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Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Juli 1998

Pressemitteilung vom 18. August 1998

WEITERER RÜCKGANG DER ARBEITSLOSIGKEIT IM JULI 1998

Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Arbeit (BWA)

waren bei den Arbeitsämtern Ende Juli 1998 125'994 Arbeitslose

registriert, 4'785 Personen oder 3,7% weniger als im Vormonat. Die

Arbeitslosenquote verminderte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 3,5%.

Im Juli 1997 war eine Abnahme um 2'843 Personen oder 1,5% gegenüber dem

Vormonat verzeichnet worden.

Weiterer Rückgang der Zahl der Arbeitslosen ...

Ende Juli 1998 waren bei den Arbeitsämtern 125'994 Arbeitslose

eingeschrieben; dies entspricht einer Abnahme um 4'785 Personen oder

3,7% gegenüber dem Vormonat. Saisonbereinigt nahm die Zahl der

Arbeitslosen im Berichtsmonat um 4'820 Personen oder 3,5% ab.

Die Arbeitslosenquote verminderte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf

3,5%.

Es wurden 16'360 Zugänge in die Arbeitslosigkeit gezählt. Im Vergleich

zum Juli 1997 sind dies 2'229 Zugänge weniger. Andererseits wurden

16'098 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit registriert, 1'582 Meldungen

weniger als im Vorjahresmonat. Von den Abgän-gern meldeten sich rund

zwei Drittel beim Arbeitsamt ab, weil sie eine neue Stelle gefunden

haben.

... und Stellensuchenden

Ende Juli 1998 waren bei den Arbeitsämtern 208'370 Stellensuchende

registriert. Dies entspricht einem Rückgang um 4'747 Personen (-2,2%)

gegenüber dem Vormonat.

Abnahme vorwiegend bei Männern, ...

Die Zahl der arbeitslosen Männer verringerte sich um 4'228 auf 66'397

Personen, jene der arbeitslosen Frauen um 557 auf 59'597. Damit

reduzierten sich die entsprechenden Arbeitslosenquoten um  0,1

Prozentpunkte auf 4,2% bei den Frauen und um 0,2 Prozent-punkte auf 3,0%

bei den Männern.

... Ausländern ...

67'591 Arbeitslose waren schweizerischer Nationalität. Dies sind 53,6%

des Totals aller registrierten Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat

wurde bei den Schweizern eine Abnahme um 1'881 Personen oder 2,7%

festgestellt. 58'403 Arbeitslose oder 46,4% des Totals waren Personen

ausländischer Nationalität. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat

einem Rückgang um 2'904 Personen oder 4,7%. Damit verminderte sich die

Arbeitslosenquote der Schweizer um 0,1 Prozentpunkte auf 2,4%, jene der

Ausländer um 0,3 Prozentpunkte auf 7,2%.

... sowie in der Deutschschweiz

Die Zahl der Arbeitslosen nahm im deutschsprachigen Landesteil im

Berichtsmonat um 3'290 auf 77'265 Personen ab, die entsprechende

Arbeitslosenquote reduzierte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 3,0%. In der

lateinischen Schweiz wurden 48'729 Arbeitslose registriert, was einer

Abnahme um 1'495 Personen gegenüber dem Vormonat gleichkommt; die Quote

fiel um 0,2 Prozentpunkte auf 4,8%.

Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Mehrzahl der Kantone ...

Die Mehrheit der Kantone verzeichnete einen Rückgang der

Arbeitslosigkeit. Die grössten nominellen Abnahmen entfielen dabei auf

die Kantone Zürich (-1'082 Arbeitslose / -3,8%) und Bern (-810 / -6,2%),

gefolgt von Wallis (-529 / -12,1%), Waadt (-395 / -2,3%), Aargau (-293 /

-3,7%), Basel-Stadt (-234 / -6,1%) sowie Tessin (-216 / -2,8%). Einzig

die Kantone Glarus (+26 / +7,8%), Appenzell I.Rh. (+4 / +10,5%), Uri (+1

/ +0,6%) und Obwalden (+1 / +0.6%) verzeichneten eine Zunahme.

