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Offizieller Arbeitsbesuch des Präsidenten von Burkina Faso, Blaise Compaoré, am 11. Juni 2003 in Bern


Bern, 11. Juni 2003

Pressemitteilung

Offizieller Arbeitsbesuch des Präsidenten von Burkina Faso, Blaise Compaoré,
am 11. Juni 2003 in Bern

Im Mittelpunkt der Gespräche, die der burkinische Präsident Blaise Compaoré
mit Bundespräsident Pascal Couchepin und mit Bundesrätin Micheline Calmy-Rey
führte, standen die durch die gegenwärtige Krise in der Côte d'Ivoire und in
Liberia verursachte instabile Situation sowie die Weiterführung der
schweizerischen Entwicklungshilfe, der nächste Frankophoniegipfel und der
Ausbau der bilateralen Beziehungen.

Zu Beginn der Gespräche lobte der burkinische Präsident die positiven
Auswirkungen der wertvollen Partnerschaft mit der Schweiz, die Burkina Faso
nun seit bald 30 Jahren in seinen Bemühungen zur Bekämpfung der Armut
begleitet.

Der Bundespräsident brachte seine Besorgnis in Bezug auf die verschiedenen
Krisenherde in der Subregion und seinen Wunsch nach einer Stabilisierung der
Lage zum Ausdruck, ohne die keine dauerhaften wirtschaftlichen Fortschritte
möglich sind. Weiter angesprochen wurden die Schwierigkeiten der Akteure der
Zivilgesellschaft auf nationaler und regionaler Ebene mit dem NEPAD-Programm
(New Partnership for African Development), die Organisation des 10.
Frankophoniegipfels in Ouagadougou im Jahr 2004 und die Bedeutung des
Weltgipfels über die Informationsgesellschaft (Genf, 10. bis 12. Dezember
2003) für Afrika.

Bei den Gesprächen zur Entwicklungshilfe verwies Bundesrätin Micheline
Calmy-Rey, Vorsteherin des EDA, auf die ausgezeichneten bilateralen
Beziehungen. Das auf einer soliden Partnerschaft im Bereich der
Entwicklungszusammenarbeit aufbauende Programm der DEZA ist ganz auf die
durch die Entwicklung und die politische Neuorientierung von Burkina Faso
ausgelösten Veränderungen ausgerichtet und unterstützt die
Wirtschaftsreformen, die Dezentralisierungsbestrebungen, die Förderung des
Gewerbes und der kleinen Unternehmen, die Alphabetisierung und die
Erwachsenenbildung.

Burkina Faso ist auch ein Schwerpunktland des seco. Mit einer weiteren
Budgethilfe von 24 Millionen Franken für 2003-2005 will das seco seine
Unterstützung für ein armes Land ohne natürliche Ressourcen weiterführen,
das sich durch seine politische Stabilität und seine Fortschritte bei der
Demokratisierung und bei den Wirtschaftsreformen auszeichnet. Burkina Faso
ist eines der ersten Länder dieser Zone, das eine Strategie zur
Armutsverminderung entwickelte und von der HIPC-Initiative
(Entschuldungsinitiative für hochverschuldete arme Länder) profitierte.

Präsident Compaoré weilt gegenwärtig in der Schweiz, um der WTO einen
Verhandlungsvorschlag zur Abschaffung der Baumwollsubventionen zu
unterbreiten. Die Schweiz begrüsst die Verwendung des internationalen
Systems, um die legitimen Rechte von Millionen von Baumwollproduzenten in
West- und Zentralafrika zu verteidigen. Die Schweiz unterstützte das
Vorhaben durch die Finanzierung der Hilfe, die das "IDEAS Centre"
(Beratungsbüro in Genf) bei der Vorbereitung und Förderung dieser Initiative
leistete.

Die DEZA hatte 1974 im Zusammenhang mit der ersten grossen Dürre in der
Sahelzone ein Koordinationsbüro in Ouagadougou eröffnet, das heute auch als
Konsularagentur dient. Die diplomatischen Beziehungen werden durch unsere
Botschaft in Abidjan und die burkinische Botschaft in Berlin gepflegt. Der
letzte bilaterale Arbeitsbesuch auf Aussenministerebene fand 2001 in Bern
statt. Die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern sind bescheiden.
Die Schweiz hat 1969 ein Investitionsschutzabkommen mit Burkina Faso
abgeschlossen.