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CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

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Rede von BR Kaspar Villiger am Armeerapport, Olten, 2.12.1994


Keywords : Rede, Armee, Rapport, Olten, Neue Armee

(Ti) Die neue Armee

(Ld) Rede von Bundesrat Kaspar Villiger, Chef EMD
        am Armeerapport 1994, Olten, 2. Dezember 1994
        Es gilt das gesprochene Wort

(Tx) Introduction

 Lorsqu'au mois de mai 1989, nous avons publié les premières
 réflexions au sujet d'une réforme de l'armée, l'imminence
 d'une profonde transformation s'était déjà fait sentir.
 L'importance des critiques, qui s'étaient accumulées à
 l'égard de l'armée et qui se sont exprimées par une part
 élevée et inattendue de oui lors de l'initiative visant la
 suppression de l'armée, a confirmé la nécessité d'une
 réforme. En 1990, le Conseil fédéral a approuvé la nouvelle
 politique de sécurité et en 1992, le plan directeur de
 l'armée. Les bases légales concernant la réforme de l'armée
 sont entrées en vigueur cette année; les deux Chambres ont
 presque terminé l'examen de l'importante loi sur l'armée et
 l'administration militaire et dans quelques jours l'armée 95
 va mettre en oeuvre ses nouvelles structures, en respectant
 le délai imposé. Il s'agit à présent d'animer ces structures
 et de concrétiser l'armée 95 pour en faire un instrument de
 gestion de crise performant. C'est là votre tâche. A
 l'occasion de cette modeste célébration, je voudrais adresser
 mes vifs remerciements à tous ceux qui ont représenté avec
 succès l'armée 61 et je les encourage à mener l'armée 95 au
 succès avec le même enthousiasme.

 Ich möchte aber auch all jenen heute danken, welche im
 Departement, in den Kantonen und in der Armee durch eine
 gewaltige Arbeitsleistung die Armeereform konzipiert und
 umgesetzt haben. Der ambitiöse Zeitplan ist eingehalten
 worden. Das ist bei einem Vorhaben dieser Komplexität nicht
 selbstverständlich. Ich gebe es zu: ich bin nicht wenig stolz
 auf dieses Team!

2.    Der Wandel

 Wir alle erinnern uns an die eindrücklichen Bilder vom Fall
 der Berliner Mauer. Sie war das Symbol des Kalten Krieges,
 und ihre Zerstörung liess die Hoffnung entstehen, der Krieg
 könne vielleicht für immer überwunden werden. Die Idee einer
 neuen, friedlichen Weltordnung wurde geboren. Das
 Sowjetimperium zerfiel, mit ihm der Warschauer Pakt, die
 Staaten Mittel- und Osteuropas wurden vom Vorfeld der
 Sowjetunion zum Vorfeld des Westens. Sie errichteten
 Demokratien und drängen nach Westen, wo ihre kulturellen
 Wurzeln liegen.

 Wir wissen heute, dass die Bedrohung während des Kalten
 Krieges eher noch grösser war, als wir dies annahmen. Sie ist
 glücklicherweise verschwunden. Das hat unsere Sicherheit
 entscheidend verbessert. Und doch sind die euphorischen
 Hoffnungen nicht in Erfüllung gegangen. Auf dem Balkan und im
 Kaukasus wird Krieg geführt, es werden auf der Welt zur Zeit
 etwa doppelt so viele gewaltsame Konflikte gezählt wie vor
 zwanzig Jahren, Menschen sind zu Millionen auf der Flucht.
 Der Wegfall der disziplinierenden Klammer des nuklearen Patts
 hat nicht nur aufbauende, sondern auch zerstörerische Kräfte
 freigesetzt. Ethnische, soziale, religiöse und tief in der
 Geschichte wurzelnde Spannungen können sich an vielen Orten
 jederzeit entladen.  Oekologische Zerstörung schafft neue
 Spannungsherde, Migration im grossen Stil könnte auch
 bestandene Demokratien destabilisieren. Waffenhandel,
 Proliferation, Internationales Verbrechen, Terrorismus sind
 weitere Stichworte zu einem komplexen Risikogeflecht, dessen
 Entwicklung als kaum vorhersehbar und kaum beherrschbar
 erscheint. Man hat den Eindruck, die Welt sei im Grunde nicht
 sicherer geworden. Aber das Risikospektrum hat sich
 grundlegend verändert.

 Der Traum von der neuen Weltordnung, die im Golfkrieg in
 Ansätzen spürbar wurde, ist gründlich verflogen. Die
 Institutionen, welche die Völkergemeinschaft für die
 Friedenserhaltung und Konfliktbewältigung geschaffen hat,
 haben grösste Schwierigkeiten, ihre Ziele zu erreichen. Ihr
 Autoritätsverlust ist offensichtlich. Das ist keine Kritik.
 Es gibt zum Versuch, Konflikte auf der Basis des Rechts statt
 mit Gewalt zu lösen, keine moralisch vertretbare Alternative.
 Deshalb darf Resignation trotz aller Misserfolge nicht die
 Antwort sein. Aber es gilt gleichzeitig, sich vor Illusionen
 zu hüten.

