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Entscheid von EMD-Chef Ogi: Schweiz verzichtet auf Personenminen

Keywords: Pressemitteilung, Personenminen, Verzicht, Horizontalmine 90,
Stoplerdraht, internationales Minenprotokoll

(Ti) Entscheid von EMD-Chef Ogi: Schweiz verzichtet auf Personenminen

(Ld) Das EMD gibt den Weg frei für eine Aenderung der schweizerischen Position
bei den Verhandlungen für ein sofortiges und umfassendes internationales Verbot
von Personenminen. Damit will es die Rolle unseres Landes im Bereich des
humanitären Völkerrechts stärken. Aus diesem Grund hat der EMD-Chef, Bundesrat
Adolf Ogi, in Absprache mit Generalstabschef Arthur Liener angeordnet, dass
unsere Armee bei der neuen Horizontalmine 90 auf den Einsatz des Stolperdrahtes
verzichtet; damit verliert diese den Charakter einer Personenmine. Die
Ausbildung für deren Selbstauslösung wird bei der Truppe sofort eingestellt,
die Reglemente werden entsprechend angepasst.

(Tx) Die Schweiz ist seit langem bemüht, den Einsatz von Personenminen
einzudämmen. Seit 1969 werden in unserem Land keine Personenminen mehr
hergestellt, und im März 1990 entschied der damalige EMD-Chef, Bundesrat Kaspar
Villiger, alle Personen- und Springminen der Schweizer Armee zurückzuziehen und
zu vernichten. Überdies hat der Bundesrat 1994 ein Ex-portmoratorium für
Landminen gegenüber Staaten verfügt, die dem internationalen Minenprotokoll
nicht beigetreten sind.
	Um die Rolle der Schweiz auf dem Gebiet des humanitären Völkerrechts
weiter zu stärken, hat Bundesrat Ogi im Einvernehmen mit Generalstabschef
Liener entschieden, dass die Schweizer Armee vollständig auf Besitz und Einsatz
von Personenminen verzichtet. Das hat konkret zur Folge, dass bei der
Horizontalmine 90 kein Stolperdraht eingesetzt wird. Dadurch kann diese Waffe
nur noch (z.B. durch einen Beobachter) ferngezündet, nicht aber durch
Zivilisten ungewollt ausgelöst werden. Das heisst, dass die Einsatzmöglichkeit
der Horizontalmine 90 als Personenmine wegfällt. Die Ausbildung für deren
Selbstauslösung wird bei der Truppe sofort eingestellt, die Reglemente werden
entsprechend angepasst.
	Dieser Schritt des EMD erlaubt es dem Bundesrat, die schweizerische
Position bei den inter-nationalen Verhandlungen für ein weltweites Verbot von
Personenminen zu öffnen. Ausserdem soll das Entminungsprogramm der UNO weiter
unterstützt werden. Dessen Ziel ist es, die weit über 100 Millionen
Personenminen zu beseitigen, die weltweit als Folge von Konflikten verlegt
worden sind und Tag für Tag unzähligen Menschen den Tod bringen oder schwere
Verstümmelungen zufügen.

Für weitere Auskünfte: Dr. Anton Thalmann, Chef Sicherheits- und Militärpolitik
im Generalsekretariat EMD, Tel. 031 / 324 15 21

Für technische Fragen: Maurice Zahnd, Rüstungsamt 2, Chef Technische Sektion
Artillerie- und Kampffahrzeugmunition, Minen und Sprengmittel, Tel. 031 / 324
56 08

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