Forschungsergebnisse leichter in die Praxis umsetzen
PRESSEMITTEILUNG
Forschungsergebnisse leichter in die Praxis umsetzen
Resultate der 5. Schweizerischen Energieforschungs-Konferenz liegen vor
Die Ergebnisse der 5. Schweizerischen Energieforschungs-Konferenz sind nun in
schriftlicher Form erhältlich. 120 Persönlichkeiten aus Forschung,
Energiewirtschaft, Industrie, Politik und Verwaltung hatten sich am 7./8.
November 1995 in Yverdon-les-Bains mit der besseren Umsetzung von Ergebnissen
der Forschung in marktfähige Produkte befasst. Die Zusammenfassung der
Referate, der Gruppenarbeiten und der Schlussdiskussion der Konferenz sowie das
Fazit der Organisatoren können einer soeben erschienenen 32seitigen Publikation
des Bundesamtes für Energiewirtschaft (BEW) entnommen werden.
Zu den Organisatoren zählten der Verein Schweizerischer Maschinenindustrieller
(VSM), der Schweizerische Technische Verband (STV), der Schweizerische
Ingenieur- und Architekten-Verein (SIA) und das Eidg. Verkehrs- und
Energiewirtschaftsdepartement. In ihrem Fazit stellen sie unter anderem fest,
dass die Konferenz den vorbereiteten Thesen im wesentlichen zugestimmt hat. Sie
sehen darin eine Bestätigung dafür, dass sich die schweizerische
Energieforschung auf dem richtigen Weg befindet.
Industrie-Forschung braucht Unterstützung der öffentlichen Hand
Die Industrie ^ ohne Unterschied zwischen kleinen, mittleren und
Grossunternehmen ^ will und braucht die direkte Unterstützung ihrer Forschung
durch die öffentliche Hand. Die Industrie soll möglichst frühzeitig in die
Formulierung von Programmen und in die Projekte selber einbezogen werden. Damit
soll sichergestellt werden, dass Programme und Projekte den Bedürfnissen der
Industrie entsprechen.
Die Bedeutung der Unterstützung von Pilot- und Demonstrationsanlagen ist
unterstrichen worden, nicht nur als notwendiger technischer
Entwicklungsschritt, sondern auch als Stimulans für die Marktnachfrage und das
Aufzeigen der Wirtschaftlichkeit. Die oft mangelnde Wirtschaftlichkeit neuer
Energietechnologien bleibt nach wie vor das grösste Hemmnis für deren
Einführung im Markt.
Persönlicher Kontakt fördert Umsetzung
Eine zentrale Rolle bei der Umsetzung wird dem Programmleiter zugeschrieben.
Für die Methode der Umsetzung gibt es kaum allgemeine Gesetzmässigkeiten.
Vielmehr muss für jedes Projekt und Thema der optimale Weg gesucht werden.
Direkte persönliche Kontakte helfen bei der Umsetzung. Schlüsselelement der
Umsetzung ist jedoch die Arbeit von Forschern öffentlicher Stellen und aus der
Industrie in gemeinsamen Projekten, die sich an den Marktbedürfnissen
orientieren.
Die 5. Schweizerische Energieforschungs-Konferenz hat die gesteckten Ziele
erreicht:
^ Sie hat abgeklärt, in welchen Bereichen der Umsetzung Handlungsbedarf
besteht
^ Sie hat gezeigt, welche Akteure im Forschungsverbund Politik-Verwaltung-
Forschungsinstitutionen-Branchenverbände-Industrie zu handeln haben
^ Sie hat zu Vorschlägen für konkrete Massnahmen geführt (siehe Beilage)
^ Sie diente, wie die vier vorangegangenen Konferenzen, als Kontakt- und
Ideenbörse
^ Sie hat ^ durch den Dialog zwischen den verschiedenen Partnern ^ selber
Forschungs- Umsetzung praktiziert
Die neue Publikation mit dem Titel "Energieforschung ^ Umsetzung der
Ergebnisse" kann kostenlos bezogen werden beim Bundesamt für Energiewirtschaft,
3003 Bern, Tel. 031 322 56 21, Fax 031 382 44 03. Dort sind auch
die Originaltexte der Reden und die von den Gruppenvorsitzenden erarbeiteten
Vorbereitungspapiere erhältlich.
