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Drogen und Militärdienst

Drogen und Militärdienst

1 .  R a h m e n

Drogenkonsum ist ein gesellschaftliches Problem, dem sich die
Armee nicht entziehen, das sie aber auch nicht lösen kann. Wer
von Suchtmitteln abhängig ist, wird im Militär nicht davon lassen.
Im Truppenalltag ergeben sich daraus Führungsprobleme
(Gruppenverhalten, Umgang mit Abhängigen) wie auch
Sicherheitsprobleme (Verkehr, Schiessbetrieb).

Mit beiden Fragenkomplexen befasst sich seit Sommer 1994 eine
Arbeitsgruppe unter der Leitung des Oberfeldarztes, der u.a. der
Oberauditor, ein Divisionskommandant sowie Vertreter der
Bundesämter für Gesundheitswesen und für Polizeiwesen ange-
hören. Daneben liegt, besonders in Rekrutenschulen, das
Schwergewicht auf der Vorbeugung - mit dem Ziel, die Zahl der
Neueinsteiger während des Militärdienstes möglichst gering zu
halten.

Aus Umfragen, die 1991/92 auf anonymer und freiwilliger Basis
gemacht wurden, hat der Psychologisch-Pädagogische Dienst
(PPD) des EMD erfahren, dass jeder zehnte Rekrut regelmässig
und jeder fünfte gelegentlich Drogen zu sich nimmt. Meist handelt
es sich dabei um sogenannt "weiche" Drogen wie Haschisch oder
Marihuana. Heroin, Kokain und synthetische Designerdrogen
werden deutlich weniger häufig konsumiert.

Nur vereinzelte Befragte gaben an, in der RS mit dem
Drogenkonsum angefangen zu haben. Dies hat verschiedene
Gründe: Erstens liegt das Einstiegsalter meist Jahre vor dem RS-
Alter; zweitens werden Schwerabhängige bereits bei der
Aushebung erfasst und für dienstuntauglich erklärt; und drittens
werden die sanitarischen Eintrittsmusterungen vermehrt unter
dem Gesichtspunkt der Suchtmittelproblematik vorgenommen.

2 .  S t a n d

In den letzten Jahren sind die Bemühungen um Suchtprävention
im Militär erheblich verstärkt worden. In den RS haben die
Schulärzte den permanenten Auftrag, die Re-kruten auf die
Gefahren missbräuchlichen Konsums von Alkohol, Nikotin und
andern Suchtmitteln aufmerksam zu machen.

Beim PPD hat eine Expertengruppe ein Konzept zur verbesserten
Suchtprävention in den Rekrutenschulen erarbeitet und im
laufenden Jahr in verschiedenen Schulen (Thun, Emmen,
Wangen a.A.) getestet; dabei wurden einerseits die Rekruten
informiert und anderseits die Miliz- und Berufskader auf deren
Verantwortung und Vorbildfunktion hin angesprochen. Ferner hat
der PPD damit begonnen, alle im Kampf gegen Suchtmittel tätigen
zivilen Institutionen zu erfassen, um sie für gemeinsame
Kampagnen an die Kommandanten der Rekrutenschulen zu
vermitteln.

Auf der "repressiven" Seite haben die Kommandanten in RS und
WK die Möglichkeit, in Verdachtsfällen zivile Polizei für
Stichproben und Razzien anzufordern. Ausserdem patroullieren
immer häufiger Polizisten mit "Drogenhunden" während des
Einrückens der Soldaten vor Kasernen und Truppenunterkünften.

Einrücke
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