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Radioaktiviätsmessübung "BRAUNBÄR": Alle radioaktiven Quellen gefunden!

3003 Bern, 19. März 2004

Medieninformation

Radioaktiviätsmessübung "BRAUNBÄR": Alle radioaktiven Quellen gefunden!

Am Mittwoch, 17. März, begann eine grossangelegte Übung der
Einsatzorganisation bei erhöhter Radioaktivität (EOR). Sie wurde gestern
Donnerstag gegen Mittag abgeschlossen. Szenario: Ein Flugzeug mit
radioaktivem Material an Bord stürzt im Jura ab, die Ladung wird über ein
grösseres Gebiet verstreut. An der rund 30-stündigen Übung in der Nähe von
Bure (JU) nahmen insgesamt rund 150 Personen teil.

Der erste Anruf erreichte den Pikett der Nationalen Alarmzentrale (NAZ) am
Mittwoch Morgen um fünf Uhr früh. Aufgrund der Information, dass sich
radioaktives Material an Bord der abgestürzten Maschine befunden hatte, bot
die Nationale Alarmzentrale (NAZ) unverzüglich die ganze dezentrale
Radioaktivitäts-Messorganisation auf. Dazu gehörten die Mess-teams des
Institut de Radiophysique Appliquée (IRA) in Lausanne, das Paul-Scherrer
Institut in Würenlingen, das Labor Spiez sowie das Kompetenzzentrum für
ABC-Schutz der Armee mit der Messorganisation Radioaktivität der Armee
(MORA) in Spiez. Ausserdem wurde ein Super-Puma Helikopter der Armee für das
Messverfahren Aeroradiometrie aufgeboten. So lässt sich aus rund 90 Metern
Höhe die Radioaktivität flächendeckend erfassen.

Schutz der Bevölkerung hatte oberste Priorität
In erster Priorität sollte geklärt werden, ob für die Bevölkerung in den
umliegenden Dörfern eine Gefahr bestand. Entsprechend wurden Luftmessungen
durchgeführt und Bodenproben entnommen. Erst in zweiter Linie wurde danach
die Absturzstelle mit ausgelegten "Trümmern" überprüft. Der Helikopter
suchte das Gebiet auf grössere radioaktive Verunreinigungen ab, bevor
Fachspezialisten mit Handmessgeräten das Gebiet minutiös absuchten, die
Quellen markierten und schliesslich einsammelten. Bis am Donnerstag Mittag
wurden alle ausgelegten Quellen geborgen. Es handelte sich um 3 stärkere und
20 schwache Quellen. Die Laboratorien, die mit der Analyse der
eingesammelten Proben beauftragt waren, arbeiteten die ganze Nacht durch.
Ebenso wurden in der NAZ die eingehenden Resultate aus den Laboratorien
laufend erfasst, eingetragen und ausgewertet.

Insgesamt positives Fazit

Die zahlreichen Übungsbeobachter zeigten sich mit dem Verlauf der Übung
zufrieden. Es konnten alle notwendigen Messmittel in der nötigen Zeit
aufgeboten werden, die Koordination der Einsatzequipen vor Ort durch die NAZ
in Zürich gelang gut. Schwierigkeiten ergaben sich dagegen bei der
Orientierung der Messteams auf dem Unfallplatz über das gesamte
Schadensausmass. In einer nächsten Übung soll eine Verbindungsperson
zwischen der Zentrale in Zürich und den Einsatzteams ein besseres Lagebild
vermitteln.

In einer zukünftigen Übung sollte zudem die Zusammenarbeit mit den
Ersteinsatzmitteln von Feuerwehr, Polizei, Sanität sowie den lokalen
Führungsstäben trainiert werden. Damit würde zwar der Rahmen der Übung
BRAUNBÄR um einiges erweitert, womit aber auch der Vorbereitungsaufwand
stark zunehmen würde.

EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG, BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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