Strategische Führungsübung 1997

Pressemitteilung Strategische Führungsübung 1997: Für Bundesrat stehen zivilisatorische Herausforderungen im Vordergrund Der Bundesrat hat das Rahmenprogramm für die strategische Führungsübung 1997 (SFU 97) und für ein Strategisches Seminar für die Mitglieder des Bundesrates zur Kenntnis genommen, die im Herbst 1997 stattfinden werden. Die Inhalte orientieren sich an den modernen Methoden der Strategieschulung. Nichtmilitärische Herausforderungen bilden das zentrale Thema der Uebung. Damit wird den gewandelten sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen seit dem Ende des kalten Krieges Rechnung getragen. Die neukonzipierte strategische Schulung für die Stäbe der Verwaltung soll sich an der gesamten Politik und nicht nur an existentiellen Krisen ausrichten. Das Generalthema lautet: "Die neuen Herausforderungen an die strategischen Entscheidträger der Schweiz an der Schwelle zum 21. Jahrhundert: Vom Krisenmanagement zur Strategiegestaltung". Dabei wird von modifizierten Echtlagen ausgegangen. Auf künstliche Ausgangslagen wird verzichtet, um der Bundesverwaltung ein möglichst realistisches Uebungsfeld zu bieten. Der Block "Strategische Führung" zeigt die Verletzlichkeit der modernen Zivilisationsgesellschaft auf. Neuartige Risiken wie zum Beispiel Missbrauch der elektronischen Datenübertragung, die Verknüpfung von innerer und äusserer Sicherheit etwa im Bereich des organisierten Verbrechens sowie die immer kürzer werdenden Reaktionszeiten der heutigen Kommunikationswelt bilden dazu den Hintergrund. Dabei wird der Zusammenarbeit mit den Kantonen und Partnern ausserhalb der Verwaltung besondere Beachtung geschenkt. Beim Segment "Strategieimpulse" geht es schliesslich darum, Verbesserungen oder Kurskorrekturen in der strategischen Planung angesichts der Informationsrevolution zu eruieren. Neben den Chancen der neuen Informationstechnologien stehen in einem von der amerikanischen Forschungsinstitution RAND Inc. übernommenen Szenario, das erstmals ausserhalb der USA eingesetzt wird, die Risiken unserer Abängigkeit von immer enger miteinander verbundenen Netzwerken im Vordergrund. Hier soll anhand der Folgen von gezielten Störungen von Netzen der Telekommunikation, der Finanzwelt oder der Logistik geübt werden. Die Mitglieder des Bundesrates werden im Rahmen ihrer Verfügbarkeit an einzelnen Teilen der Uebung teilnehmen. Sie beabsichtigen aber, sich an einem eigenen Seminar mit der Thematik "Von der Informations- zur umfassenden Kommunikationspolitik" zu befassen. In einer Serie von Vorträgen wird er sich über Themen wie Demoskopie und Volksrechte, Kommunikation als strategisches Element des Regierens sowie neue Informationstechnologien informieren lassen und diese in einer anschliessenden Aussprache vertiefen. Der Zeitpunkt sowie das genaue Programm sind noch nicht bestimmt. Im Gegensatz zu früheren Gesamtverteidigungsübungen soll primär die Krisenverhinderung und nicht das reaktive Krisenmanagement im Vordergrund stehen und strategisches Denken, Planen und Handeln bei der Krisenfrüherkennung und -prävention geübt werden. Der Schwerpunkt liegt bei der praktischen Umsetzung dieser Ziele. Durch die aktive Teilnahme bei Problemlösungen soll den Teilnehmer/innen der Bundesverwaltung die Chance gegeben werden, unbelastet vom Tagesgeschäft ihre Reaktionen auf Krisenlagen selbst zu analysieren und der Diskussion im Team auszusetzen. Zudem können sie das langfristige, strategische Denken an praktischen Beispielen üben. Derart gewonnene Erkenntnisse sollen gewinnbringend für die Bewältigung der Alltagsgeschäfte umgesetzt werden können. Mit der Uebungsleitung hat der Bundesrat bereits im Mai 1995 Bundeskanzler François Couchepin (verantwortlich für die Ausbildung der strategischen Entscheidträger Stufe Bund) und die Genfer Regierungsrätin Martine Brunschwig Graf betraut. Schweizerische Bundeskanzlei Informationsdienst 17.03.97 Für SFU 97 allgemein: Prof. Laurent Carrel, Tel. 031/324.52.88