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EMD 95: Das "neue" Departement nimmt Gestalt an

Keywords: Pressemitteilung, EMD 95, Detailstrukturen, Personalabbau,
Verwaltung, Umzug, Zwischenentscheide, Geschäftsleitung,
Organisationseinheiten, Generalsekretariat, Generalstab, Heer, Luftwaffe,
Gruppe Rüstung, 13 Prozent, personelle Ueberführung, Sozialplan,
Infrastrukturkonzept, Namensgebung,

(Ti) EMD 95: Das "neue" Departement nimmt Gestalt an - Detailstrukturen
festgelegt - Personalabbau in der Verwaltung - 700 Beamte ziehen um

(Ld) Im Reformprojekt EMD 95 sind weitere wichtige Zwischenentscheide gefallen:
Die EMD-Geschäftsleitung hat unter dem Vorsitz von Bundespräsident Kaspar
Villiger die künftigen Detailstrukturen der engeren Verwaltung des Departements
festgelegt und die Zuteilung der Büroinfrastruktur an die neuen
EMD-Organisationseinheiten geregelt. Aufgrund der beschlossenen Reorganisation
von Generalsekretariat, Generalstab, Heer, Luftwaffe und Gruppe Rüstung bis auf
Stufe Sektion ergibt sich bis spätestens Ende des Jahrzehnts ein Abbau des
Verwaltungsanteils von rund 13 Prozent beziehungsweise von zusätzlich gegen 330
Stellen. Ein Abbau von weiteren 1-2% aufgrund der Detailbereinigung aller
Prozesse wird angestrebt. Von den Entscheiden sind in erster Linie die
Standorte Bern und Thun betroffen.

(Tx) Ausgangslage / Rahmen
Im Frühling 1995 waren im Rahmen des Reformprojekts EMD 95 die wesentlichen
Modellent-scheide (Generalstab, Heer, Luftwaffe) gefällt und gleichzeitig die
Marschrichtung im EMD-Industriepotential* festgelegt worden. Seither wurden im
Teilprojekt Gruppenstrukturen, geführt durch den Generalstabschef, die
Detailstrukturen der engeren EMD-Verwaltung wie auch die Konzepte der
infrastrukturellen und personellen Überführung bearbeitet.

Bestände der engeren EMD-Verwaltung
Zur engeren EMD-Verwaltung gehören die Verwaltungsteile des
Generalsekretariats, des Generalstabs, des Heers, der Luftwaffe und der Gruppe
Rüstung. Nach der Festlegung der Detail-strukturen in diesen
Organisationseinheiten bis auf Stufe Sektion ergibt sich zur Zeit ein
Personalabbau von etwa 13 Prozent. Ein Abbau von weiteren 1-2% aufgrund der
Detailbereinigung aller Prozesse wird angestrebt. Von insgesamt 470
abzubauenden Stellen der engeren Verwaltung wurden von 1990 bis Ende 1994
bereits deren 143 reduziert, wobei mit 113 abgebauten Stellen der Grossteil in
der Zentralverwaltung der Gruppe für Rüstungsdienste (GRD) vollzogen wurde. Bis
zum sogenannt "eingeschwungenen Zustand" verbleibt somit der Abbau von weiteren
rund 330 Stellen.
	Bei der Beurteilung des Personalabbaus in der engeren EMD-Verwaltung
ist zu berücksichtigen, dass mit der Armeereform 95 die von Generalsekretariat,
Generalstab, Heer und Luftwaffe zugun-sten der Armee zu erbringenden Leistungen
gesamthaft kaum abnehmen.
	* Der gesamte Bereich Industriepotential umfasst neben der heutigen
Gruppe für Rüstungsdienste insbesondere Teile der Kriegsmaterialverwaltung, des
Bundesamtes für Militärflugplätze, des Oberkriegskommissariats, des Bundesamtes
für Genie und Festungen sowie der Abteilung Waffen- und Schiessplätze des
Stabes der Gruppe für Ausbildung.
 Die Verkleinerung des Sollbestandes der Armee um einen Drittel, die Reduktion
der Anzahl Diensttage und die drastischen Kürzungen im EMD-Budget haben eine
erhebliche Reduktion des Auftragsvolumens bei den Rüstungs- und
Unterhaltsbetrieben zur Folge. Die Anpassung der Kapazitäten im
EMD-Industriepotential wurde Ende März 1995 beschlossen (Reduktion der
EMD-Betriebe von 95 auf 60, Personalabbau von 23 Prozent).

Viele Aufgaben der engeren EMD-Verwaltung bleiben hingegen unverändert, da sie
unabhängig von der Armeegrösse zu bewältigen sind; dies gilt beispielsweise für
die Führungsorganisation und für die Planung. Eine weitere Reduktion der
engeren Verwaltungsteile von Generalsekretariat, Generalstab, Heer, Luftwaffe
und Gruppe Rüstung würde die erfolgreiche Umsetzung des Departementsreform in
Frage stellen. Die Zielsetzung, mit EMD 95 ein "kundenorientiertes
Hochleistungsdepartement" zu schaffen, wäre nicht zu erreichen.
	Zusammen mit der ebenfalls beschlossenen Limitierung des
Personalbestandes beim Festungs-wachtkorps ergeben sich für das EMD somit
folgende Abbauzahlen: Von einem Personalbestand von rund 20000 im Jahre 1990
wird das EMD auf etwas über 15000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
eingeschwungenen Zustand um das Jahr 2000 abnehmen. Dies entspricht einer
Reduktion von rund 25 Prozent. In diesen Zahlen ist der Ausbau des
Lehrpersonals (Instruktoren und Fachlehrer) um 220 Stellen mitberücksichtigt.

