EMD 95: Militärdirektoren informiert

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Teilprojekt "Support", neue Industriestrukturen, ,
Industriepotentials, Materialkompetenzzentrum (MKZ), Dezentrale
Serviceeinheiten (DSE),

(Ti) EMD 95: Militärdirektoren informiert

(Ld) Der Vorstand der kantonalen Militärdirektorenkonferenz liess
sich in Bern von Projektoberleiter Korpskommandant z D Werner
Jung und Rüstungschef Toni Wicki über den Planungsstand im
Projekt EMD 95 informieren. Im Mittelpunkt des Interesses stand
das Teilprojekt "Support", insbesondere die Gestaltung des
Uebergangs von den heutigen Produktions  und
Unterhaltsbetrieben in die neuen Industriestrukturen. Im März
werden dazu wichtige planerische Vorentscheide gefällt.

(Tx) Das Eidg.Militärdepartement (EMD) zählt heute rund 50 über
das ganze Land verteilte Betriebe mit rund 11 000 Mitarbeitern.
Sechs Betriebe befassen sich mit der Herstellung von neuem
Material, die übrigen beschäftigen sich weitestgehend mit dem
Unterhalt des Armeematerials. Die seit 1989 veränderte
strategische Lage und die Armee 95, deren Bestand um einen
Drittel reduziert wurde, sowie die Tatsache, dass die
Wiederholungskurse nurmehr alle zwei Jahre durchgeführt und in
der Ausbildung immer mehr Simulatoren eingesetzt werden,
führen zu einem drastisch verkleinerten Auftragsvolumen. Diese
Rahmenbedingungen und die knappen Bundesmittel be
einflussen die Neuausrichtung des Industriepotentials, das sich
an den langfristigen Bedürfnissen der Armee zu orientieren hat,
sehr stark. Der Rüstungschef sprach vor den Militärdirektoren von
einem "schmerzlichen Anpassungsprozess" im Interesse von
langfristig lebensfähigen Strukturen. Dabei müssten unter
Beachtung dermilitärischen und wirtschaftlichen Vorgaben sozial
und regional verträgliche Lösungen gefunden werden.
	Welche Betriebe umstrukturiert, neu positioniert oder gar
geschlossen werden müssen, darüber konnte Wicki noch keine
detaillierten Angaben machen, weil die entsprechenden
planerischen Arbeiten noch in vollem Gange sind. Der Abbau wird
über alle Bereiche aber etwa 30% betragen. Offen ist derzeit, ob
neben der Schweizerischen Munitionsunternehmung mit Sitz in
Thun, dem ersten Materialkompetenzzentrum (MKZ), das am
1.Januar dieses Jahres seinen Betrieb aufgenommen hat, zwei
oder drei weitere MKZ realisiert werden. Beschlossen sind ein
MKZ Flug sowie ein MKZ Ballistik, dazu kommt eventuell ein MKZ
Führung, Uebermittlung und Simulatoren. Kompetenzzentren
können, wie die neue Munitionsunternehmung, aus
verschiedenen dezentralen Geschäftseinheiten bestehen.
Die Auftragserteilung an private Firmen oder die MKZ wird durch
die Gruppe "Support"(Arbeitstitel), heute Gruppe für
Rüstungsdienste GRD, nach wirtschaftlichen Kriterien gesteuert.
Nebst der Produktion reparieren die MKZ nach der neuen
Unterhaltsphilosophie auch fehlerhafte Baugruppen. Werden in
einem Kompetenzzentrum keine Originalteile gefertigt, arbeitet
es eng mit dem in  oder ausländischen Hersteller zusammen.
Neben den MKZ werden sogenannte Dezentrale Serviceeinheiten
(DSE) gebildet, die den Materialverkehr mit der Truppe
besorgen. Die DSE ist die für eine definierte Region zuständige
Fassungs und Rückfassungsstelle; sie kann auch für den
truppennahen Austausch von Baugruppen herangezogen werden.
Mit der Schaffung der MKZ und DSE können namhafte
Einsparungen erreicht werden.
	Wie Rüstungschef Toni Wicki den Militärdirektoren
darlegte, ist noch nicht entschieden, welche heutigen
Einrichtungen veränderte Aufgaben zugewiesen erhalten und
welche Standorte aufgehoben werden. In den Antworten auf
verschiedene Schreiben von Kantonsregierungen, von Behörden
aus Standortgemeinden und Gewerkschaften habe er in den
letzten Tagen bereits darauf hingewiesen, dass die
entsprechenden planerischen Vorentscheide erst im März
vorliegen werden. Die Oeffentlichkeit wird zu diesem Zeitpunkt
umfassend informiert.

Weitere Auskünfte: Bruno Frangi, Information GRD, Tel. 031 324
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