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Kanton
Solothurn, reformiert, SP
Geboren 14. April 1926 in Lausen (Basel-Landschaft)
Vizekanzler 1968–1981
Sohn eines Baselbieter Landwirts; Gymnasium in Basel; Rechtsstudium
in Basel und Bern; 1958 Dr. iur.; bereits ab 1950 Rechtskonsulent
und Redaktor bei sozialdemokratischen Tageszeitungen; 1956–1962
Chef der "Sozialdemokratischen Bundeshauskorrespondenz".
1965–1968 Leiter des Rechts- und Informationsdienstes des
Eidgenössischen Departements des Innern. 1968 vom Bundesrat
zum Vizekanzler gewählt, zuständig für Rechtsdienst
und Information. 1977 wurde Buser ausserordentlicher Professor für
öffentliches Recht (insbesondere für Verwaltungsrecht
des Bundes) an der Universität Basel. |
Die fünfte
Kampfwahl um den Kanzlerposten
Bei der Kanzlerwahl von 1981 waren zum zweiten Mal seit der Gründung
des Bundesstaates (Wahl von Gottlieb Ringier
1881) mehrere Wahlgänge nötig. Schliesslich setzte sich
der bisherige sozialdemokratische Vizekanzler gegen die kanzleiexternen
CVP- (Joseph Voyame) und SVP-Konkurrenten (Hans-Ulrich Ernst) durch.
Erster sozialdemokratischer Bundeskanzler
Buser führte regelmässige Pressekonferenzen ein und reformierte
das Abstimmungsverfahren für Volksinitiativen mit Gegenentwurf
durch eine Verfassungsänderung in der Volksabstimmung
vom 5. April 1987 so, dass seither der freie Wille aller Stimmberechtigten
endlich unverfälscht ermittelt wird. Als kommunikativer Magistrat
förderte Buser bürgerfreundliches Verwaltungsgebaren und
baute Broschüren wie "Der
Bund – kurz erklärt" auf. Buser führte
in der Bundeskanzlei erste Mittel elektronischer Datenverarbeitung
ein und schuf die Sektion Terminologie, die in enger Zusammenarbeit
mit europäischen Instanzen den Fachwortschatz der Rechtsetzung
so analysiert und aufbereitet, dass elektronisch gestützte
Uebersetzungen möglich werden. Unter Busers Federführung
wurde auch die Gesetzgebung über die amtliche Veröffentlichung
von Erlassen und Verlautbarungen der Behörden den aktuellen
Gegebenheiten angepasst.
Beinahe Bundesrat
Neben seiner administrativen Laufbahn publizierte Buser immer wieder
wissenschaftlich, politisch und journalistisch zu Fragen der Rechtsetzung,
zu den Funktionen der Bundesbehörden und zur Verwaltungskontrolle.
Buser pflegte zu Parlamentsmitgliedern und Medienleuten verschiedenster
Herkunft ausgezeichnete Beziehungen. 1983 wurde er bei der Ersatzwahl
für den im Amt verstorbenen sozialdemokratischen Bundesrat
Willy
Ritschard als Nachfolgekandidat ins Spiel gebracht, was er indessen
ablehnte. Gewählt wurde daraufhin Otto
Stich.
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