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Internationale Untersuchung über

Pressemitteilung

Internationale Untersuchung über
Kriminalität gegen Gewerbebetriebe

Die Schweiz zeigt ein günstiges Bild mit Nuancen

Läden und Gastgewerbebetriebe sind in der Schweiz
von Gewaltdelikten weniger stark betroffen als
vergleichbare Betriebe im Ausland. Relativ selten
treten hier auch Betrug, Bestechung und
Schutzgelderpressung auf. So lauten zentrale
Aussagen einer internationalen Untersuchung über
Kriminalität gegen Betriebe des Detailhandels und
des Gastgewerbes, die für die Schweiz vom Eidg.
Justiz- und Polizei-departement patroniert wurde.

Am Dienstag publizierten die an der internationalen
Studie über Kriminalität gegen Gewerbe beteiligten
Länder ihre Untersuchungsergebnisse. International
wurde diese Untersuchung von Prof. J. van Dyck
(Univ. Leiden), in der Schweiz vom Kriminologen
Prof. Dr. M. Killias Univ. Lausanne) begleitet. In
seiner Zusammenfassung der Untersu
chungsergebnisse betont Killias, die Resultate
zeigten generell, wenn auch mit Nuancen, den
Gewerbestandort Schweiz in einem günstigen Licht.
Er unterstreicht auch den Umstand, dass die
festgestellte geringe Bedeutung von Betrug,
Korruption und Schutzgelderpressung mit einem
gewissen Bild der Schweiz als Hochburg der
Wirtschaftskriminalität kontrastiert. Dieser
Befund werde auch durch andere Untersuchungen
bestätigt.

Die Studie zeigt dagegen, dass schweizerische Läden
und Restaurants relativ oft durch Diebstähle und
Einbrüche geschädigt werden. Rund 30% der grösseren
Läden in unserem Land sind pro Jahr von mindestens
einem Einbruch betroffen. Demgegenüber werden
deutlich weniger als 2% der privaten Haushaltungen
Opfer eines Einbruchs. Gewerbebetriebe weisen denn
auch allgemein ein markant höheres Krimi
nalitätsrisiko auf als Private.

Die gegenüber anderen Ländern insgesamt geringere
Kriminalitätsbelastung erklärt aber, so Prof.
Killias, dass die befragten schweizerischen
Gewerbetreibenden sich über die öffentliche Ordnung
in ihrem Umfeld nicht besonders besorgt äussern.
Dementsprechend treffen sie tendenziell weniger
Schutzvorkehren als ihre ausländischen Kollegen.
Ebenso erklären sie sich im allgemeinen befriedigt
über die Arbeit der Polizei.

Den Anstoss zur Untersuchung gab das
niederländische Justizministerium, welches das
Vorhaben auch koordinierte. Die dafür
erforderlichen Befragungen fanden im Sommer 1994
statt. In der Schweiz wurden die Inhaber von 453
repräsentativ ausgewählten Betrieben des
Detailhandels und des Gastgewerbes in die
Untersuchung einbezogen. An der Studie beteiligten
sich, neben der Schweiz, die Niederlande,
Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, die
Tschechische Republik und Ungarn.

23. Mai 1995
EIDGENÖSSISCHES
JUSTIZ- UND POLIZEIDEPARTEMENT
Informations- und Pressedienst

Weitere Auskünfte: Prof. Dr. Martin Killias,
Institut de police scientifique et de criminologie,
Université de Lausanne, Tel. 021 - 692 27 40