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Expertentreffen in der Schweiz zum Selbstverteidigungsrecht und zur Rolle der UNO

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT
FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN
Information

Pressemitteilung

Infolge der Irakkrise ernannte der UNO-Generalsekretär eine hochrangige
Gruppe, die Empfehlungen zur Stärkung der kollektiven Massnahmen ausarbeiten
soll. Als Beitrag zu deren Arbeit organisiert die Schweiz am 29. und 30.
März 2004 in Genf ein Expertentreffen zum Thema Selbstverteidigungsrecht,
wie es in Artikel 51 der UNO-Charta anerkannt wird. Dabei geht es namentlich
um die Frage, wie sich das Selbstverteidigungsrecht zum multilateralen
Sicherheitssystem verhält. Das Expertentreffen soll einen
Diskussions-beitrag im Hinblick auf eine Stärkung der Rolle und Autorität
der UNO leisten.

Die Irakkrise hat verschiedene Fragen hinsichtlich der Rolle der
multilateralen Institutionen aufgeworfen. Der Generalsekretär der UNO
ernannte im Oktober 2003 eine hochrangige Gruppe ("UN high-level Panel on
Threats, Challenges and Change"), die die vorrangigen friedens- und
sicherheitspolitischen Herausforderungen prüfen und Empfehlungen ausarbeiten
soll, um das multilaterale Vorgehen zu stärken. Um einen Beitrag zur Arbeit
dieses Panels zu leisten und ihm die Erfüllung seines Mandats zu
erleichtern, bot die Schweiz dem UNO-Generalsekretär an, ein Expertentreffen
zu Artikel 51 der UNO-Charta und zur Rolle der UNO zu organisieren. Artikel
51 der UNO-Charta regelt das Recht auf Selbstverteidigung als einzige
Ausnahme des allgemeinen Verbots der Gewaltanwendung ohne vorherige
Zustimmung des Sicherheitsrats.

Am Expertentreffen in Genf soll die Tragweite des Selbstverteidigungsrechts
unter dem Blickwinkel der neuen friedens- und sicherheitspolitischen
Herausforderungen beleuchtet werden. Gleichzeitig soll ein Beitrag zur
Reflexion über die Möglichkeiten zur Stärkung der Rolle und Autorität der
UNO geleistet werden, damit Situationen, in denen ein Staat die einseitige
Gewaltanwendung unter Berufung auf sein Selbstverteidigungsrecht für
notwendig erachtet, möglichst vermieden werden können.

Das Expertentreffen wird von Prof. Nicolas Michel, Rechtsberater des
Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten, geleitet und
vereint rund 20 hochrangige Expertinnen und Experten aus den Bereichen
Völkerrecht, Diplomatie, Sicherheitspolitik und Militärstrategie. Die
Experten nehmen in persönlicher Eigenschaft und nicht als Vertreter ihres
Landes teil. Die wichtigsten Schlussfolgerungen des Expertentreffens werden
dem vom UNO-Generalsekretär eingesetzten Panel zur Kenntnis gebracht.

Am Mittwoch, dem 31. März 2004, findet um 10.30 Uhr im Saal 18 des Centre
international de conférences in Genf ein Point de presse statt.

Weitere Informationen:

EDA, Information, Marie-Marceline Kurmann, Tel. 031 323 15 13 (Montag)

Linda Shepard, Tel. 079 544 48 16 (Mittwoch)