 Man hat nach dem Zerfall des Kommunismus den Eindruck, die
 Existenz eines klar definierten ideologischen und
 militärischen Gegners habe auf die westlichen Demokratien
 viel disziplinierender gewirkt, als wir uns während des
 Kalten Krieges bewusst gewesen waren. Eine gewisse
 Chaotisierung der Politik ist in allen Demokratien
 feststellbar, alte Werte zerfallen, traditionelle Bindungen,
 etwa in Kirche oder Familie, schwächen sich ab, Autoritäten
 verlieren an Glaubwürdig-keit und Ausstrahlung. Viele
 Probleme wachsen den Politikern über den Kopf, Unrast macht
 sich breit. Das ist auch die Stunde der Vereinfacher. Denn
 viele Menschen suchen ob der Komplexität der Wirklichkeit
 nach neuen, einfachen Wahrheiten. Aber sie finden nur
 Scheinwahrheiten.

 Niemand weiss, ob diese unübersichtliche Umbruchsituation
 fortan die Normalität sein wird, oder ob sich irgendwann neue
 Stabilitäten bilden werden. Das macht politische Planung, das
 macht vor allem Sicherheitspolitik schwierig. Auf
 internationaler Ebene geht man die grossen Fragen mehr und
 mehr gemeinsam an, weil einzelne Länder allein mit der Lösung
 vieler gewichtiger Probleme überfordert sind. An der
 europäischen Sicherheitsordnung wird an vielen Fronten
 weitergearbeitet. Allerdings sind Risse unübersehbar.
 Nachhaltiges gemein-sames Handeln erweist sich als schwierig.

3.    Die Schweiz im Wandel

 Alles das wirkt auch auf die Schweiz ein. Ich bin zwar klar
 der Meinung, der reale Zustand unseres Landes sei besser als
 die innere Befindlichkeit, und wir sollten nach Jahren der
 übertriebenen Selbstzweifel wieder zum aufrechten Gang
 zurückfinden. Aber die Zersplitterung der politischen Kräfte,
 die Tendenz zur Polarisierung, die allgemeine Unrast
 charakterisieren auch unseren inneren Zustand. In vierzig
 Jahren Stabilität haben wir verlernt, mit der Ungewissheit zu
 leben. Wir sind verunsichert ob der neuen Risiken, aber auch
 ob der Bewegung in Europa. Weil wir weder nachhaltig den
 Alleingang gehen, noch eindeutig den EU-Beitritt anstreben,
 befinden wir uns in einem seltsamen Schwebezustand, der
 niemanden befriedigt. Wir stellen unsere Institutionen in
 Frage, die wir während Jahrzehnten als für unsere
 vielsprachige Nation angemessen betrachtet haben. Der Wandel
 macht uns Mühe.

 Umbrüche erkennt man daran, dass der Konsens über gewisse
 Dinge über Nacht verschwindet, dass Werte von gestern heute
 unvermittelt nicht mehr gelten. Das haben wir auch im EMD
 nachdrücklich erlebt. Die vielen Ja-Stimmen bei der
 Armeeabschaffungsinitiative waren ein Zeichen an der Wand.
 Während des Kalten Krieges wussten viele, dass es etwas wie
 eine Widerstandsorganisation gab. Sie wurde akzeptiert, weil
 die Bedrohung sie plausibel machte. Kaum hatte sich die
 Bedrohung verändert, wurde sie nicht nur kritisiert, sondern
 geradezu als ungehörig, untragbar empfunden. Die PUK-EMD
 wurde eingesetzt, um alle Zusammenhänge aufzudecken. Dieser
 Prozess war für die Beteiligten, für das EMD schmerzlich. Wo
 früher Geheimhaltung als legitim und selbstverständlich galt,
 war plötzlich Transparenz gefragt. Ein schmerzhafter
 Paradigmenwechsel bahnte sich an. Die Armee, früher als im
 Grunde unantastbar akzeptiert, wurde von der politischen
 Normalität eingeholt.

4.    Die Bewältigung des Wandels

 Krisen sind immer Chancen. Probleme sind nicht bösartige
 Störenfriede, sondern Herausforderungen, die man positiv
 annehmen muss. Den Wandel zu akzeptieren und Veränderungen
 vorzunehmen, heisst aber auch, Risiken einzugehen. In einer
 Zeit, da niemand genau weiss, was die Zukunft bringen wird,
 kann niemand beweisen, ob die neuen Lösungsansätze
 hundertprozentig richtig sind. Man kann zwar analysieren,
 Szenarien entwerfen und Studien anfertigen, aber die absolute
 Wahrheit wird man nicht finden. Man wird immer aufgrund
 unzureichender Begründungen entscheiden, aber man muss
 entscheiden. Denn sicher ist nur, dass kein Entscheid das
 falscheste ist. Man muss aber Strategien entwickeln, die
 anpassbar sind, die nichts vergeben und nichts Falsches
 präjudizieren. Anpassung wird zum permanenten Prozess.

