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BR-Delegation empfängt die jurassische Regierung


Pressemitteilung

Bundesratsdelegation empfängt die jurassische Regierung

Die Regierung des Kantons Jura in corpore ist am
Donnerstag von einer Delegation des Bundesrates zu einem
zweistündigen Treffen empfangen worden. Der Delegation
gehörten die Bundesräte Arnold Koller, Adolf Ogi und Jean-
Pascal Delamuraz an. Während des Gesprächs wurde eine
ganze Reihe von Fragen diskutiert, die für den Kanton
wichtig sind.
Ein wesentliches Anliegen der jurassischen Regierung
betrifft die Strassenbaufragen. Der Kanton ist für seine
wirtschaftliche Entwicklung dringend auf den Ausbau der
wichtigsten Strassenverbindungen angewiesen. Im
Vordergrund steht dabei die Aufnahme der Strasse von
Glovelier nach La Cibourg in das Hauptstrassennetz sowie
vor allem die rasche Vollendung der N 16. Der Kanton Jura
verlangt, dass seine Anliegen trotz knapper Bundesmittel
realisiert werden und dass vor allem eine gewisse
Kontinuität bei der Zuteilung der jährlichen Tranchen für
die Transjurane gewährleistet wird. Die bundesrätliche
Delegation zeigte für das Anliegen viel Verständnis,
konnte indessen keine definitiven Zusagen machen, weil das
Programm noch nicht gutgeheissen worden ist. Der Bau der N
16 wurde in den letzten Jahren stark gefördert. Im Rahmen
der langfristigen Bauplanung wird die N 16 nach
Möglichkeit vorangetrieben, die angepasste Finanzlage des
Bundes könnte aber doch zu gewissen Verzögerungen führen.
Die jurasissche Delegation erklärte sich mit dem bis 1999
vorgesehenen Programm zufrieden, äusserte aber
Befürchtungen bezüglich der ungenügenden Beträge, die für
die folgenden Jahre geplant sind.

Im Rahmen der Erörterung anderer verkehrspolitischer
Anliegen des Kantons Jura wies Bundesrat Adolf Ogi darauf
hin, dass im Rahmen der Bahn 2000 in der Romandie ca.
1 1/2 Mia. Franken investiert werden sollen. Mit der
Realisierung der ersten Etappe der Bahn 2000 wird unter
anderem auch die verbesserte verkehrstechnische
Erschliessung des Kantons Jura angestrebt.
Die jurassische Delegation unterstrich ausserdem die
Notwendigkeit einer aktiveren Regionalpolitik und der
Schaffung einer flexibleren Raumplanungspolitik, welche
die Verwirklichung der erforderlichen Umgestaltungen im
ländlichen Raum erlaubt. Bundesrat Jean-Pascal Delamuraz
konnte bekanntgeben, dass schon sehr bald eine
Vernehmlassung über die Aenderung des
Investitionshilfegesetz (IHG) und des Beschlusses Bonny
eröffnet wird, damit die Instrumente der Regionalpolitik
aufrechterhalten und belebt werden können. Der Bundesrat
erinnerte auch an die Beschlüsse des Parlamentes zugunsten
der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Rahmen der
INTERREG. Was die Raumplanung betrifft, verwies Bundesrat
Arnold Koller auf die bereits vorhandenen flexiblen
Instrumente. Er betonte, dass er im Rahmen des Möglichen
den vorgebrachten Anliegen Rechnung tragen werde.
In bezug auf Vellerat wurde festgestellt, dass die
Bestimmungen der Verfassung einen Kantonswechsel der
Gemeinde ohne Abstimmung von Volk und Ständen nicht
zulassen. Der Vorsteher des Eidg. Justiz- und
Polizeidepartementes, Bundesrat Arnold Koller, sicherte
aber zu, es werde alles unternommen, damit diese
Volksabstimmung bald stattfinden könne, wenn möglich schon
am 10. März 1996.
Schliesslich haben die Bundesratsdelegation und die
Regierung des Kantons Jura mit Befriedigung festgestellt,
dass die am 11. November 1994 von Bundesrat Arnold Koller
eröffnete Assemblée interjurassienne ihre Arbeit nach dem
vorgesehenen Fahrplan weiterführt.
BUNDESKANZLEI
Informationsdienst
1. Juni 1995