Umweltaspekte in der Finanzmarktpolitik: Positive Dynamik und laufende Arbeiten

Bern, 16.03.2018 - Die ökologische Nachhaltigkeit im Finanzgeschäft hat weiter an Bedeutung gewonnen. Der Bundesrat hat sich an der Sitzung vom 16. März 2018 über die entsprechenden nationalen und internationalen Entwicklungen sowie das Engagement des Bundes informieren lassen. Der regelmässige Informations- und Meinungsaustausch zwischen den zuständigen Behörden und der Finanzbranche, der zuletzt Mitte Januar 2018 stattfand, wird angesichts der positiven Dynamik intensiver geführt werden.

Das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) und das Bundesamt für Umwelt (BAFU) tauschen sich mit der Branche regelmässig über die Fortschritte beim Einbezug von Nachhaltigkeitskriterien in Finanzierungs- und Investitionsentscheide aus. Das Treffen von Mitte Januar 2018 zeigte deutlich, dass die Finanzbranche gewillt ist, im Einklang mit dem von der Schweiz ratifizierten Klimaübereinkommen von Paris, in diesem Bereich vorwärts zu gehen. Im Fokus stehen die Empfehlungen der von der Industrie geleiteten Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) zur freiwilligen Offenlegung von klimabezogenen Risiken und Chancen.

Gestützt auf die Empfehlungen der TCFD hatten Schweizer Pensionskassen und Versicherungen 2017 die Gelegenheit, ihre Portfolios freiwillig, anonym und kostenlos auf ihre Klimaverträglichkeit testen zu lassen. 79 Pensionskassen und Versicherungen, die gemessen an den verwalteten Vermögen rund zwei Drittel des Gesamtmarkts abdecken, sind dieser Einladung gefolgt. Diese Klimaverträglichkeitstests haben gezeigt, dass die heutigen Investitionen eine Klimaerwärmung von 4-6 Grad Celsius unterstützen, während das Klimaübereinkommen von Paris die Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius begrenzen will. Auch hinsichtlich der Berücksichtigung von weiteren umweltbezogenen Risiken und Chancen (wie z.B. in Verbindung mit Wasser) in Finanzierungs- und Investitionsentscheide besteht Handlungsbedarf. Hierfür sollen methodologische Grundlagen entwickelt werden.

Dieses Jahr sollen einerseits die laufenden Arbeiten und insbesondere der Dialog zwischen den Behörden und der Finanzbranche intensiver fortgeführt werden. Dabei kann eine Zielsetzung sein, dass die treuhänderische Pflicht eines Vermögensverwalters auch die Nachhaltigkeit umfasst. Zudem soll ein Erfahrungsaustausch mit der Industrie insbesondere zur Umsetzung der TCFD-Empfehlungen erfolgen. Die Schweiz wird sich weiterhin aktiv in die Arbeiten der internationalen Gremien in diesem Bereich, unter anderem auch im Rahmen der G20, einbringen.

Mit einem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit kann der Finanzplatz Schweiz sein Profil im internationalen Wettbewerb schärfen und zugleich einen Beitrag dazu leisten, dass internationale Umwelt- und Nachhaltigkeitsziele erreicht werden. Dabei sind die Entwicklungen und Initiativen auf internationaler Ebene zu berücksichtigen.


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