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Bundesrat erwirbt Pockenimpfstoff

3003 Bern, 16. Januar 2002

Medieninformation

Bundesrat erwirbt Pockenimpfstoff

Der Bundesrat stuft die direkte oder indirekte Gefährdung der Schweiz durch
den terroristischen Einsatz von biologischen Waffen momentan als gering ein.
Trotzdem will er die Schweiz und ihre Bevölkerung so weit möglich vor den
Auswirkungen solcher Waffen schützen. Er hat deshalb unter anderem
beschlossen, Pockenimpfstoff zu beschaffen und einen ent-sprechenden
Nachtragskredit von rund zehn Millionen Franken bewilligt. Dieser muss noch
von der Finanzdelegation der Eidgenössischen Räte ge-nehmigt werden.

Erwerb von Pockenimpfstoff

Der Einsatz von Pockenviren gilt als besonders gefährlich, weil ihre
Übertragbarkeit hoch, die Immunität der Bevölkerung nur noch gering und eine
ursächliche Be-handlung der Krankheit nicht möglich ist. Als einzige
Massnahme bietet sich die Impfung an. Unter dem Vorbehalt der Zustimmung
durch die Finanzdelegation der Eidgenössischen Räte ist deshalb mit der
Firma Berna Biotech AG ein Vertrag über den Erwerb von drei Millionen
Impfdosen zum Preis von rund zehn Millionen Franken abgeschlossen worden.
Der Preis kam unter Berücksichtigung bestehender Sicherstellungslager
zustande. Die beschaffte Menge gibt der Schweizer Bevölke-rung einen im
internationalen Vergleich überdurchschnittlichen Schutz und reicht aus, um
mehrere Ereignisherde gleichzeitig zu bekämpfen. Der Impfstoff stammt aus
der Zeit, als noch gegen Pocken geimpft wurde, also vor 1977. Da die
Pocken-impfung wegen ihrer möglichen Nebenwirkungen kein harmloser Eingriff
ist, kommt sie nur in Frage, wenn erste Pockenfälle tatsächlich auftreten.
Eine wirksame Impfung ist bis vier Tage nach Exposition mit dem Pockenvirus
möglich und hält etwa drei Jahre an. Bis ein neuer, auf Grund moderner
Verfahren produzierter Impf-stoff auf den Markt kommt, ist mit einer
Übergangszeit von einem bis drei Jahren zu rechnen.

Weitere Massnahmen

Im Weiteren hat der Bundesrat das Eidgenössische Departement für
Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) beauftragt,
Anthraximpfstoff und Botulinum -Gegengift zu beschaffen und in enger
Zusammenarbeit mit dem Eidgenössischen Departement des Innern (EDI) die
Organisation und Koordination der Schutzmass-nahmen weiter zu optimieren.
Dazu gehören unter anderem der beschleunigte Aufbau und Betrieb des
B-Kompetenznetzwerks des VBS und seitens des Bundes-amts für Gesundheit
(BAG) die Ausrüstung und Ausbildung von Experten und Einsatzteams, die
Entwicklung von Nachweis- und Diagnoseverfahren und der Be-trieb
zusätzlicher Labors.

EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,
BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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