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HSK veröffentlicht Jahresbericht

MEDIENMITTEILUNG

HSK veröffentlicht Jahresbericht

Die Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) stuft den Zustand und 
die
Betriebsführung der schweizerischen Kernanlagen als gut ein. In ihrem Jahresbericht
1998 äussert sie sich zu wesentlichen Aspekten der nuklearen Sicherheit und des
Strahlenschutzes in den Kernanlagen.

Aus dem Jahresbericht geht hervor, dass die Mengen der an die Umgebung abgegebenen
radioaktiven Stoffe an den vier Standorten der Kernkraftwerke sowie beim Paul Scherrer 
Institut
(PSI) sehr gering waren und weit unterhalb der behördlichen Grenzwerte lagen. Beim
Strahlenschutz wurden in allen schweizerischen Kernanlagen tiefe Werte für die Kollektivdosen
des Personals erreicht. Dies kann auf umfangreiche radiologische Abschirmmassnahmen,
optimale Arbeitsplanung und Forderungen der HSK zurückgeführt werden. Die
Jahresgrenzwerte für die individuellen Strahlendosen des Personals wurden überall
eingehalten.

Die HSK nimmt in ihrem Jahresbericht Stellung zum Zustand und Betrieb der vier
schweizerischen Kernkraftwerke mit total fünf Reaktoren und des PSI, welches in 
Würenlingen
und Villigen mehrere Anlagen zur nuklearen Forschung und zur Behandlung radioaktiver 
Stoffe
betreibt. Die HSK stützt sich bei ihren Beurteilungen auf die gültigen Vorschriften 
und
berücksichtigt zudem den Stand von Wissenschaft und Technik. Der Gesamteindruck 
für die
Kernkraftwerke und das PSI fällt positiv aus. Im weiteren zeigt sich die HSK zufrieden, 
dass sie
im Jahr 1998 nur fünf Vorkommnisse in den schweizerischen Kernanlagen gemäss den 
HSK-
Richtlinien zu klassieren hatte. Dies ist die seit Jahren tiefste Zahl. Vier dieser 
Vorkommnisse
ordnete die HSK der Stufe 0 und eines der Stufe 1 auf der international gebräuchlichen 
Störfall-
Bewertungsskala INES zu, deren Stufen von 0 bis 7 reichen. Die ungeplante
Reaktorabschaltung im Kernkraftwerk Mühleberg vom 23. Juni 1998 hatte zur Einstufung 
in
„INES 1“ geführt. Über diese Vorkommnisse hat die HSK bereits Anfang Januar dieses 
Jahres
berichtet.

Die im April 1998 bekannt gewordenen Fälle von unerlaubt hohen Kontaminationen (radioaktive
Verunreinigungen) bei Transporten abgebrannter Brennelemente von den KKW in die
Wiederaufarbeitungsanlagen beschäftigte die politischen und sicherheitstechnischen 
Behörden
von Frankreich, Grossbritannien, Deutschland und der Schweiz sowie die
Kernkraftwerkbetreiber und Transporteure während Monaten in grossem Masse. Die
aufgetretenen Kontaminationen konnten im wesentlichen auf die Be- und Entladevorgänge 
und
auf mangelhaftes Reinigen der Behälter zurückgeführt werden. Zudem gab es
Informationsprobleme, die nicht nur national sondern auch international angegangen 
werden
mussten. Inzwischen wurden die notwendigen Verbesserungsmassnahmen ergriffen. Durch 
die
Kontaminationen bestand aber zu keiner Zeit eine Gefährdung weder für die Bevölkerung 
noch
für das Personal, auch nicht für das Bahnpersonal. Die Transportbehälter waren bei 
allen
Transporten immer dicht.

Der Bau und die Vorbereitungsarbeiten zur baldigen Inbetriebnahme des Zentralen
Zwischenlagers in Würenlingen bildete auch 1998 einen der Schwerpunkte in der
Aufsichtstätigkeit der HSK. Die Betreiberin Zwilag reichte am 15. Dezember 1997 
ein Gesuch
für die noch ausstehende Betriebsbewilligung der Konditionierungs- sowie der Verbrennungs-
und Schmelzanlage ein. Zu diesem Gesuch hat die HSK ein Gutachten zu verfassen, 
das in der
zweiten Jahreshälfte 1999 öffentlich aufgelegt werden soll.

In ihrem Jahresbericht geht die HSK nebst den Kapiteln über die KKW, das PSI und 
weitere
Kernanlagen auch auf die Bereiche der Zwischenlagerung und Entsorgung radioaktiver 
Abfälle
sowie auf die Transporte von radioaktiven Stoffen ein. Ein spezielles Kapitel ist 
der Forschung
auf dem Gebiet der nuklearen Sicherheit gewidmet. Ein weiteres Kapitel befasst sich 
mit der
Notfallbereitschaft und der Notfallschutzplanung in der Schweiz, wozu auch die mit 
den
Kernkraftwerken periodisch durchgeführten Notfallübungen gehören. Auf die Überprüfung 
der
Organisation und der Arbeitsweise der HSK durch eine internationale Expertengruppe 
wird
ebenfalls eingegangen.

Der Jahresbericht 1998 der HSK ist bei deren Geschäftsstelle in Würenlingen unter 
der
Postadresse "HSK; 5232 Villigen-HSK" erhältlich. Zurzeit liegt er in deutschen Sprache 
vor. Die
französische und englische Übersetzung wird nach den Sommerferien erscheinen. Der
Jahresbericht wird zusätzlich auf Internet angeboten. Er kann unter der Adresse
www.hsk.psi.ch abgerufen werden.

Bern/Würenlingen, 21. Juni 1999;

Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK);
Pressedienst

Auskunft:
Anton Treier, Informationsbeauftragter HSK; Telefon: 056 - 310 38 70

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