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CONFOEDERATIO HELVETICA
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Departementsreform EMD 95

Departementsreform EMD 95

1.  R a h m e n

Im EMD läuft zur Zeit ein ganzheitlich konzipierter Reformprozess
ab. Nach der Ueber-führung der "alten" in die neue Armee, die
termingerecht per 1.1.1995 abgeschlossen sein wird, gilt es nun,
in einem zweiten Schritt das Departement der Armee 95, vor
allem aber den veränderten finanziellen Rahmenbedingungen
anzupassen.

Das EMD soll ein resultatorientierter Dienstleistungsbetrieb
werden. Im Vordergrund stehen dabei * die wirksame Erfüllung
des sicherheitspolitischen und militärischen Auftrags * die
Erhöhung der Wirtschaftlichkeit * mehr Kunden- und Bürgernähe
* die Sicherstellung der eigenen Handlungsfreiheit.

2.  I n h a l t

Im Einvernehmen mit dem Gesamtbundesrat und der
Geschäftsleitung des EMD hat Bundesrat Kaspar Villiger Ende
August 1994 zwei wichtige Entscheide gefällt; sie betref-fen die
künftige Grundstruktur von Departement und Armee sowie das
auch volkswirt-schaftlich bedeutsame Einzelprojekt 2
(Industriepotential).

a) Zur Grundstruktur von Departement und Armee: Das künftige
Modell weist dem Generalstabschef die strategische Planung und
das begleitende Controlling zu; seine Vorgaben werden in den
Teilstreitkräften (Heer und Luft) sowie in der Gruppe Support
umgesetzt. Der neue Chef Heer erhält die
Ausbildungsverantwortung für die Schulen und Kurse aller
Truppengattungen (ausser Luft).

Zu den Aufgaben der Gruppe Support gehören die Beschaffung
von Armeematerial, die Systemführung für dieses und die
Sicherstellung der betriebswirtschaftlichen Abläufe über den
gesamten Lebensweg (Entwicklung, Beschaffung, Nutzung,
Liquidation), fer-ner die Forschung, Entwicklung und Produktion
von Armeematerial in ausgewählten Bereichen und schliesslich
der industrielle Unterhalt.

Das helvetisierte Teilstreitkräftemodell bestätigt das Primat der
Politik über Ver-waltung und Armee und behält gleichzeitig eine
ausgewogene Kompetenzaufteilung zwischen den höchsten
militärischen Funktionsträgern bei (kein "Friedensgeneral").

b) Zum Industriepotential: Die Verkleinerung der Armee und die
überlagerten Kürzun-gen der EMD-Budgets haben in den
Rüstungs- und Unterhaltsbetrieben zu einer starken Schrumpfung
des Auftragsvolumens geführt. Umsomehr müssen diese
Unternehmen ihre Leistungen nach wirtschaftlichen Prinzipien
erbringen. Verwandte Tätigkeiten sol-len zusammengelegt,
Synergien genutzt und Doppelspurigkeiten eliminiert werden.

Um dies zu erreichen, sind im truppenfernen industriellen Bereich
drei Material-Kompetenzzentren (Ballistik, Flug, Munition)
vorgesehen, welche der Gruppe Support unterstellt werden; dies
erlaubt eine einheitliche, betriebswirtschaftlich effiziente Führung
der truppenfernen Unterhaltsebenen, der Materialbewirtschaftung
sowie der Schnittstellen zwischen Verwaltung und Truppe.

Gleichzeitig entstehen im truppennahen Unterhalts- und
Servicebereich zwischen 20 und 30 sogenannte dezentrale
Serviceeinheiten; sie werden den Bereichen Heer und Luft bzw.
dem Generalstab zugeordnet, und zwar so, dass sie idealer
Ansprechpartner der Truppe für logistische Dienstleistungen des
täglichen Bedarfs sind.

3.  T e r m i n e

Nach erfolgter Modellwahl gilt es jetzt, die künftige Struktur des
Departements bis auf Stufe Bundesamt rasch zu konkretisieren.
Bis Ende März 1995 will die Geschäftsleitung des EMD die
entsprechenden Entscheidungen treffen und anschliessend dem
Bundesrat Antrag zur Departementsreform stellen. Angestrebt
wird die Ueberführung des EMD in die neuen Grundstrukturen im
Jahre 1996. Beim Industriepotential erstreckt sich die
Ueberführung über mehrere Jahre.

Die Departementsreform fällt in die abschliessende Kompetenz
des Bundesrates, sofern National- und Ständerat das neue
Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetz wie
vorgesehen noch in diesem Jahr beschliessen, kein Referendum
ergriffen wird und die Inkraftsetzung per 1.1.1996 gesichert ist.
Andernfalls müsste das Reformvorhaben noch vor das Parlament,
was zu zeitlichen Verzögerungen führen würde.

Weitere Informationen zur Departementsreform sind in der
Dokumentation "EMD 95 - Wichtige Entscheide" (EMD-
Information, 2. Semester 1994) zu finden.

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