Personelle Überführung
Aufgrund der Detailbearbeitung der EMD-Strukturen und der Geschäftsordnungen
der grossen Organisationseinheiten wurde die anspruchsvolle personelle
Überführung in die neuen Strukturen laut EMD 95 zielgerichtet und zeitgerecht
vorangetrieben. Die Einreihungskonzepte, Pflichtenhefte, Ausschreibungsentwürfe
usw. konnten in der Zwischenzeit bearbeitet werden. Die Umsetzung der alten
Strukturen in die neuen Organisationseinheiten erfolgt grundsätzlich in der
Verantwortung der Linienchefs. Um eine reibungslose Überführung zu
gewährleisten, wurden vorgängig die Projekt- bzw. Planungsverantwortlichen
ernannt. Diese designierten Chefs haben jedoch keinen Anspruch auf eine spätere
Wahl oder Ernennung.
	Alle durch die EMD-Reorganisation neugeschaffenen oder freiwerdenden
Stellen müssen ausge-schrieben werden, ebenso jene Posten in der Verwaltung,
die durch Instruktoren besetzt werden sollten.Um den Wettbewerb bei der
Zusammenlegung bisheriger Organisationseinheiten sicher-zustellen, müssen in
diesen Bereichen ebenfalls alle Stellen zwingend ausgeschrieben werden. Nur bei
begründeten Neuunterstellungen bisheriger Organisationseinheiten ohne
organisatorische und personelle Änderungen kann von einer Stellenausschreibung
abgesehen werden. Aufgrund der grossen Anzahl auszuschreibender Stellen ist mit
einem längerdauernden Anstellungszeitplan zu rechnen.
	Im Einvernehmen mit dem Eidgenössischen Personalamt wurde ein
spezieller EMD 95 Stellenan-zeiger geschaffen. Er wird für die Dauer der
Reformphase dem heutigen Bundesstellenanzeiger "Die Stelle" beigelegt und nur
an EMD-Adressaten verteilt. Die so ausgeschriebenen Stellen dürfen nur durch
EMD-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter besetzt werden.
	Mit dem seit Anfang 1995 geltenden Sozialplan steht dem EMD überdies
ein Instrument zur Verfügung, das es ermöglicht, auch den geplanten
zusätzlichen Personalabbau in der engeren Verwaltung weitgehend
sozialverträglich umzusetzen. Allerdings sind Entlassungen nach wie vor nicht
auszuschliessen. Als weitere zusätzliche Massnahmen stehen
Wiederwahl-Vorbehalte für die am 1.1.1997 beginnende neue Amtsperiode und der
Abbau durch Ausnützen der normalen Fluktuation (Austritte, Übertritte in zivile
Bundesämter etc.) zur Verfügung.

Infrastrukturkonzept
Die EMD Geschäftsleitung hat im weiteren die Zuteilung der Büroräumlichkeiten
an die neuen Organisationseinheiten vorgenommen. Aufgrund fehlender räumlicher
Ausweichmöglichkeiten müssen allerdings einige provisorische Lösungen in Kauf
genommen werden. Es handelt sich dabei namentlich um das Kommando des
Festungswachtkorps (FWK), das bis zur Bereitstellung von Räumlichkeiten im
Areal der Waffenfabrik Bern vorläufig in Frauenkappelen untergebracht werden
soll. Das Bundesamt für Logistiktruppen seinerseits muss vorübergehend am
Malerweg 6 und an zwei Standorten im Areal Schwäbis in Thun untergebracht
werden, bis eine Zusammenführung im Raum Thun möglich sein wird.
	Insgesamt ist mit einem Umzug von rund 700 Personen zu rechnen. Dieser
soll entsprechend den festgelegten Prioritäten (insbesondere der neuen
Untergruppe Personelles der Armee) etappen-weise erfolgen. Für die Vorbereitung
und Durchführung der Umzüge sorgt eine Projektleitung Umzüge EMD 95. Dieser
obliegt die Festlegung von Eckwerten (Etappierungen, Zeitplan), die
Gesamtkoordination und Steuerung sowie das Reporting gegenüber dem
Geschäftsleitungsausschuss-EMD. Ferner wurden Teilprojektleitungen pro Gruppe
sowie für die Bereiche Transporte/Bauten und zentrale Informatikprobleme
gebildet.
Definitive Namensgebung
Die vor zwei Jahren provisorisch eingeführten Bezeichnungen Geschäftsleitung
(GL) und Geschäftsleitungsausschuss (GLA) für die beiden höchsten
Führungsgremien werden in der neuen Dienstordnung EMD definitiv verankert.
Damit soll der partizipative Führungsstil in ordentlichen Lagen unterstrichen
werden.
	GLA und GL stehen unter der Leitung des Chefs EMD. Dem GLA gehören der
Generalstabschef, die Chefs Heer, Luftwaffe und Gruppe Rüstung sowie der
Generalsekretär an. In der GL haben zusätzlich die Kommandanten der vier
Armeekorps Einsitz.

Nächster Schritt im Projekt EMD 95
Das Parlament wird in seiner Herbstsession die am 17. Mai 1995 vom Bundesrat
verabschiedete Botschaft "Zum Bundesbeschluss über die Genehmigung einer
Änderung der Verordnung über die Zuweisung der Ämter" behandeln.

Weitere Auskünfte: Gruppenstrukturen:	 Divisionär Paul Müller, Unterstabschef
Planung Tel: 031/ 324 51 93
Infrastrukturkonzept: André Schindler, Generalsekretariat	Tel: 031/ 324
50 70
Personelles: Paul von Niederhäusern, Generalsekretariat	Tel: 031/ 324 50 26

Personel