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Ja zu sicherheitspolitischer Kooperation

3003 Bern, 6. Oktober 1998

Pressemitteilung

Studie Sicherheit 98

Ja zu sicherheitspolitischer Kooperation

Drei Viertel aller befragten Schweizerinnen und Schweizer haben keine Mühe
damit, dass Schweizer Soldaten im Ausland als Freiwillige eingesetzt
werden. Und sieben von zehn Befragten befürworten die Notwendigkeit der
Armee. Dies sind zwei Ergebnisse aus der Studie Sicherheit 98, die von der
Militärischen Führungsschule an der ETH Zürich veröffentlicht worden ist.

Die Jahresstudien Sicherheit werden in Zusammenarbeit mit der
Forschungsstelle für Sicherheitspolitik und Konfliktforschung an der ETH
erstellt. Sie dienen der Trendermittlung in der sicherheits- und
wehrpolitischen Meinungsbildung in der Schweiz. Befragt wurden dieses Jahr
1´000 zufällig ausgewählte stimmberechtigte Personen aus allen
Landesteilen.

Sicherheits- und Bedrohungsempfinden

Acht von zehn Schweizerinnen und Schweizern fühlen sich eher oder sehr
sicher. Nach zwei Jahren einer gedämpften Stimmung überwiegt 1998 der
Optimismus bei der Einschätzung der näheren Zukunft der Schweiz wieder
deutlich (60%, +7%). Auch die Weltlage wird 1998 wieder etwas weniger
düster eingeschätzt als im Vorjahr.

Vertrauen in Behörden und Institutionen

Die Garanten der inneren (Polizei/ Justiz) und äusseren Sicherheit (Armee)
erreichen im Vergleich von insgesamt sieben Institutionen (Bundesrat,
eidgenössisches Parlament, Gerichte, Polizei, Armee, Medien und Wirtschaft)
die Spitzenwerte. Mit Ausnahme der Medien haben alle Institutionen wieder
an Vertrauen gewonnen, besonders Bundesrat und Parlament.

Internationale Kooperationsbereitschaft

Im Vergleich zu 1997 stagniert der Wille zur Annäherung an die EU auf hohem
Niveau (67%). Die EU-Beitrittsbereitschaft hat nach einem Einbruch im
Vorjahr wieder etwas zugenommen (50%, +8%). Sie scheint stark von
tagesaktuellen Ereignissen wie Verhandlungserfolgen bzw. Misserfolgen
geprägt zu sein.

UNO und NATO erfreuen sich seit 1995 steigender Sympathie: Die
Befürworteranteile für die UNO (59%, +2%) und für Schweizer UNO-Truppen
(66%, +/- 0%) sind seit zwei Jahren stabil hoch. 45% befürworten eine
Annäherung an die NATO (+2%), 28% würden gar einen Beitritt zur Allianz
gutheissen.

Sicherheitspolitische Kooperation

75% aller Befragten können sich vorstellen, dass Schweizer Soldaten
freiwillig im Ausland eingesetzt werden (+8%). Davon wiederum befürworten
deutlich mehr Personen als im Vorjahr Auslandeinsätze von Schweizer
Soldaten, solange es sich um friedenssichernde Aufgaben handelt und die
Bewaffung nur der Selbstverteidigung dient (35%, +8%).

Neutralität

Die Neutralität als Grundprinzip schweizerischer Aussen- und
Sicherheitspolitik wird nach wie vor deutlich befürwortet. Die Zustimmung
zu ihr ist aber erstmals seit 1991 wieder leicht gesunken (79%, -1%).

Militärische Landesverteidigung

Gleich viele Personen wie 1995, nämlich sieben von zehn Befragten,
befürworten die Notwendigkeit der Armee. Auch die Altersgruppe der 18- bis
29-jährigen sagt mehrheitlich ja zur Armee (57%, -1%). Drei Viertel
billigen die Vorgabe, die Schweiz solle eine gut ausgerüstete und
ausgebildete Armee halten. Eine Mehrheit von 56% ist indes der Meinung, die
Schweiz gebe zuviel aus für ihre Verteidigung.

Ist die Armee als Institution mehrheitlich unbestritten, so scheiden sich
die Geister zunehmend an der künftigen Wehrstruktur. 1998 sehen 44% in der
Berufsarmee eine bessere Lösung für die Zukunft als die Miliz (+8%).

Ausbildung, Führung, Einsatzbereitschaft und Ausrüstung werden mehrheitlich
als gut bzw. ausreichend eingestuft.