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Informationen zu den Sommer-Rekrutenschulen

Keywords: Presserohstoff, Sommer Rekrutenschulen, Krankenkassenprämien,
WK-Unteroffiziere, neue Unterkünfte, TID-Videomagazin

(Ti) Informationen zu den Sommer-Rekrutenschulen
(Information zur Pressemitteilung vom 5. Juli 1996)

(Ld)

(Tx) Die wichtigsten RS-Termine
8. Juli: RS-Beginn für den Grossteil der rund 19'000 Rekruten.
22. Juli: Beginn der Flieger-RS 241 in Payerne sowie der Nachrichten- und
Uebermittlungs-RS 243 der Luftwaffe in Dübendorf.
29. Juli: Beginn der RS 245, 246, 247, 248 und 250 der Fliegerabwehrtruppen in
Emmen, Payerne und Grandvillard. In den anderen Schulen stossen die frisch
beförderten Korporale zu den Rekruten.
1. August: Für die meisten Rekruten beginnt der erste grosse Urlaub.
13. September: In fast allen Kantonen finden Informationsveranstaltungen der
Kantonalen Ämter für Industrie, Gewerbe und Arbeit (KIGA) für stellenlose
Rekruten statt.
18. Oktober: Die meisten Schulen gehen zu Ende.

Krankenkassenprämien
Seit Anfang dieses Jahres können Rekruten und Kader bei längerdauernden
Militärdiensten die Prämien für die Krankenkasse nicht mehr zurückfordern.
Diese Änderung, ausgelöst durch das neue Krankenversicherungsgesetz, ist von
verschiedenen Seiten auf Kritik gestossen. Nun prüft das Bundesamt für
Sozialversicherung eine Prämienreduktion. Dafür müssen allerdings zuerst die
gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden. Bereits in den jetzigen
Sommer-Rekrutenschulen stehen den Rekruten nach dem geltenden Recht aber zwei
Möglichkeiten offen, um tiefere Prämien zu bezahlen: Versicherte zwischen dem
18. und 25. Altersjahr, die im zivilen Leben in Ausbildung (zum Beispiel Lehre,
Berufsschule, Studium) stehen oder die wegen der militärischen Ausbildung über
kein oder nur ein geringes Einkommen verfügen, können bei ihrer Versicherung
eine Prämienreduktion verlangen. Ebenso können die Rekruten eine
Prämienverbilligung bei ihrem Wohnsitzkanton beanspruchen, sofern sie in
bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen leben. Diese zwei Möglichkeiten
sind aufgeführt in einem Schreiben, das der Fürsorgechef der Armee, Brigadier
Jean Langenberger, den Schulkommandanten geschickt hat.

Kampf gegen Analphabetismus
In der Schweiz sind heute zahlreiche Junge handicapiert, weil sie Mühe mit
Lesen und Schreiben bekunden. Die Armee startet diesen Sommer ein Projekt
"Rekrutenschule mit Erwachsenenbildung". Angeboten werden die Kurse vorerst
ausschliesslich auf dem Waffenplatz Freiburg, und zwar für französischsprachige
Rekruten aus allen Rekrutenschulen der Schweiz. Mit dem Projekt "Eine
Rekrutenschule für funktionale Analphabeten" gewann der Freiburger Historiker
und Lehrer Patrick Minder im September  1995 den ersten Preis des
Unesco-Wettbewerbes Alpha 95. Minder ist Fachoffizier des
Psychologisch-Pädagogischen Dienstes (PPD) des Heeres.
	Dieses Projekt wird nun realisiert. Diesen Sommer finden während zehn
Wochen jeweils am Freitag abend in Freiburg vier Stunden Unterricht statt.
Angesprochen sind Rekruten oder auch Kader, die Mühe mit Lesen und Schreiben
haben. Sie können sich entweder freiwillig oder auf Empfehlung eines
PPD-Offiziers melden. PPD-Offiziere sind speziell für den Unterricht
ausgebildet worden und lehren den Teilnehmern Schreiben und Lesen im zivilen
und militärischen Bereich. Wenn es die Teilnehmer wünschen, können sie nach der
RS weiteren Unterricht bei der Verreinigung "Lesen und Schreiben" besuchen. Der
Autor des Projekts und Verantwortliche für das Ausbildungszentrum in Freiburg,
Fachoffizier Patrick Minder, schätzt, dass rund zwei Dutzend Rekruten am ersten
Kurs teilnehmen werden.

Maximal zwei Kommandanten pro Einheit
Der Praktische Dienst (Abverdienen) der künftigen Einheitskommandanten dauert
heute nicht mehr eine ganze RS, sondern nur noch zwölf Wochen. Damit wurde ein
Anliegen der Arbeitgeber erfüllt, hingegen entspricht die Verkürzung nicht
allen Bedürfnissen der militärischen Seite. Um die Situation zu verbessern, hat
die Geschäftsleitung des Eidgenössischen Militärdepartementes (EMD) im Sinne
einer flexiblen Lösung verschiedene Massnahmen beschlossen.
	Ab diesem Sommer müssen zwei Prinzipien respektiert werden: Maximal
dürfen zwei Kommandanten eine Rekruteneinheit abwechselnd führen; minimal führt
ein Kommandant eine Einheit während fünf Wochen ohne Unterbruch. Sofern zu
wenig Einheitskommandanten vorhanden sind, kann ein künftiger Kommandant seinen
Praktischen Dienst auf eigenen Wunsch bis auf vierzehn Wochen verlängern. Diese
zwei zusätzlichen Wochen werden ihm an seine Gesamtdienstleistungspflicht
angerechnet. Überzählige Einheitskommandanten können einen Teil ihres
Praktischen Dienstes in einer Rekrutenschule einer anderen Truppengattung oder
beim Grossen Verband leisten, zum Beispiel als Gast-WK bei einer anderen
Truppengattung.