 Im Bericht 90 hat der Bundesrat eine im Grunde sehr einfache
 sicherheits-politische Strategie vorgeschlagen. Weil positive
 oder negative Entwicklungen unseres sicherheitspolitischen
 Umfeldes denkbar sind, wollen wir erstens eine Politik
 betreiben, welche die positiven Entwicklungen begünstigt. Wir
 sind selber sicherer, wenn unsere Umgebung sicherer ist. In
 diesen Bereich fallen etwa unsere politische und
 wirtschaftliche Kooperation mit mittel- und osteuropäischen
 Staaten, oder unsere aktive Mitarbeit im Rahmen der KSZE,
 aber auch die Einsätze von Blaumützen und Militärbeobachtern.
 Blauhelme hätten diese Aktivitäten signifikant verstärkt.

 Weil Krisen nie auszuschliessen sind und weil negative
 Entwicklungen möglich bleiben, sind zweitens unsere
 Instrumente zur Krisenbewältigung leistungsfähig zu erhalten.
 Die Armee ist ein solches Instrument.

 Die Armee hat also in der Sicherheitspolitik einen
 prominenten Platz behalten. Aber es wurde unausweichlich,
 Auftrag und Struktur dieser Armee dem neuen Risikospektrum
 anzupassen. Es gibt das Risiko des Grossangriffs aus dem
 Stand Richtung Westen nicht mehr. Man kann eine Armee auf
 Dauer nicht mit fiktiven Risiken begründen. Sie muss
 Antworten auf die realen Risiken geben, sonst verliert sie an
 politischer Legitimation. Das kann in einer direkten
 Demokratie ihre Existenz kosten. Dabei ist selbstverständlich
 zu bedenken, dass Sicherheits-politik etwas Langfristiges
 ist, dass sie nicht mit jeder Oszillation des Zeitgeistes
 neue Schwenker machen darf. Das gilt auch für eine Armee.
 Deshalb wollen Veränderungen wohl bedacht sein. Man kann eine
 Armee nicht heute halbieren, morgen verdoppeln, übermorgen
 abschaffen und dann wieder neu erfinden.

 Den ehemaligen höheren Stabsoffizieren möchte ich
 ausdrücklich sagen, dass die Reformen keine Kritik an ihrem
 Wirken sind. Im Gegenteil. Unsere Vorgänger haben zu ihrer
 Zeit eine hervorragende Armee geführt und gestaltet. Dafür
 möchte ich Ihnen danken. Armee 61 hat den Auftrag erfüllt.
 Aber eine neue Zeit braucht neue Antworten!

 Vieles in diesem Land ist umstritten. Eine grosse Mehrheit
 des Volkes ist aber der Meinung, wir sollten gerade in einer
 bewegten Zeit die Neutralität nicht aufgeben. Ich teile diese
 Meinung. Allerdings erfordert es die Zeit, dass auch wir uns
 an der Lösung der grossen Probleme dieses Planeten
 beteiligen. Deshalb muss die Maxime der Neutralität
 nachdrücklich von der Maxime der Solidarität flankiert
 werden, muss die Neutralitätspolitik neuen Gegebenheiten
 Rechnung tragen.

 Aber Neutralität bedeutet, dass unsere Armee den
 Hauptauftrag, nämlich Friedenserhaltung durch
 Verteidigungsfähigkeit, autonom erfüllen können muss. Mit dem
 Ja zum neuen Kampfflugzeug hat hier das Volk ein wichtiges
 Zeichen gesetzt. Armee 95 wird mit der Doktrin der
 dynamischen Raumverteidigung dazu in der Lage sein.

 Die Risikoanalysen haben indessen gezeigt, dass die
 Erweiterung des Armeeauftrags nötig ist. Zur Bedeutung der
 Friedensförderung habe ich mich geäussert. Weil bei modernen
 Verbundkrisen die zivilen Behörden sehr rasch überfordert
 sein können, ist deren subsidiäre Unterstützung durch die
 Armee zwingend. Die Erfahrungen etwa bei Konferenzen in Genf,
 bei der Katastrophe in Brig, vor der türkischen Botschaft
 oder vor dem Notgefängnis Waid sind ausgezeichnet. Auch die
 Tätigkeit des Soldaten unterliegt also einem
 Paradigmenwechsel. Vernichten und Zerstören sind zu eng
 geworden. Schützen, Retten, Helfen muss das Motto heissen.
 Natürlich ist die sogenannte Multifunktionalität der Armee
 anspruchsvoll. Ich bin aber überzeugt, dass unsere Miliz die
 Probleme meistern wird. Es muss ja aber auch nicht jeder
 einzelne Wehrmann multifunktional sein, sondern die Armee als
 ganzes.

5.    Die Miliz zwischen Wandeln und Beharrung

 Auch bei Reformen darf nicht alles verändert werden. Es gibt
 Konstanten, die zu bewahren sind. Die Kunst besteht darin,
 zwischen dem Bewahrenswerten und dem zu Verändernden richtig
 zu unterscheiden.

