Tiger-Absturz: Strafverfahren gegen Unbekannt

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(Ti) Tiger-Absturz: Strafverfahren gegen Unbekannt

(Ld) Der Absturz eines Tiger-Kampfflugzeuges der
Schweizer Armee vom letzten Oktober über der Axalp
hat strafrechtliche Folgen. Die von EMD-Chef Kaspar
Villiger angeordnete Administrativuntersuchung hat "mit
an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" ergeben,
dass ein bei Wartungsarbeiten liegengebliebener
Schraubenschlüssel den Ausklinkmechanismus des
Fahrwerks blockierte, worauf der Pilot seine Maschine mit
dem Schleudersitz verliess und den Tiger abstürzen liess.
EMD-Chef Villiger hat das Dossier der
Bundesanwaltschaft zugestellt und beantragt, ein
Strafverfahren gegen Unbekannt einzuleiten.

(Tx) Am 31. Oktober 1994 war ein Werkpilot des
Bundesamtes für Militärflugplätze (BAMF) bei besten
Wetterbedingungen in Interlaken zu einem Kontrollflug
gestartet, der problemlos verlief. Beim Landeanflug
stellte der Pilot fest, dass sich das rechte Fahrwerk nicht
ausfahren liess. Mit Hilfe der Flugverkehrskontrolle von
Interlaken und Meiringen wurde während der folgenden
15 Minuten vergeblich versucht, mittels
Notmanipulationen die Panne zu beheben. Der Pilot
steuerte die Maschine dann Richtung Axalp und verliess
sie auf einer Höhe von 2'600 M.ü.M. mit dem
Schleudersitz. Er konnte unverletzt landen. Der Tiger flog
noch eine Linkskurve und stürzte kurz darauf im Norden
der Axalp ab.
	Vier Tage später wurde am Unfallort im
Flugzeugwrack ein Schraubenschlüssel gefunden. Eine
noch am gleichen Tag durchgeführte Kontrolle ergab,
dass ein identischer Schlüssel in der Werkstatt fehlte. Die
vom wissenschaftlichen Dienst der Stadtpolizei Zürich
durchgeführten mikroskopischen Untersuchungen
ergaben, dass der gefundene Schlüssel im
Ausklinkmechanismus des Fahrwerks eingeklemmt war.
	EMD-Chef Kaspar Villiger hat von diesem
Untersuchungsergebnis Kenntnis genommen; er hat dem
Antrag des Untersuchungsrichters entsprochen und das
Dossier der Bundesanwaltschaft mit dem Antrag
zugestellt, ein Strafverfahren gegen Unbekannt
einzuleiten.

Für verfahrenstechnische Auskünfte: Fürsprecher Marcel
Bourgeois, Generalsekretariat EMD, 031 324 50 20
Für flugtechnische Auskünfte: Hans-Rudolf Häberli, 	Info
Chef KFLF, 031 324 38 84

Chef KFL