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IWF: Schweizer Ländergruppe in Interlaken

PRESSEMITTEILUNG

IWF: Schweizer Ländergruppe in Interlaken

Vom Donnerstag bis Samstag hat sich die Schweizer IWF- und
Weltbank-Ländergruppe in Interlaken getroffen. Dabei ging es um einen
Meinungsaustausch und um eine Stärkung des Zusammenhalts innerhalb der
Gruppe. Die Schweiz war unter anderem durch die beiden Bundesräte Kaspar
Villiger und Pascal Couchepin sowie Nationalbankpräsident Hans Meyer
vertreten.

Mitglieder der schweiz. Ländergruppe sind Polen und die ehemaligen
Sowjetrepubliken Aserbaidschan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan
und Usbekistan. Trotz der heterogenen Zusammensetzung der Gruppe muss
sie im Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank möglichst
mit einer gemeinsamen Stimme auftreten. Nur so können Anliegen
wirkungsvoll vertreten werden.

Um eine gemeinsame Position gegenüber den laufenden Geschäften von IWF
und Weltbank zu erarbeiten, treffen sich die Repräsentanten unserer
Ländergruppe jeweils vor Beginn der jährlich zweimal stattfindenden
Tagungen der beiden Bretton-Woods-Institionen. Allerdings stehen diese
Sitzungen jeweils unter gros-sem Zeitdruck und mehr als ein kurzer
Austausch von Informationen ist nicht möglich. Diese Situation ist auf
Dauer unbefriedigend und trägt wenig zur Förderung des Zusammenhalts
unserer Gruppe bei.

Aus diesem Grunde wurde von Schweizer Seite beschlossen, dieses Mal den
Umfang und die Dauer des Gruppentreffens auszudehnen und für den 1. bis
3. Oktober zu einer Vorbereitungssitzung in Interlaken einzuladen.
Eingeladen wurden die jeweiligen Gouverneure und Vize-Gouverneure beim
IWF und der Weltbank; dies sind vorwiegend die Finanzminister und
Notenbankpräsidenten unserer Ländergruppe. Aus Schweizer Sicht waren
Bundesrat Kaspar Villiger und Nationalbankpräsident Hans Meyer anwesend,
welche die Schweiz gegenüber dem IWF vertreten, sowie Bundesrat Pascal
Couchepin, der die Schweiz im Gouverneursrat der Weltbank repräsentiert.

An der Tagung wurden die aktuellen Themen der Jahresversammlungen von
IWF und Weltbank besprochen und eine Abstimmung der verschiedenen
Standpunkte innerhalb der Gruppe vorgenommen. Auch wurde der Vorschlag,
die beiden schweiz. Exekutivdirektoren für die nächste Amtsdauer von
zwei Jahren wiederzuwählen, gutgeheissen. Zudem legten die
Exekutivdirektoren ihren jüngsten Rechenschaftsbericht vor.

Neben diesen mehr formellen Gesprächen fand auch ein Seminar über
Probleme und Herausforderungen im Bankensektor statt. Themen waren die
Bedeutung einer qualitativ guten Bankenüberwachung für die Vermeidung
von Finanzkrisen, die polnischen Erfahrungen bezüglich einer umfassenden
Bankenprivatisierung,  und die Herausforderungen für das Bankensystem in
Zentralasien. Die Gespräche zeigten, dass ein Meinungsaustausch trotz
der unterschiedlichen Entwicklung des Bankensektors in den verschiedenen
Ländern unserer Stimmrechtsgruppe fruchtbar ist.

Am Treffen nahmen von den nichtschweizerischen Mitgliedern der
Ländergruppe folgende Minister und Notenbankchefs teil:
Yakyo N. Azimov, Ministerpräsident Tadschikistan
Leszek Balcerowicz, Stellvertretender Ministerpräsident und
Finanzminister Polen
Anversho Muzaffarov, Finanzminister Tadschkistan
Marat Sultanov, Notenbankpräsident Kirgistan

EIDG. FINANZDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

Auskunft:
Beat Siegenthaler, Sektion IWF und int. Finanzierungsfragen, Eidg.
Finanzverwaltung, Tel. 031 322 64 63

2.10.1998