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Fünfte Jahresversammlung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) vom 15. und 16. April 1996 in Sofia

PRESSEMITTEILUNG

Fünfte Jahresversammlung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung
(EBWE) vom
15. und 16. April 1996 in Sofia

Am 15. April 1996 wird Bundespräsident Jean-Pascal Delamuraz in seiner Eigenschaft
als Gouverneur der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) an 
der
fünften Jahresversammlung dieser Institution in Sofia teilnehmen.
Das hauptsächliche Ziel der EBWE ist es, den Uebergang zur Marktwirtschaft und die
Entstehung von Privatinitiative und Unternehmertum in den Staaten Mittel- und
Osteuropas sowie der ehemaligen Sowjetunion zu fördern. Diese Unterstützung hilft
den Ländern der Region auch in ihrer Integration in die europäische und globale
Wirtschaft. Um in den Genuss der Hilfe durch die EBWE zu kommen, sind die Länder
gehalten, die Prinzipien der pluralistischen Demokratie und der Marktwirtschaft 
zu
befolgen.
An der diesjährigen Jahresversammlung werden die Gouverneure eine Resolution über
die Aufstockung des Grundkapitals der EWBE annehmen. Nach fünfjähriger Existenz 
wird
damit das Kapital der Bank von 10 auf 20 Milliarden ECU verdoppelt. Diese
Aufstockung zeugt einerseits vom Vertrauen, das die Gouverneure der Bank
entgegenbringen, und andererseits ist sie Ausdruck der Anerkennung des wichtigen
Beitrags, den die Bank in der Unterstützung des Reformprozesses in der Region
leistet. Die Kapitalaufstockung wird es der Bank erlauben, ihre
Investitionstätigkeit weiterzuführen und ihren ausgezeichneten Ruf in Finanz- und
Wirtschaftskreisen aufrechtzuerhalten. Angesichts der budgetären Schwierigkeiten 
von
verschiedenen Aktionären der Bank wird in der Resolution vorgesehen, den Anteil 
des
effektiv einzuzahlenden Kapitals zu vermindern und die Zahlungen auf eine längere
Periode auszudehnen, als dies bei der Gründung der Bank der Fall war.
Der Anteil an der Verdoppelung des Kapitals beläuft sich für die Schweiz auf 228
Millionen ECU. Dies entspricht dem Anteil von 2,28% des Kapitals, welchen die
Schweiz seit der Gründung innehat. Von den neu zu verpflichtenden 228 Millionen 
ECU
werden nur 22,5 % (ungefähr 50 Millionen ECU) einzahlbar sein; dies über eine
Periode von 12 Jahren. Der Rest der Summe bildet Garantiekapital. Die Beteiligung
der Schweiz an der Kapitalerhöhung der EBWE wird dem Parlament zur Zustimmung
unterbreitet werden.
Zur Zeit hat die Bank 59 Mitglieder (57 Länder, die Europäische Kommission und die
Europäische Investitionsbank). Sie tätigt Investitionen in 25 Ländern Mittel- und
Osteuropas sowie der ehemaligen Sowjetunion. Fast drei Viertel der finanziellen
Mittel der Bank kommen dem Privatsektor zugute. Um ihre Katalysatorrolle im
Reformprozess wahrzunehmen, fördert die Bank Kofinanzierungen und
Direktinvestitionen, hilft mit bei der Mobilisierung von lokalem Kapital und leistet
technische Hilfe in verschiedenen Bereichen. Die Bank arbeitet eng mit anderen
internationalen Finanzorganisationen zusammen. Ende 1995 hatte sie 368 Projekte 
für
einen Gesamtwert von 7,68 Milliarden ECU angenommen. Diese erreichen mit der
zusätzlichen externen Finanzierung einen Wert von annähernd 25 Milliarden ECU.
In Anbetracht der Bedeutung der Vorbereitung und Durchführung der
Investitionsprojekte hat die Bank Expertenfonds mit 29 bilateralen Gebern für eine
Gesamtsumme von 347 Millionen ECU eingerichtet. In Rahmen dieser Fonds wurden bisher
1177 Projekte der technischen Zusammenarbeit im Gesamtbetrag von 312 Millionen ECU
bewilligt.

Bern, 12. April 1996

EIDGENÖSSISCHES VOLKSWIRTSCHAFTSDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

Auskunft:
Bundesamt für Aussenwirtschaft, Sektion Wirtschaftsmassnahmen für Mittel- und
Osteuropa/Handels- und Investitionsförderung/BERD, Paul Obrist, Tel. 031/324 08 
75;
Harald Ernst, Tel. 031/324 07 93