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FDA-Chef Brigadier Doris Portmann zieht positive Bilanz

3003 Bern, 23. September 1998

Pressemitteilung

FDA-Chef Brigadier Doris Portmann zieht positive Bilanz

Frauen leisten motiviert Dienst

"Zu meiner grossen Freude habe ich überall motivierte und einsatzwillige
Frauen angetroffen." Diese positive Bilanz zieht der neue Chef Frauen in
der Armee (FDA), Brigadier Doris Portmann. Portmann hat in den ersten 100
Tagen seit ihrer Amtsübernahme alle Schulen besucht, in denen Frauen Dienst
leisten. Anlässlich des FDA-Medientages in Wangen an der Aare orientierte
sie über ihre ersten Eindrücke.

Sowohl beim Kader wie bei den Rekruten seien Motivation und Einsatzwille
auf höchstem Niveau, hielt Portmann fest. Positive Rückmeldungen habe sie
auch von den Schulkommandanten und Klassenlehrern erhalten. "Keiner", so
Portmann, "möchte künftig in der Truppe auf weibliche Armeeangehörige
verzichten."

Erfreulich sei auch, dass sich jeweils überdurchschnittlich viele Frauen zu
einer Weiterausbildung entschliessen könnten. So hätten in den
Frühjahresrekrutenschulen 30 von 55 Rekrutinnen den Vorschlag zum
Unteroffizier erhalten. Bei den abverdienenden Unteroffizieren seien 40
Prozent zur Weiterausbildung als Offizier oder Feldweibel vorgeschlagen
worden.

Kadermangel weiterhin ein Thema

"Der Kadermangel in der Armee kann mit den weiblichen Angehörigen zwar
nicht behoben werden", schränkte Portmann ein. "Dazu sind die
Bestandeszahlen viel zu klein." Wichtig sei aber, dass sich Frauen
überhaupt zur Weiterausbildung entschliessen würden. Gespräche mit
Unternehmen hätte nämlich ergeben, dass die militärische Kaderausbildung in
jungen Jahren als ideale Voraussetzung betrachtet wird, um in der
Privatwirtschaft verantwortungsvolle Funktionen übernehmen zu können. "Dies
ist gerade für junge Frauen eine einmalige Chance."

Seit Anfang dieses Jahres haben die weiblichen Armeeangehörigen die Wahl,
sich freiwillig mit der Pistole oder dem Sturmgewehr bewaffnen zu lassen.
"Zu meinem grossen Erstaunen", sagte Brigadier Portmann, "haben sich aber
wesentlich weniger Frauen für das Sturmgewehr entschieden, als ich erwartet
hatte." Als Gründe spielen laut Portmann wahrscheinlich die Handlichkeit
und das Gewicht beim Mittragen der Waffe auf Märschen eine Rolle.

Frauen in neuen Funktionen

In den noch laufenden Sommerrekrutenschulen sind wiederum in verschiedenen
Funktionen erstmals Frauen ausgebildet worden. Dazu gehören unter anderem
Sappeur, Panzermechaniker und Rettungssoldat. Oberst i Gst Anton Bylang,
Kommandant der Rettungs-RS 277 in Wangen a.A., stellte daher am Medientag
Ausbildung und Aufgaben des Rettungssoldaten näher vor.

Ungefähr 100 000 Armeeangehörige insgesamt werden nach der Grundausbildung
in eine logistische Formation (Sanitätstruppen, Versorgungstrupppen,
Transporttruppen, Rettungstruppen, Materialtruppen und Veterinärtruppen)
oder in einer logistischen Funktion eingeteilt. "Jede Einheit, jeder
Truppenkörper, kann in der Ausbildung und im Echteinsatz nur dank einer gut
funktionierenden Logistik das Ziel erreichen", unterstrich in Wangen a.A.
Brigadier Jean-Jacques Chevalley, stellvertretender Direktor des
Bundesamtes für Logistik, die Bedeutung dieser Aufgaben.