 Wir haben versucht, die Reform der Armee aus dem Bewährten
 heraus zu entwickeln. Deshalb haben wir am Milizprinzip nicht
 gerüttelt. Wir dürfen es nicht leichtfertig über Bord werfen.
 Weil die Miliz auf die Besten im Lande zurück-greifen kann,
 wird die Milizarmee noch lange den Auftrag erfüllen können.
 Und dass die Miliz noch funktioniert, beweisen und belegen
 Sie. Sie leisten freiwillig enorm viel für unser Land. Sie
 widerlegen die These, der Gemeinsinn sei in diesem Lande
 ausgestorben. Schon das ist wichtig. Für diesen, Ihren
 Einsatz möchte ich Ihnen im Namen des Bundesrates danken.

 Aber ich halte die Miliz noch aus einem anderen Grund für
 wichtig: Sie ist eine Art Geflecht, das alle Schichten und
 Bereiche unserer Gesellschaft durchwirkt und einen wichtigen
 Beitrag an die Kohäsion des Landes leistet. Gerade in Zeiten
 des Umbruchs ist die Kohäsion einer Willensnation, welche
 nicht über die Kohäsions-kräfte der gemeinsamen Sprache, der
 gemeinsamen Herkunft und der gemein-samen Konfession verfügt,
 äusserst zerbrechlich. Da darf man nicht mutwillig zerstören,
 was zur Kohäsion beiträgt. Es ist ja generell ein
 lebenswichtiges Charakteristikum unseres Gemeinwesens, dass
 Bürgerinnen und Bürger zentrale Funktionen nicht einfach an
 eine besondere Kaste delegieren, sondern im Miliz-prinzip
 selber wahrnehmen. Wer die Struktur unseres Staatswesens nur
 nach rein ökonomischen Effizienzkriterien gestalten will, hat
 das Wesen unserer Willens-nation nicht verstanden. Er
 gefährdet sie. Das gilt nicht nur für das Milizprinzip,
 sondern beispielsweise auch für die direkte Demokratie und
 den Föderalismus.

 Eine Milizarmee hat natürlich auch Nachteile. Einer davon ist
 ihre Trägheit in der Anpassung. Es braucht lange, bis neues
 Material eingeführt ist und beherrscht wird, bis neue
 Einsatzverfahren eingeübt sind. Man kann eine Milizarmee
 nicht ständig hin- und herreformieren. Mit dem erwähnten
 Erfordernis zur ständigen Anpassung ergibt sich ein
 Zielkonflikt. Wir müssen ihn lösen, indem wir tiefe Eingriffe
 nur nach längeren Zeitabständen vornehmen; indem wir zwischen
 Reformen Phasen der Konsolidierung einschalten.

    Armee 95, aber auch das neue EMD, werden deshalb keinen
 Ewigkeitswert haben. Wir haben beide bewusst so gestaltet,
 dass Anpassungen leichter vorgenommen werden können als bei
 der heutigen Reform. Das wird auch in Zukunft nicht anders
 sein. Die neuesten Volkszählungsergebnisse zeigen, dass der
 Kontrollbestand für Armee 95 nur bis etwa ins Jahr 2005
 sichergestellt ist. Da kaum anzunehmen ist, dass dannzumal
 eine Erhöhung des Wehrpflichtalters politisch realisierbar
 ist, dürfte eine weitere Bestandesreduktion wahrscheinlich
 sein. Der dannzumalige Abbau könnte in der Grössenordnung von
 15 bis 25 Prozenten liegen, was noch durchaus miliztaugliche
 Bestände ergäbe.

    Wenn wir bis dahin die vorgesehenen Investitionen, vor
 allem in der Gefechts-feldbeweglichkeit, tätigen können, wird
 unter der Annahme vergleichbarer Bedrohungen auch eine
 kleinere Armee den Auftrag erfüllen können. Sicher müssten
 Bestandesreduktionen primär vom Unterstützungsbereich und
 nicht von der Kampfkraft alimentiert werden.

    Ich selber denke, dass auch diese Armee organisch aus Armee
 95 heraus-wachsen und dass sie immer noch auf dem
 Milizprinzip beruhen wird. Selbst-verständlich werden auch
 andere Modelle geprüft werden, die vor allem dann aktuell
 würden, wenn die Bestände unter eine milizverträgliche
 Schwelle sinken würden.

    Armee 95 hat einen angemessenen und modernen Auftrag. Sie
 kann diesen Auftrag erfüllen, ist der gegenwärtigen Lage
 absolut angemessen, kann auf dem Bestehenden aufbauen und
 entspricht unseren Traditionen.