Verstärkung durch WK-Unteroffiziere
Seit Anfang 1995 dauert die Unteroffiziersschule (UOS) neu sechs statt vier
Wochen. Während drei Wochen finden RS und UOS parallel statt. Für die Zugführer
und Feldweibel sind die ersten drei RS-Wochen, in denen die Unteroffiziere
nicht zur Verfügung stehen, sehr anspruchsvoll und belastend. Vor allem in
Kompanien mit grossen Beständen ist die Situation heikel.
	Ab 1. Januar 1997 können Korporale ihren ersten WK auch während den
ersten drei Wochen einer Rekrutenschule leisten. Mit diesem Entscheid will die
Geschäftsleitung des EMD Zugführer und höhere Unteroffiziere in den Schulen mit
grösseren Beständen entlasten. Für diesen Dienst sind maximal 30 Prozent des
Entlassungsbestandes der Korporale vorgesehen; in Frage kommen nur Korporale,
die nicht weitermachen. Diesen Sommer finden die ersten Gespräche mit den
Interessierten für diese im Maximum 23 Tage dauernde Dienstleistung statt; zum
Einsatz gelangen die Unteroffiziere zur Verstärkung der Zugführer ab den
Rekrutenschulen des Frühjahrs 1997.

Starthilfe für Rekruten und Kader
Der Psychologisch-Pädagogische Dienst (PPD) des Heeres baut seine
Dienstleistung aus: Ab Beginn der Sommer-RS 1996 ist er definitiv auch auf den
Waffenplätzen Dübendorf (Luftwaffen Nachrichten- und Uebermittlungs-RS) und
Herisau (Infanterie-RS) vertreten. Damit verfügt der PPD einzig noch auf den
Waffenplätzen Chur, Genf, Moudon und Wil bei Stans (im Sommer Andermatt) aus
personellen Gründen über keine ständigen Teams. Der PPD ist vor allem bei
Anfangsschwierigkeiten als Starthilfe für Rekruten und Kader gedacht. "Wir
wollen rasch und truppennah eingreifen, wenn Probleme auftreten, sagt Peter
Bolliger, Chef des PPD, dessen Hauptsitz sich in Thun befindet.

Neue Unterkünfte auf Waffenplätzen
Auf mehreren Waffenplätzen verfügt die Armee über neue Einrichtungen oder eine
renovierte Infrastruktur:
	Im September wird die neue Kaserne in Airolo eingeweiht. Sie bietet
Platz für zwei Kompanien der Gebirgsinfanterie-Rekrutenschule 209 und kostet 30
Mio. Fr. In St. Luzisteig verfügt die Train-Rekrutenschule 220 über ein neues
Verpflegungs- und Theoriegebäude (Kosten 12 Mio. Fr.). Auch wurde dort für 5
Mio. Fr. eine Anlage für den Ortskampf gebaut. In Grandvillard können die
Flieger- und Fliegerabwehrtruppen in einem neuen Ausbildungszentrum arbeiten,
das im Juni dieses Jahres eingeweiht wurde und 14 Mio. Fr. gekostet hat. In
Kloten-Bülach findet die Ausbildung der Übermittlungstruppen in den neuen
Anlagen für das Integrierte Militärische Fernmeldesystem (IMFS) statt (Kosten
13 Mio. Fr.). Schliesslich stehen in Frauenfeld neue Unterkünfte für zwei
Batterien der Artillerie-Rekrutenschule und eine neue Truppenküche bereit
(Kosten 15 Millionen Franken).

Aktualisiertes TID-Videomagazin
Der Truppeninformationsdienst (TID) lässt jedes Jahr durch den Armeefilmdienst
ein Videomagazin produzieren, das primär für die Armeeangehörigen in den
Rekrutenschulen und den Fortbildungsdiensten der Truppe bestimmt ist. Aufgebaut
ist die dreisprachige Produktion ähnlich einer Nachrichtensendung des
Fernsehens. Diesen Sommer zeigt die neuste Fassung unter anderem, wie die
Schweizer Armee Kampfflugzeug des Typs FA-18 beschafft und wie sich die
Schweizer Gelbmützen in Bière auf ihren Einsatz in Bosnien vorbereiteten.
Präsentiert wird das rund halbstündige Magazin von Walter Eggenberger, dem
ehemaligen Moderator von "10 vor 10" des Schweizer Fernsehens.

Für zusätzliche Auskünfte: Kurt Messerli, Stv.  Informationschef Heer, Tel:
031/324.24.03

031/324.