Schweizerische Kommission für die Erhaltung der Pilze gegründet
MEDIENMITTEILUNG
Schweizerische Kommission für die Erhaltung der Pilze (SKEP) gegründet
Vielfalt der Pilze erhalten und fördern
Fachleute auf dem Gebiet der Pilzkunde sowie Vertreter verschiedener Organisationen
haben in Bern heute die Schweizerische Kommission für die Erhaltung der Pilze (SKEP)
gegründet. Als eine Kommission der Schweizerischen Mykologischen Gesellschaft widmet
sie sich intensiv den Fragen und Problemen rund um die Erhaltung und Förderung der
wildlebenden Pilze in der Schweiz. Eine gesamtschweizerische Kartierung der
Pilzvorkommen soll die Kenntnisse über die Pilzflora und ihre Veränderungen verbessern.
Die Kommission will zudem den Schutz der Lebensräume der Pilze fördern und die
Öffentlichkeit über den Reichtum der Pilzflora und notwendige Schutzmassnahmen
informieren.
Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass sich die Pilzflora in der Schweiz verändert
und einige
Arten stark zurückgegangen sind. Unklar ist, wie stark die grosse Vielfalt der Pilze
bedroht ist.
Um Fragen und Probleme rund um die Erhaltung und Förderung der wildlebenden Pilze
in der
Schweiz zu diskutieren, haben sich Fachleute auf dem Gebiet der Pilzkunde (Mykologie)
mit
Vertretern von Pilzvereinen, Pilzkontrollorganen, dem Naturschutz bis zur Forstwirtschaft
in der
Schweizerischen Kommission für die Erhaltung der Pilze (SKEP) zusammengefunden.
Diese ist
eine Kommission der Schweizerischen Mykologischen Gesellschaft und damit Mitglied
der
Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften (SANW/ASSN).
Die neue Kommission versteht sich als Drehscheibe für den Informationsaustausch
und die
Koordination der Aktivitäten zur Erhaltung der Pilzvielfalt. Sie ist Ansprechpartnerin
für
Behörden und Öffentlichkeit. Die Kommission erachtet es als wichtige Aufgabe, Grundlagen
zu
schaffen, die der Erhaltung der reichen Pilzflora der Schweiz dienen. Sowohl grundlagen-
wie
praxisorientierte Projekte im Bereich des Artenschutzes sollen begutachtet und nach
Möglichkeit
unterstützt werden. Grundlegend zu verbessern sind die Kenntnisse über die Schweizer
Pilzflora
und ihre Bestandesschwankungen. Diesem Zweck dient eine umfassende Pilzkartierung,
die
durch zahlreiche freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter getragen wird. Diese
Kartierung
soll fachlich und finanziell unterstützt werden. Zudem soll eine Rote Liste der
Pilze über die
Gefährdung einzelner Pilzarten Auskunft geben.
Schutz der Lebensräume als zentrale Massnahme
Der Schwerpunkt bei der Erhaltung der Pilze muss in erster Linie im Schutz der Lebensräume
(Biotopschutz) liegen. Auf diesem Gebiet werden im Naturschutz wie in der Forstwirtschaft
zwar grosse Anstrengungen unternommen, jedoch gilt es den spezifischen Ansprüchen
der
Pilzwelt mehr Rechnung zu tragen.
Pilzsammeln ist in der Schweiz ein populäres und intensiv gepflegtes Hobby. Nach
wie vor offen
ist die Frage nach der langfristigen Bedrohung der Pilzflora durch diese Aktivitäten.
Die
Pilzsammel-Beschränkungen in vielen Kantonen zeigen, dass die Auswirkungen des
Pilzsammelns von einem grossen Teil der Bevölkerung als Problem betrachtet wird.
Die neue
Kommission hat sich zur Aufgabe gestellt, den Dialog zwischen den stark divergierenden
Meinungen und Interessen im Zusammenhang mit den Pilzsammel-Beschränkungen zu fördern.
Bern, 10. September 1998
Schweizerische Kommission für die Erhaltung der Pilze (SKEP)
Präsidentin: PD Dr. Beatrice Senn-Irlet, 031 631 49 84