    Es macht wenig Sinn, jetzt schon über konkrete
 Zukunftsmodelle zu diskutieren. Vorher müssten wichtige
 Rahmenbedingungen bekannt sein. Niemand weiss, ob in 10
 Jahren sich eher die sicherheitspolitischen Chancen oder die
 Risiken realisiert haben werden. Niemand weiss, wie dannzumal
 unser Verhältnis zu Europa und seiner allfälligen
 Sicherheitsarchitektur sein wird. Niemand weiss, wie wir's
 mit der Neutralität halten wollen, wie sich der Zivildienst
 auf die Bestände auswirken wird, ob die Wehrpflicht durch
 eine Dienstpflicht abgelöst sein wird. Bevor alles das
 geklärt ist, bewegt sich jede Modelldiskussion im luftleeren
 Raum. Selbstverständlich habe ich nichts gegen die
 Diskussion, und ebenso selbstver-ständlich wird das EMD zu
 gegebener Zeit zeitgemässe Vorschläge unterbreiten. Jetzt
 steht die Umsetzung der neuen Armee im Vordergrund, und sie
 wird uns alle auch intellektuell stark fordern.

6.    Einige wichtige Charakteristiken der Armee 95

    Der Weg zur Armee 95 verlief nicht vom Anfang bis zum Ende
 gradlinig. In einem iterativen Prozess haben wir die Vorgaben
 immer wieder hinterfragt und wo nötig verändert. Deshalb
 konnten wir neue Erkenntnisse aus der laufenden Lage-
 beurteilung jeweilen einbauen. Einiges ist deshalb seit dem
 ursprünglichen Konzept verändert worden. Der Vorwurf, Armee
 95 sei noch im Kalten Krieg konzipiert worden, ist abwegig.
 Wir haben die Diensttage für Soldaten um einen Monat
 reduziert, wie vielerorts im Ausland. Aber das neue
 Militärgesetz ist auch in diesem Punkt bewusst flexibel. Bei
 steigenden Risiken kann der Bundesrat Bereitschaft und
 Ausbildung hochfahren. Wir haben auch die Verteilung der
 Diensttage auf die Wehrpflichtjahre verändert. Statt vieler,
 aber kurzer Wieder-holungskurse mit einem Dienstsonntag, sind
 es für das Gros der Armee herkömmliche Wiederholungskurse im
 Zweijahresrhythmus geworden. Bei kurzen Kursen geht zuviel
 Zeit mit Mobilisieren und Demobilisieren verloren. Unter dem
 Gesichtspunkt der Bereitschaft erwies sich diese Lösung als
 unumgänglich.

    Natürlich hat das Zwischenjahr pädagogische Nachteile. Die
 Kritiker mögen bedenken, dass die bisherige Landwehr diesen
 Ausbildungsrhythmus klaglos bewältigte, dass der Soldat in
 der Armee 95 zwei Wiederholungskurse länger in seiner
 Kampfeinheit verbleibt als bisher im Auszug, dass
 Panzerformationen im Zwischenjahr auf dem Simulator üben und
 dass die Kader durch verlängerte Unteroffiziersausbildung,
 verlängerte Kadervorkurse und den TTK im Zwischen-jahr besser
 auf ihre Aufgabe vorbereitet werden. Zudem bringen die
 Verkürzung der Rekrutenschule und der Zweijahresrhythmus mehr
 Möglichkeiten, für die Ausbildung professionell eingerichtete
 Infrastrukturen zu nutzen. Zudem wollen wir diese
 Infrastrukturen laufend verbessern. Das alles wird die
 Nachteile kompensieren.

 Die Armee 95 muss selbstverständlich mit jenen Geräten
 auskommen, die heute vorhanden sind. Sie sind grossenteils
 zeitgemäss. Unser Infanterist gehört zu den bestausgerüsteten
 der Welt. Erste Schützenpanzer sind bestellt. Waffensysteme
 wie Leopard, Stinger, Tow-Piranha oder Rapier gehören zur
 Spitzenklasse. Der FA-18 ist in der Pipeline. Weitere
 wichtige Beschaffungen werden folgen. Wir dürfen uns sehen
 lassen, wenn auch durchaus noch Lücken vorhanden sind.

 Eine Armee besteht aber nicht nur aus Organigrammen und
 Geräten. Menschen müssen sie mit Leben erfüllen. Menschen
 müssen die Waffen beherrschen, müssen die Doktrin
 beherrschen, müssen die Einsätze der Armee beherrschen.

    Die Doktrin ist in der Operativen Führung und in der
 taktischen Führung niedergelegt. Sie muss jetzt in die Köpfe
 hinein. Der Dienstbetrieb richtet sich nach einem modernen,
 zeitgemässen Dienstreglement. Eine neue Kultur in der Armee
 ist gefragt. Sie ist auf mündige Erwachsene auszurichten,
 auch unter Lehrlingen in den Rekrutenschulen.

    Für die Ausbildung 95 sind wichtige Voraussetzungen
 geschaffen.  Die Bereitstellung einer modernen Infrastruktur
 hat begonnen. Das jahrzehntealte Instruktorenproblem, das
 gelegentlich als Ausrede benützt wurde, um bestehende Mängel
 zu entschuldigen, wird bald für immer gelöst sein. Der
 Ausbildungschef hat den Bedarf an Instruktoren und
 Fachkräften ohne Instruktorenstatut quanti-fiziert. Parallel
 zum vorgesehenen Personalabbau wird der Aufbau in diesen
 Bereichen innert weniger Jahre möglich sein.

