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Neues Ausbildungskonzept für Panzerhaubitzen: in der Linthebene wird nicht mehr geschossen

3003 Bern, 19. Oktober 1998

Pressemitteilung

Neues Ausbildungskonzept für Panzerhaubitzen: in der Linthebene wird nicht
mehr geschossen

Ab 1999 stehen den Panzerhaubitzformationen in der Ostschweiz für die
Ausbildung drei Module zur Verfügung: in Frauenfeld, in der Linthebene und
im Säntisgebiet. Ein neuer Simulator steht auf dem Waffenplatz Frauenfeld
für die Grund- und Weiterausbildung, in der Linthebene werden
Bewegungsübungen durchgeführt und im Raum Säntis findet das Schiessen
statt.

Die Faktoren Sicherheit und effiziente Ausbildung seien ausschlaggebend für
die Gestaltung des neuen Ausbildungskonzeptes für Panzerhaubitzformationen,
erklärte der Inspektor der Unterstützungstruppen, Divisionär Ulrich
Jeanloz, heute an einer Pressekonferenz in Frauenfeld. Das neue
Ausbildungskonzept ist in drei Sektoren gegliedert, die sich geografisch
und inhaltlich ergänzen. Auf dem Waffenplatz Frauenfeld wird das
eigentliche Artillerieausbildungszentrum aufgewertet. Ab Anfang 1999 wird
dort ein Simulator für die Grund- und Weiterausbildung von
Panzerhaubitzformationen in Betrieb genommen. Die identische Nachbildung
von Panzerhaubitzen M 109 ermöglicht sämtliche Übungen wie auf den
Echtgeräten.

Neben der Nutzung des Simulators wird in Frauenfeld auch scharf geschossen.
Die Linth-
ebene bleibt den Truppen als wichtiger Übungsplatz für Bewegungstraining.
Bis auf weiteres wird in der Linthebene jedoch nicht mehr geschossen. Dafür
wird das Säntisgebiet genutzt. Neben der Artillerie sind auch weitere
Truppengattungen potentielle Nutzer dieser drei Plätze. Damit ergibt sich
ein Belegungszuwachs, welcher die Region wirtschaftlich beleben wird.

Höhere Sicherheit, effizientere Ausbildung, verringerte Umweltbelastung und
tiefere Betriebskosten sind für den Ausbildungschef Artillerie, Oberst im
Generalstab Hans-Peter Wüthrich, wesentliche Merkmale des neuen
Ausbildungskonzepts für Panzerhaubitzformationen. Der Simulator sei ein
ausgezeichnetes Hilfsmittel, ersetze aber den echten Schuss nicht, ist
Wüthrich überzeugt.

Optimale Nutzung der Simulatoren sowie der Ausbildungszeit und die drei
geografischen Belegungsmöglichkeiten sind für den Chef Abteilung
Ausbildungsregionen, Oberst im Generalstab René Christen, bedeutende
Vorteile des neuen Konzepts. Neben Artillerie könnten auch Infanterie-,
Genie- und andere Einheiten von diesen Ausbildungsplätzen profitieren. Ein
identischer Modulverbund ist auch für die Westschweiz vorgesehen. In Bière
ist eine Anlage für kampfwertgesteigerte Panzerhaubitzen M 109 in
Vorbereitung, welche ab 2004 in Betrieb genommen werden soll. In Bière wird
der Simulator stehen, im Simplongebiet wird geschossen und in Bure finden
die taktischen Trainings statt.

Simulator für Panzerhaubitzformationen

Die Schiessausbildungsanlage für Panzerhaubitzen (SAPH) ist eine
orginalgetreue Nachbildung von Panzerhaubitzen M 109. Die Anlage besteht
aus sechs Geschütztürmen, einer Batteriefeuerleitstelle, einem
Überwachungszentrum und einem Theoriesaal. Sämtliche Tätigkeiten können wie
am Echtgerät ausgeführt werden. Die Ausbildung ist per Computer steuer- und
überwachbar. Die Auswertung ermöglicht einen nachweisbaren Lerneffekt und
bietet einen echten Leistungsvergleich. Der Simulator eignet sich für die
Grund- sowie für die Weiterausbildung. Damit können Rekrutenschulen und
Wiederholungskurse profitieren.

Die Anlage in Frauenfeld wird im April 1999 definitiv in Betrieb genommen.

In Bière ist ein Simulator für kampfwertgesteigerte Panzerhaubitzen M 109
vorgesehen. Geplante Inbetriebnahme im Jahr 2004.

Die Eidgenössischen Räte haben mit dem Rüstungsprogramm 1996 einen
Beschaffungskredit für die zwei Anlagen SAPH von 47,5 Millionen Franken
bewilligt. Der Inlandanteil beträgt rund 60 %.

EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,
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