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Alpenquerende Lastwagenfahrten: Zwischenziel der Stabilisierung erreicht

Medienmitteilung

Alpenquerende Lastwagenfahrten: Zwischenziel der Stabilisierung erreicht

Die Zahl der schweren Lastwagen im alpenquerenden Güterver­kehr hat 2003 im
Vergleich mit dem Vorjahr um 3 Prozent zugenommen. Die Vorgabe des
Verlagerungsgesetzes, das Verkehrsaufkommen zu stabilisieren, wird indessen
erfüllt: Das Verkehrsaufkommen lag deutlich unter jenem des Referenzjahres
2000. Um das langfristige Verlagerungsziel zu erreichen, sind jedoch weitere
grosse Anstrengungen erforderlich.

Im Jahr 2003 haben 1'292'000 schwere Strassengüterfahrzeuge die Schweizer
Alpen gequert. Das sind zwar 3 Prozent mehr als im Vorjahr, aber immer noch
8 Prozent weniger als im Jahr 2000, dem letzten Jahr mit zu 2003
vergleichbaren Verhältnissen. Die starke Abnahme der Fahrzeugzahl zwischen
2001 und 2002 (minus 9 Prozent) war teilweise auf die unfallbedingte
Schliessung des Gotthard-Strassentunnnels sowie die anschliessend
notwendigen Sicherheitsmassnahmen am Gotthard und am San Bernardino
zurückzuführen. Mit dem modifizierten Verkehrsregime am Gotthard
(Tropfenzählersystem) konnten dort wieder mehr Lastwagen passieren.

Zwischenziel des Verlagerungsgesetzes erreicht

Das am 1. Januar 2001 in Kraft getretene Verkehrsverlagerungsgesetz verlangt
die Stabilisierung der Zahl der alpenquerenden Güterfahrzeuge innert zwei
Jahren nach Inkrafttreten des Landverkehrabkommens (1. Juni 2002). Als
Referenzjahr gilt das Jahr 2000; damals wurden rund 1,4 Millionen Lastwagen
im alpenquerenden Strassenverkehr gezählt. Das Stabilisierungsziel ist damit
erreicht.

Für die Stabilisierung sind mehrere Faktoren verantwortlich:

Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) Die LSVA bewährt sich. Das
Strassentransportgewerbe ist effizienter geworden. Die Lastwagen sind mehr
ausgelastet, und es gibt weniger Leerfahrten.

Flankierende Massnahmen Mit zur Stabilisierung beigetragen haben auch die
vom Parlament beschlossenen flankierenden Massnahmen (Bestellungen des
Bundes im kombinierten Verkehr, Trassenpreisverbilligungen, pauschale
LSVA-Rückerstattung für Zubringer zu den Verladeterminals etc.).
Schwache Konjunktur Das geringe Wirtschaftswachstum dämpft wie erwartet  in
der Schweiz und im Ausland den Güterverkehr auf Strasse und Schiene.

Strasse und Schiene steigern Transportleistung

Insbesondere wegen der besseren Auslastung ergibt sich für die Strasse bei
den transportierten Nettotonnen ein Plus von 9 Prozent. Die Schiene
steigerte ihre Transportleistung um gesamthaft 5 Prozent. Einer Zunahme im
kombinierten Verkehr von 10 Prozent steht dabei eine Abnahme im
Wagenladungsverkehr um 2 Prozent gegenüber. Das starke Wachstum des
unbegleiteten kombinierten Verkehrs und der rollenden Landstrasse (Rola)
unterstreicht die herausragende
Bedeutung dieser Schienentransportarten als Hauptträger der Verlagerung.

Der Anteil der Bahn am alpenquerenden Güterverkehr ging von 64 Prozent
(2002) auf 63 Prozent zurück. Dieser Rückgang ist eine Folge der
fünfmonatigen Totalschliessung des Monte-Olimpino-Tunnels. Im Vergleich mit
Frankreich und Österreich hat die Bahn in der Schweiz nach wie vor einen
sehr grossen Anteil am alpenquerenden Güterverkehr.

Verlagerung kommt in zweite Phase

Laut Verlagerungsgesetz muss in den nächsten Jahren die Zahl der
alpenquerenden Lastwagen reduziert werden. Die Erreichung dieses Zieles wird
durch mehrere Massnahmen unterstützt: Die LSVA wird voraussichtlich auf 2005
von heute 1.6 auf 2.4 Rappen pro Tonnenkilometer erhöht werden. Eine Fahrt
mit einem 40-Tonnen Fahrzeug durch die Schweiz wird dann rund 300 Franken
kosten. Die Bahnen müssen ihre Anstrengungen zur Verbesserung der
Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit im grenzüberschreitenden Güterverkehr
fortführen. Weitergeführt werden die intensiven Schwerverkehrskontrollen auf
den Strassen.
Im kommenden Herbst wird der Bundesrat den zuständigen Kommissionen des
Parlaments den zweiten Verlagerungsbericht vorlegen. Auf Grund dieser
Zwischenbilanz, die alle zwei Jahre zu erstellen ist, wird zu entscheiden
sein, ob weitere Massnahmen zur Erreichung des Verlagerungszieles
eingeleitet werden müssen.

2007 soll der Lötschberg-Basistunnel eröffnet werden. Gleichzeitig wird die
LSVA dann nochmals angehoben.

Kästchen
Verlagerungsziel: Anzahl Lastwagenfahrten relevant

Laut Verlagerungsgesetz ist das Ziel für den alpenquerenden
Güterschwerverkehr dann erreicht, wenn ab dem Jahr 2009 jährlich nicht mehr
als 650'000 Lastwagen die Alpen auf der Strasse überqueren. Für die
Erreichung des Ziels nicht relevant sind die transportierten Güter­mengen.

Bern, 20. Februar 2004

UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Presse- und Informationsdienst

Auskünfte:

Verkehrspolitik: Bundesamt für Verkehr (BAV), Kommunikation, Tel: 031 322 36
43

Verkehrsdaten: Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), Stabsstelle Information,
Tel: 031 322 40 55