    Ich bin mir auch bewusst, dass die Erfahrung zeigen könnte,
 dass der eine oder andere Reformentscheid später wieder
 korrigiert werden müsste. Es gehört zur Offenheit im Denken,
 dass man das dann auch wirklich erkennt und tut. Schon die
 jüngste Armeestabsübung hat Erkenntnisse gebracht, die bei
 der Departements-reform berücksichtigt werden können.

    Ich weiss, dass viele Kommandanten sich mit dem schwertun,
 was man als Sinn-krise bezeichnen könnte. Da ist kein
 konkreter Feind mehr in Sicht und keine konkrete militärische
 Bedrohung mehr auszumachen. Trotzdem bleibt der
 Verteidigungsauftrag die wichtigste und kräftemässig
 vorrangige Mission der Armee.

Es muss trainiert werden, ohne zu wissen, ob das Gelernte
 jemals angewendet werden muss. Aber das ist im Grunde
 genommen nichts Neues. Denn auch im Kalten Krieg galt es,
 Kämpfen zu können, um nicht Kämpfen zu müssen, und zwar
 unabhängig von der aktuellen Wahrscheinlichkeit einer
 Bedrohung.

    Und noch dies: Gewiss ist die Ausbildung der Ernstfall im
 Friedensdienst. Sie braucht sicherlich bessere materielle und
 personelle Voraussetzungen, und sie braucht das volle
 Engagement aller Miliz- und Berufskader.

    Aber eine Armee, die die Ausbildung höher bewertet als den
 Einsatz, wäre ein Widerspruch in sich selbst. Für 5
 Milliarden Schweizer Franken im Jahr erwartet das Volk auch
 eine Armee, die für Einsätze im Assistenzdienst jederzeit
 bereit ist. Das sage ich jenen, die noch immer Mühe haben,
 sich mit den neuen Aufträgen zu befreunden.

7.    Zur Departementsreform

    Nach der Armee muss sich auch das Departement reformieren.
 Die Armee wird um einen Drittel kleiner. 2 bis 3 Millionen
 Diensttage werden pro Jahr weniger geleistet. Deshalb geht
 das Mengengerüst in Betrieb, Produktion, Unterhalt und
 Lagerhaltung zurück. Unter wachsendem Finanzdruck wird die
 Grenze zwischen "nice to have" und "unerlässlich" klar nach
 oben verschoben. Schliesslich muss das Departement für einen
 weiteren Wandel gerüstet und entwicklungsfähig sein, sei es
 zur Anpassung an die Regierungsreform oder an spätere
 heeresorganisa-torische Veränderungen.

    Deshalb muss das Departement von oben bis unten, ohne
 geschützte Winkel, ohne Tabus von Grund auf durchleuchtet,
 hinterfragt und einem tiefgreifenden Reformprozess unterzogen
 werden.

    Wir wollen ein kleines, effizientes und kundenorientiertes
 Hochleistungs-departement schaffen. Der "Kunde" ist die
 Truppe, die Bürgerin und der Bürger. Das EMD ist für die
 Armee da, nicht umgekehrt.

    Diese Reform ist eine historische Chance und eine
 beflügelnde Motivation. Viele Mitarbeiter sehen das so und
 ziehen voll mit. Innovation, Reformen und Umbruch erzeugen
 aber auch Aengste. Aengste um den Besitzstand, um die
 Karriere, um den Arbeitsplatz. Deshalb gibt es im Departement
 neben Aufbruchstimmung auch Verunsicherung, Angst und
 passiven Widerstand.

    Aber Arbeitsplätze werden nie durch Beharren auf dem Status
 quo erhalten. Einzig Arbeitsplätze mit Zukunftsperspektiven
 sind sichere Arbeitsplätze. Es ist mein klarer Wille, diese
 Reform mit denen, die wollen, trotz jenen, die nicht wollen,
 durchzuziehen!

    Hinter dem Grundsatzentscheid für ein neues helvetisches
 Teilstreitkräftemodell steht die Geschäftsleitung aus
 Ueberzeugung, denn es bringt klare Fortschritte.

    Der Generalstab bleibt zentrales Planungs- und
 Steuerungsinstrument.
    Er erarbeitet Doktrin und militärische Vorgaben. Er verfügt
 über den Führungs-stab, setzt die Armee vor der Wahl eines
 Oberbefehlshabers ein und steuert das Ganze mit einem eigenen
 Controlling.

    Der Chef Heer ist der oberste Verantwortliche für die
 Vorbereitung des Einsatzes, die Ausbildung und
 Dienstleistungen des Heeres.

