mit dem Schleudersitz retten. Er wurde leicht verletzt. Aufgrund
der unbekannten Unfallursache hat der Kommandant der Luftwaffe,
Korpskommandant Fernand Carrel, ein vorübergehendes, vorsorgliches Flugverbot
für die TIGER-Flotte erlassen. Die Untersuchungen zur genauen Abklärung des
Unfalls laufen vor Ort unter der Führung eines militärischen
Untersuchungsrichters auf Hochtouren.

(Tx) Die Absturzstelle des TIGER-Kampfflugzeugs liegt rund 500 Meter
nordöstlich des Dorfkerns von Schänis (SG), wenige Meter neben einem
Kinderspielplatz. Zum Zeitpunkt des Absturzes befanden sich auf dem Platz eine
Frau und drei Kinder. Sie kamen mit dem Schrecken davon. Der Pilot wurde rund
2,5 km nördlich von Weesen mit einer Muskelzerrung in einer Waldlichtung
gefunden. Er wurde von der Rega geborgen und zur Untersuchung ins Spital
überflogen.
	Der abgestürzte TIGER befand sich auf 2400 m zusammen mit zwei weiteren
Maschinen mit rund 600 km/h auf dem Verbands-Rückflug zum Militärflugplatz
Dübendorf, wo die drei Jets auch gestartet waren. Der Flug fand im Rahmen der
Ausbildung der Berufsmilitärpiloten-Schule statt. Der Pilot der
Unglücksmaschine, welcher in der Fluglehrerrolle eingesetzt war, flog als
letzter im Verband. Als er am Funk hörte, dass sich ein weiteres
Militärflugzeug im gleichen Raum befindet, führte er ein
Luftraum-Überwachungsmanöver durch, um das gemeldete Flugzeug zu sichten. Durch
das Manöver drehte er sich auf den Rücken. Unter leicht negativer
Beschleunigung hielt er seine Flugbahn im Verband ein. Zu diesem Zeitpunkt
löste sich nach Angaben des Piloten aus noch nicht erkenntlichen Gründen und
völlig unerwartet der Schleudersitz aus. Eine Berührung der Flugzeuge kann nach
Aussagen der anderen Piloten ausgeschlossen werden.
	Aufgrund der zur Zeit nicht erklärbaren Ursache für die unbeabsichtigte
Auslösung des Schleudersitzes, entschied sich der Kommandant der Luftwaffe,
Korpskommandant Fernand Carrel, bis zur Klärung der Gründe ein vorübergehendes,
vorsorgliches Flugverbot für die TIGER-Flotte zu erlassen.
	Der Kommandant der Luftwaffe bedauert den Unfall ausserordentlich, vor
allem auch, weil die Maschine unmittelbar neben einem Kinderspielplatz
abgestürzt ist und den Anwesenden einen gehörigen Schrecken einjagte. Er ist
aber froh, dass der Unfall keine Menschenleben gefordert hat.

Für weitere Auskünfte: Jürg Nussbaum, Informationschef Luftwaffe,

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