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Information über die Klausursitzung des Bundesrates

Information über die Klausursitzung des Bundesrates

Budget 1996: Sparziel erreicht

Bei den schwierigen Vorbereitungen des Budgets 1996 hat der
Bundesrat an seiner gestrigen Klausursitzung sein Sparziel,
das Ausgabenwachstum unter 4 Prozent zu drücken, weitgehend
erreicht. Neben normalen Budgetkorrekturen sind dafür aber
auch zwei bis drei Gesetzesänderungen notwendig.

Der Bundesrat hatte bereits am 31. Mai beschlossen, alles zu
unternehmen, damit das Wachstum der Ausgaben im Budget 1996
nicht mehr als 4 Prozent beträgt. Dafür waren bei den
Eingaben der Departemente zusätzliche Kürzungen im Umfang
von 1,3 Milliarden Franken notwendig. Nachdem intensive
Gespräche zwischen dem Chef des EFD, Bundesrat Otto Stich,
und seinen Kollegen sowie dem Bundeskanzler Streichungen in
der Grössenordnung von fast einer Milliarde ermöglicht
hatten, beschloss der Bundesrat gestern abend zusätzliche
Budgetkorrekturen von mehr als 400 Millionen. Neben
Streichungen in zahlreichen Positionen beschloss er
grundsätzlich auch zwei, allenfalls drei Massnahmen auf
Gesetzesstufe, die einen entsprechenden Bundesbeschluss
voraussetzen. Dies betrifft die Reduktion des
Zahlungsrahmens für die Schwerpunktprogramme in der
Forschung (- 15 Mio), den Verzicht auf A-fonds-perdu-
Beiträge an die Arbeitslosenversicherung (- 110 Mio) sowie
eventuell auch die Reduktion des Beitragssatzes für die
Erneuerung von Schutzbauten (- 5 Mio). Der Bundesrat ist
sich bewusst, dass die beiden zahlenmässig gewichtigsten
Massnahmen auf Gesetzesstufe (Schwerpunktprogramme und A-
fonds-perdu-Beiträge) Parlamentsbeschlüsse aus jüngster Zeit
betreffen, erachtet aber ein Rückkommen als richtig und
politisch notwendig, damit die vom Parlament selber
verlangte Sparpolitik auch verwirklicht werden kann.
Insgesamt sollten diese Beschlüsse das Budget 1996 um zirka
130 Millionen entlasten.

Aufgrund der gestrigen Entscheide wird nun das EFD den
Voranschlag 1996 bereinigen und dem Bundesrat in den
nächsten Wochen unterbreiten. Beim jetzigen Stand der Vor
arbeiten sind zuverlässige Angaben über das für 1996
vorgesehene Defizit noch nicht möglich.

An seiner viereinhalbstündigen Klausursitzung diskutierte
der Bundesrat auch über die Verordnung über die Ausnahmen
von der linearen Beitragskürzung, ohne diese jedoch
definitiv zu verabschieden. Dagegen hiess er die Botschaft
über einen Sondersatz der Mehrwertsteuer für
Beherbergungsleistungen und die Aenderung der Verordnung
über Einreise und Anmeldung der Ausländer (Visumspolitik
gegenüber Mittel- und Osteuropa) gut (darüber sind Sie
separat informiert worden).

Achille Casanova
Vizekanzler

17. August 1995