    Erstmals in der Geschichte des schweizerischen Heerwesens
 werden die unseligen Grenzzäune zwischen der Ausbildungsarmee
 und der richtigen Armee niedergerissen. Mit seinem
 Weisungsrecht gegenüber dem Korps kann der Chef Heer eine
 einheitliche Ausbildung armeeweit durchsetzen. Weil nach der
 Doktrin der dynamischen Raumverteidigung jeder Truppenkörper
 irgendwo in der Schweiz mit irgendwem zusammen eingesetzt
 werden kann, ist das besonders wichtig. Das Heer verfügt über
 die gesamte Ausbildungsinfrastruktur, aber auch über die
 Logistik für Ausbildung und Dienstleistungen.

    Die Flugwaffe bleibt ihrem erfolgreichen Systemdenken bis
 zur "Flight-line" treu. Nach diesem Muster wurde übrigens das
 Heer konzipiert.

    Die Armeekorps werden vermehrt zu territorialen
 Wehrbezirken mit einer direkten Linie zu den Kantonen,
 Regionen und zur Truppe. Die Korpskommandanten bleiben aber
 in der Geschäftsleitung mitverantwortlich für die
 grundlegenden Entscheide im Departement.

    Die spannende Frage, ob nun der Generalstabschef oder der
 Chef Heer höher sei, ist leicht zu beantworten. Beide haben
 nämlich gewonnen, weil System- und Prozessdenken beide
 Funktionen aufwerten und Kompetenz und Mittel besser zur
 Deckung bringen.

    Unter der Bezeichnung "Support" wird ein modernes
 Logistikkonzept umgesetzt, Industriepotentiale optimiert,
 Doppel- und Mehrfachspurigkeiten ausgemerzt und ein
 beträchtliches Rationalisierungspotential an Geld und Stellen
 aktiviert.

 Wir hatten ursprünglich das Ziel, etwa 3000 Stellen
 abzubauen. Es werden signifikant mehr sein. 2300 sind es
 bekanntlich schon bis heute.

 Gestatten Sie mir noch ein Wort zu den Finanzen!
 Bundesdefizite der heutigen Grössenordnung sind auf Dauer
 nicht tragbar. Sonst fressen die Zinsen mehr und mehr vom
 Steuerertrag und verengen den politischen Handlungsspielraum.
 Zudem entsteht ein Druck in Richtung höherer Zinsen, verliert
 der Finanzplatz an Vertrauen und werden Lasten unseren
 Kindern überbürdet. Die Sanierung der Bundesfinanzen liegt im
 höheren Interesse des Landes. Dass dabei das EMD mitmachen
 muss, liegt auf der Hand. Es würde die innere Stabilität des
 Landes auch gefährden, wenn etwa der Sozialstaat demontiert
 würde, um eine teure Armee aufrechterhalten zu können.

 Sicherheitspolitisch war nach dem Ende des Wettrüstens eine
 angemessene reale Reduktion der Militärausgaben vertretbar.

 Gegenüber 1990 haben sich die Ausgaben des EMD bis 1995 real
 um über 19 % vermindert. Bis 1998 werden es 22 % sein, bei
 den Investitionen allein gar 25 %. Wir haben damit das
 Mögliche geleistet, wir haben unsere Hausaufgabe gemacht.

 Wenn wir den heutigen Stand real halten können, sollte die
 Realisierung der Armee 95 unter Einrechnung der
 wahrscheinlichen Bestandesreduktion in etwa 10 Jahren gerade
 noch möglich sein. Sollten wir weiter gedrückt werden,
 müssten Bundesrat und Parlament zur Kenntnis nehmen, dass die
 Auftragserfüllung fraglich würde. Im Ausland könnte man sich
 die Frage stellen, wie es um den Selbstbehauptungswillen der
 Schweiz wirklich stehe!

 Ich muss mich deshalb gegen einen Raubbau am Militärbudget
 wehren!

 Wer im übrigen die Struktur des Bundeshaushalts analysiert,
 erkennt rasch, dass eine Sanierung nur auf dem Buckel der
 Armee gar nicht möglich wäre. Zwischen 1990 und 94 haben die
 Bereiche Bildung und Forschung um nominal 34 %, Ausland um 39
 %, Verkehr um 37 % und Soziales gar um 61 % zugenommen,
 während die Landesverteidigung um 1 % abgenommen hat. Wenn
 man bedenkt, dass die Soziale Wohlfahrt mit 26 % der grösste
 und der Verkehr mit 15 % der zweitgrösste Bereich ist, sehen
 sie, woher die Defizite kommen. Ohne die Brechung des
 Wachstums der grossen Bereiche ist der Haushalt nicht ins Lot
 zu bringen. Und das trifft alle!

8.    Schluss

 Auch die bestausgerüstete und optimal strukturierte Armee ist
 nur soviel wert wie die Menschen, die sie betreiben. Die
 Menschen, die man Ihnen anvertraut, sind gut. Es ist nicht
 wahr, dass unsere jungen Leute schlechter sind als früher.
 Wie ich übrigens auch überzeugt bin, dass unser Volk nach wie
 vor die Kraft hat, die schwierigen Probleme der Gegenwart zu
 lösen. Sie, meine Damen und Herren, tragen nun die
 Verantwortung dafür, dass Armee 95 mit Leben erfüllt wird.
 Sie müssen Ausbilden, Fordern, Motivieren, Führen. Tun Sie es
 unerbittlich, aber fair, gerecht und menschlich. Beweisen Sie
 beim Führen auch Flexibilität, Innovationsgeist und
 Phantasie.