... und Wirtschaftszweige

Auch in den meisten Wirtschaftszweigen konnte ein Rückgang der

Arbeitslosigkeit festgestellt werden. Die grössten Abnahmen entfielen

dabei auf das Baugewerbe (-1'383 Arbeitslose / -11,7%), das Gastgewerbe

(-1'032 / -6,2%), den Handel (-789 / -4,0%), gefolgt von den Bereichen

Beratung, Planung, Informatik (-427 / -4,2%), Verkehr,

Nachrichtenübermittlung (-283 / -6,9%) und Maschinen, Fahrzeugbau (-210

/ -5,6%). Von den Branchen mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit

verzeichnete lediglich der Wirtschaftszweig Unterrichtswesen, F&E eine

grössere Zunahme (+265 / +7,9%).

Abnahme vor allem bei den 25- bis 39-jährigen

Alle Altersgruppen mit Ausnahme der 15- bis 19-jährigen (+335 / +9,4%)

wiesen sinkende Arbeitslosenzahlen aus. Dabei entfiel rund die Hälfte

des Rückgangs auf die Altersgruppen der 25- bis 39-jährigen: 35- bis

39-jährige (-894 / -5,0%), 30- bis 34-jährige (-805 / -3,9%), 25- bis

29-jährige (-710 / -3,7%). Aber auch die übrigen Altersgruppen wiesen

nennenswerte Abnahmen aus.

Anstieg bei den Lehrlingen und Schülern/Studenten

Nach der zuletzt ausgeübten Funktion untergliedert, vereinigten die

Kategorien ‘Hilfsfunktion' (-2'947 / -5,8%) und ‘Fachfunktion' (-2'229 /

-3,4%) fast den gesamten Rückgang auf sich. Einen starken Anstieg

verzeichnete dagegen die Kategorie ‘Lehrlinge' (+492 / +16,5%). Auch die

Anzahl arbeitsloser Schüler/Studenten (+85 / +2,3%) nahm zu. Dabei

handelt es sich um ein Phänomen, welches für den Berichtsmonat

charakteristisch ist, denn zahlreiche Schüler/Studenten und Lehrlinge

beenden in dieser Zeit ihre Ausbildung.

Weiterhin rückläufige Anzahl Langzeitarbeitsloser

Der Bestand an Langzeitarbeitslosen reduzierte sich im Vergleich zum

Vormonat um 2'165 (-4,9%) auf 42'257 Personen. Damit waren 33,5% aller

Arbeitslosen langzeitarbeitslos (Vormonat: 34,0%).

Tiefere Zahl offener Stellen

Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen reduzierte

sich um 828 oder 5,2% auf 15'046 Einheiten.

3'061 Aussteuerungen im Mai 1998

Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen belief

sich die Zahl der Arbeitslosen, welche ihr Recht auf

Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats Mai 1998 ausgeschöpft

hatten, auf 3'061 Personen. Davon waren Ende Juli 1998 noch 1'581

Personen (52%) bei einem Arbeitsamt angemeldet, und 444 Personen (14%)

hatten inzwischen eine neue Stelle gefunden. Bei den übrigen, nicht mehr

eingeschriebenen 1'036 Ausgesteuerten (34%) können verschiedene

Situationen eingetreten sein: Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit,

Rückzug vom Arbeitsmarkt bzw. Verzicht auf Erwerbstätigkeit, Beginn oder

Fortsetzung einer Ausbildung, Abreise ins Ausland, Fortsetzung der

Stellensuche, ohne die Dienstleistungen der Arbeitsämter zu

beanspruchen.

Definition der Aussteuerung

Bei den Ausgesteuerten handelt es sich um Personen, deren Anspruch auf

Taggelder nach Ablauf der zweijährigen Rahmenfrist erloschen ist und die

anschliessend keine neue Rahmenfrist eröffnen konnten.

Aus praktischen Gründen, die mit den Auszahlungen im Zusammenhang

stehen, sind die Daten der Arbeitslosenkassen zur Zahl der

Aussteuerungen erst nach einer Frist von zwei Monaten verfügbar.

Für statistische Detailinformationen:

Erika Gauggel, Arbeitsmarktstatistik, 031/322 29 01

Clito Roffler, Arbeitsmarktstatistik, 031/322 28 64