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Die Alterung der Bevölkerung kostet die Schweiz die Arbeit eines halben

Die Alterung der Bevölkerung kostet die Schweiz die Arbeit eines halben
Jahres

Berechnung der Generationenbilanz 2001 für die Schweiz   Die
Bevölkerung der Schweiz wird älter. Weniger Erwerbstätige bedeuten
jedoch weniger Steuern für den Staat und geringere Beiträge für die
Sozialversicherungen. Kumuliert über die kommenden Jahrzehnte und
abgezinst auf das Jahr 2001, entspricht das auszugleichende
demographiebedingte Minus an Einnahmen bei Staat und
Sozialversicherungen der Wirtschaftsleistung der Schweiz eines halben
Jahres.

Die Vorstellung, künftige Generationen hätten nur die heute in den
Rechnungen der öffentlichen Hand und der Sozialversicherungen
ausgewiesenen Schulden von 39% des Bruttoinlandproduktes (BIP)
abzutragen, zeichnet ein zu günstiges Bild der Nachhaltigkeit der
öffentlichen Finanzen. Gemäss der Generationenbilanzierung für das Jahr
2001 sind - ohne Korrektur der heutigen Ausgaben- und
Einnahmenregelungen - demographisch bedingt Staatsschulden in Höhe von
57,6% des BIP noch nicht finanziert. Nach der Ablehung der 11.
AHV-Revision im Mai 2004 verschlechtert sich das Resultat auf 63,5% des
BIP, also mehr als die Wirtschaftsleistung der Schweiz eines halben
Jahres.

Die heute an einer Tagung des Staatssekretariats für Wirtschaft in Bern
vorgestellten Ergebnisse der Untersuchungen von Bernd Raffelhüschen und
Christoph Borgmann zeigen zudem auf, wieweit aktuell diskutierte
Massnahmen der Politik diese Nachhaltigkeitslücke reduzieren würden.
Betrüge z.B. das jährliche Produktivitätswachstum nicht nur 1% - wie in
den vergangenen zwei Jahrzehnten -, sondern 1,5%, würde die
Nachhaltigkeitslücke vollkommen beseitigt. Bei einem Wachstum von 1%
müsste die Nachhaltigkeit durch Korrekturen bei den Ausgaben und
Einnahmen hergestellt werden, z.B. durch eine der folgenden Massnahmen:

Für alle künftigen Generationen nach 2001 werden alle Steuern
proportional um 8,1% erhöht.
Die Nachhaltigkeitslücke könnte sofort durch eine Anhebung der
Mehrwertsteuer (MWSt) geschlossen werden. Der MWSt-Satz müsste auf 9,6%
angehoben werden.
Wenn nicht nur die künftigen, sondern auch alle lebenden Generationen
zur Schliessung der Lücke herangezogen werden, dann müssten alle
Steuern um 2,9% angehoben oder alle Transferleistungen des Staates um
2,9% gesenkt werden.
An der Tagung kommentierten Vertreter des Bundesamtes für
Sozialversicherungen und des Bundesamtes für Gesundheit die
vorgestellten Berechnungen, die auch Szenarien zur Kostenentwicklung im
Gesundheitswesen einschliessen.

Staatssekretariat für Wirtschaft
Kommunikation

Jiri Elias
 Wachstum und Wettbewerbspolitik
 Tel. +41 (0)31 322 21 53
 jiri.elias@seco.admin.ch

 Bezug der Studie:
 Marie-Claire Münch
 Sekretariat DP
 seco
 Tel. +41 (0)31 322 42 72
 marie-claire.muench@seco.admin.ch