Das
Ausmass der Katastrophe rund um den Indischen Ozean wird mit jedem Tag, der
vergeht, deutlicher und damit tragischer.
Zehntausende von Menschen haben ihr Leben verloren oder sind noch
vermisst, Hunderttausende sind verletzt, Millionen obdachlos. Ihnen wollen wir
helfen.
Über die von der Schweiz geleistete humanitäre Nothilfe wird separat
informiert.
Unsere Bemühungen, um den betroffenen Schweizerinnen und Schweizern in
der Region zu helfen, laufen sowohl in Bern wie in den Vertretungen vor Ort
verstärkt und unvermindert weiter. Die Hotline des EDA hat bis heute rund 2'500
Anrufe für gesuchte Personen entgegen genommen. Diesen stehen 800 Rückmeldungen
gegenüber.
Allerdings läuft die Rückkehr von Touristen aus der Region auf
Hochtouren. Das Flugzeug, auf dem das EDA Plätze für gestrandete
Individualtouristen bereitgestellt hat, wird für morgen in Zürich erwartet.
Es ist heute mit acht Angestellten des EDA, darunter Ärzte und
Psychologen, nach Phuket abgeflogen. An Bord befinden sich auch 800 Kilo
medizisches Material sowie ein Labor für Wasseranalysen.
Es ist angesichts dieser Rückreisen damit zu rechnen, dass die Zahl der
noch gesuchten Schweizerinnen und Schweizer in den nächsten 48 Stunden deutlich
zurückgehen wird.
Es sind nach Informationen der Reisbüros 2'200 Schweizer Touristen in der
Region, nicht gezählt Individualtouristen und dort wohnhafte Schweizerinnen und
Schweizer. Von denen, die sich noch nicht gefunden haben,
suchen wir vor Ort die Spuren. Aber angesichts des herrschenden Chaos ist das
ein sehr schwieriges Unterfangen.
Ich habe aber hier nun die traurige Pflicht, Ihnen mitteilen zu müssen,
dass mehrere Schweizer Touristen durch das Seebeben im Indischen Ozean ihr Leben
verloren haben. Bis heute sind neun schweizerische Todesopfer zu beklagen. Die
Angehörigen sind informiert. Leider müssen wir aber davon ausgehen, dass noch
mehr Menschen aus unserem Land den Tod gefunden haben. Über Zahlen kann ich mich
zum jetzigen Zeitpunkt nicht äussern, weil Informationen sehr schwierig zu
erhalten sind.
Im Namen des Bundespräsidenten und des Schweizer Volkes möchte ich den
Familien der Opfer mein tief empfundenes Beileid aussprechen. Wir alle sind fassungslos und sehr traurig. In meinen Gedanken bin ich in
diesen schweren Stunden bei den Angehörigen der Opfer. Ich wünsche Ihnen in
dieser dunklen Zeit viel Kraft und Mut.
Es ist unfassbar, dass eine Naturkatastrophe innert Sekunden alle diese
Leben zerstört und so viel Leid angerichtet hat. Die Schweizerinnen und
Schweizer haben in Asien Wärme und Erholung gesucht; sie haben Tod und
Verwüstung gefunden. Das ist sehr sehr traurig.