Bern, 25. Januar 1996 Eidgenössisches Verkehrs- und
Energiewirtschaftsdepartement
Pressedienst
Auskunft: Dr. Gerhard Schriber, Chef der Sektion Forschungskoordination und
Sonder- bereiche, Bundesamt für Energiewirtschaft, Tel. 031 322 56
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Konkrete Aktionen, beschlossen von der 5. Energieforschungs-Konferenz
Die im "Konzept der Energieforschung 1996-1999" und dessen Detailprogrammen
bereits vorgesehenen Massnahmen zur Umsetzung sind von der 5. Schweizerischen
Energieforschungs-Konferenz bestätigt worden. Ergänzend werden folgende
Aktionen unternommen:
1. Überprüfung und wenn nötig Verbesserung der Position der Programmleiter.
Insbesondere sind die Zeitbudgets neu zu beurteilen und die Pflichtenhefte
für die Umsetzung aufgrund der Konferenzergebnisse anzupassen.
[Verantwortlich BEW]
2. Die Begleitgruppen der einzelnen Forschungsbereiche werden neu formiert.
Sie sollen verstärkt Mitglieder aus der Industrie erhalten, welche auch
Erfahrung in der Forschungsumsetzung haben. [BEW]
3. Es werden ^ z.Hd. der Programmleiter ^ Richtlinien erstellt für
- die Qualitätskontrolle der Energieforschung
- die Beurteilung von Projektofferten in bezug auf die Umsetzbarkeit
- die Handhabung von Patent- und Lizenzfragen
[BEW mit Verbänden]
4. Die Zusammenarbeit zwischen den öffentlichen (Bund, Kantone) und privaten
Förderungsorganisationen der Energieforschung (Projekt- und Studienfonds
der Elektrizitätswirtschaft PSEL, Forschungs- und Entwicklungsfonds der
schweizerischen Gasindustrie FOGA, u.a) soll verstärkt werden. Dies auch
im Hinblick auf eine optimale Einbettung der Projekte in internationale
Programme (EU, IEA) und ihre Aufnahme in internationale Datenbanken. [BEW]
5. Die Bestrebungen, ein Finanzierungsinstrument für Risikokapital, bzw. eine
privatwirtschaftliche "Stiftung zur Förderung anwendungsorientierter
Forschung" zu schaffen, werden unterstützt. [Verbände und BEW]
6. Geprüft wird, ob und allenfalls wie eine Vernetzung der schweizerischen
Technologietransfer-Institutionen erfolgen soll. [BEW]
7. Es werden Massnahmen erwogen, die Kontaktaufnahme der Forschung mit der
Industrie ^ aber auch umgekehrt der Industriepraxis mit der Forschung ^ zu
fördern und den Dialog zu pflegen. Können die Verbände allein diese
zentrale Rolle wahrnehmen ? [Verbände und BEW]
8. Im Rahmen der Evaluation von ENET (BEW-Informations- und Umsetzungsstelle
für Energieforschung) sind dessen Möglichkeiten für ein aktiveres Zugehen
auf die interessierte Industrie zu prüfen. [BEW und Verbände]
9. Die Ergebnisse der Konferenz sollen bei der Definition eines eventuellen
Aktionsprogramms "Energie 2000 Plus" berücksichtigt werden. [BEW]
10. Die Eidg. Energieforschungskommission CORE prüft alle Vorschläge der
Arbeitsgruppen. Daraus dürften sich eine Reihe weiterer Aktionen ergeben.
[CORE]