 Denken Sie auch daran, dass der Soldat die Armee nicht nach
 Hochglanz-prospekten und schönen Reden beurteilen wird,
 sondern nach dem, was er im Dienst erlebt. Dafür sind Sie
 verantwortlich. Die Reform wird nur gelingen, wenn Sie mit
 voller Kraft mitziehen. Ihr Einsatz, Ihre Kreativität, Ihre
 Führungskraft werden für den Erfolg von Armee 95 massgeblich
 sein. Ich weiss, dass Sie dazu willens und in der Lage sind!

 Ihre Arbeit wird vor allem darüber entscheiden, ob unser Volk
 zu seiner Armee stehen wird oder nicht. Der Trend ist gut.
 Wir wissen aufgrund verlässlicher Daten, dass die Akzeptanz
 der Armee noch zur Zeit des Kalten Krieges zu sinken begann.
 Dieser Sinkflug hielt an, als es nach der Wende in Europa
 längst wieder Krieg gab. Dann flachte die Kurve ab, und nun
 ist seit letztem Jahr ein signifikanter Trend nach oben
 festzustellen. Die Armee gewinnt wieder an Ansehen und
 Anerkennung, nicht zuletzt bei den Jungen. Das ist erfreulich
 in einer Zeit, da - auch dies messbar - das Vertrauen in alle
 Autoritäten klar abnimmt. Es zeigt, dass wir mit den Reformen
 und mit den neuen Antworten auf die neue Risikolage auf dem
 richtigen Weg sind. Es liegt an Ihnen, dafür zu sorgen, dass
 dieser Trend anhält. Das ist auch deshalb wichtig, weil wir
 wohl bald wieder vor dem Volk für eine glaubwürdige Armee
 werden kämpfen müssen!

    Ich blicke in die Runde des vielleicht grössten
 Armeerapports seit Bestehen der Schweizer Armee. Alle
 Kommandanten der Grossen Verbände und Truppen-körper bis
 Stufe Bataillon und Abteilung sind zusammengekommen. Ich
 freue mich über die leider wenigen, aber dafür umso
 motivierteren Frauen in Uniform. Die Spitzen der
 Militärverwaltung sind hier. Ihnen steht die schwierige
 Departementsreform bevor. Die Vertreter aller 26
 eidgenössischen Stände zeugen vom nach wie vor lebendigen
 Föderalismus im Wehrwesen. Ich danke für die Unterstützung
 der anwesenden Parlamentarier. Die ausländischen
 Verteidigungsattachés symbolisieren die Internationale des
 Militärs. Die älteren Damen und Herren vor uns dokumentieren
 durch ihre Anwesenheit den Willen, die heute verantwortliche
 Generation moralisch zu unterstützen. Wir sind dafür dankbar,
 wir brauchen es.

    Vus tuts essas pronts da surpigliar responsabladad per
 nossa armada e per noss pajais. Igl è uss voss'incumbensa da
 furmar la nova armada a moda credibla e pronta per
 l'engaschament. Uschè ditg che noss pajais po quintar cun
 dunnas ed umens che mettan il bainstar dal pajais avant lur
 agen interess, guard jau cun optimissem en l'avegnir. Jau
 quint cun Vus, jau fid da Vus ed jau engraziel a Vus per Voss
 grond engaschament!

 Voi tutti siete pronti ad assumere le vostre responsabilità
 per il nostro nuovo esercito e per il nostro Paese. Ora
 spetta a voi rendere credibile e operativo questo nuovo
 esercito. Fintanto che il nostro Stato potrà contare su donne
 e uomini che antepongono il bene del Paese al loro proprio
 interesse, resterò fiducioso circa il nostro avvenire. Conto
 su di voi, ho fiducia in voi e vi ringrazio del vostro
 generoso impegno!

 Vous êtes tous disposés à assumer des responsabilités pour
 notre nouvelle armée et pour notre pays. Il vous incombe
 désormais de réaliser la nouvelle armée de manière à ce
 qu'elle soit crédible et engageable. Je resterai confiant en
 l'avenir tant qu'il y aura parmi nous des hommes et des
 femmes qui préféreront les intérêts du pays aux leurs. Je
 compte sur vous, j'ai confiance en vous et je vous remercie
 de votre dévouement.

 Sie alle sind bereit, Verantwortung für unsere neue Armee,
 für unser Land zu übernehmen. Ihnen obliegt nun, die neue
 Armee glaubwürdig und einsatzfähig zu gestalten. Solange
 unser Land auf Frauen und Männer zählen kann, die das Wohl
 des Landes vor ihr eigenes stellen, schaue ich mit Zuversicht
 in unsere Zukunft. Ich zähle auf Sie, ich vertraue auf Sie
 und ich danke Ihnen für Ihren grossen Einsatz!

 und ich