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Entsorgung von chemischen Altlasten der ehemaligen albanischen Streitkräfte

3003 Bern, 15. März 2001

Medieninformation

Entsorgung von chemischen Altlasten der ehemaligen albanischen Streitkräfte

Zur Zeit ist ein Lastwagenkonvoi von der Schweiz nach Albanien unterwegs.
Mit dem mitgeführten Material sollen chemische Altlasten der ehemaligen
albanischen Streitkräf-te entsorgt werden. Das Projekt wird gemeinsam vom
Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) und von der
Direktion für Entwicklung und Zusam-menarbeit (DEZA) im Departement für
auswärtige Angelegenheiten (EDA) finanziert. Die Leitung wurde dem LABOR
SPIEZ übertragen, welches zur Durchführung des Auftrags eine Privatfirma aus
dem Raume Basel beigezogen hat.

Die chemischen Altlasten der ehemaligen albanischen Streitkräfte stellen
eine akute Ge-fahr für Menschen und Umwelt dar. Es handelt sich dabei um
Granaten und giftige Che-mikalien in fester oder flüssiger Form. Die fach-
und umweltgerechte Entsorgung ist eine sehr schwierige Aufgabe, weshalb
Albanien die Schweiz um Unterstützung ersucht hat. Der Bundesrat hat im
Dezember 1998 die Durchführung dieses wichtigen Entsorgungspro-jektes
bewilligt. 1999 wurde eine Vereinbarung zwischen der Schweiz und Albanien
genehmigt, welche den Status des beteiligten Schweizer Personals regelt.

Nach umfangreichen Vorbereitungen ist das Projekt nun angerollt. Mehr als 15
Container mit allem notwendigen Material haben Basel verlassen und werden
mit Zug, Schiff und Lastwagen nach Albanien transportiert. Spezialisten aus
dem LABOR SPIEZ und der beteiligten Firma MGC Plasma AG sind bereits in der
Nähe von Tirana im Einsatz. Sie treffen zusammen mit den albanischen
Partnern alle Vorbereitungen, damit das anspruchsvolle Projekt gelingt.

Militärische Altlasten aus der Zeit des Kalten Krieges sind noch in mehreren
Ländern vorhanden. Vor allem im ehemaligen Ostblock fehlen vielfach die
erforderlichen Kenntnisse und Kredite für Entsorgungsprojekte. Das Projekt
in Albanien wird im Rahmen des Programms "Partenerschaft für den Frieden"
abgewickelt und kann durchaus Modellcharakter für die Entsorgung
militärischer Altlasten bekommen.