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Bundesrat verabschiedet Rüstungsprogramm 1995

Keywords: Pressemitteilung, Rüstungsprogramm 1995,
Aufklärungsdrohnen, Panzerhaubitzen,
Fernmeldesystem, Katastrophenhilfematerial

(Ti) Bundesrat verabschiedet Rüstungsprogramm 1995:
Erstmals Drohnen für die Aufklärung

(Ld) Der Bundesrat hat das Rüstungsprogramm 1995
verabschiedet. Für 350 Millionen Franken sollen
erstmals ferngelenkte Kleinflugkörper, sogenannte
Aufklärungsdrohnen, beschafft werden. Für das gesamte
Rüstungsprogramm wird beim Parlament ein Kredit von
1342 Millionen Franken beantragt. Die Abwicklung
dieser Materialbeschaffung wird sich über rund fünf
Jahre erstrecken und in dieser Zeit durchschnittlich 1400
Personen in der Schweiz Arbeit verschaffen.

(Tx) Nach einer durch die Flugzeugbeschaffung
bedingten Pause von einem Jahr wird damit die Reihe
der jährlichen Rüstungsvorlagen wieder aufgenommen.
Die Rüstungsausgaben sinken zwar real von 1990 bis
1998 um rund ein Viertel, doch ist es notwendig, die
materielle Ausrüstung der Armee im Rahmen einer
langfristigen Planung kontinuierlich zu erneuern.
	Die militärische Führung erhält eine neue
Dimension: In einem Kommandoposten sollen künftig
Tag und Nacht Live Bilder über Schauplätze verfügbar
sein, die bis zu 100 Kilometer entfernt sind. Unbe
mannte, ferngelenkte Kleinflugkörper, die mit
Fernseh und Infrarotkameras ausgestattet sind, leisten
diese Aufklärungsarbeit. Die Artillerie kann
beispielsweise mit den Drohnen Ziele aufklären, das
Feuer leiten und seine Wirkung beurteilen, ohne dass
Beobachter in die Nähe der Ziele beordert werden
müssen. Die Drohnen können aber auch zur
Bewältigung von zivilen Katastrophen eingesetzt wer
den. Mit dem Rüstungsprogramm sollen vier derartige
Systeme mit total 28 Flugkörpern beschafft werden.
Lieferant ist ein schweizerisch israelisches
Industriekonsortium unter Führung von Oerli
kon Contraves in Zürich.
	Die Panzerhaubitzen sollen in Zukunft innert
wenigen Minuten eine Stellung beziehen, schiessen und
wieder wegfahren können. Bei Einführung dieser
Geschütze anfangs der siebziger Jahre dauerte allein
die vermessungstechnische Vorbereitung rund
eineinhalb Stunden. Dies wird in Zukunft aufgrund einer
modernen Navigations  und Positionierungsanlage
wegfallen. Zudem werden die Schussdistanz erhöht, die
Kadenz gesteigert und der Munitionsvorrat an Bord
vergrössert. Für die "Kampfwertsteigerung" von 165
Panzerhaubitzen sind 300 Millionen budgetiert.
Wichtigster Lieferant ist neben diversen in  und
ausländischen Firmen die Eidgenössische
Konstruktionswerkstätte Thun.
	Das allen Wehrpflichtigen bekannte "Kurbeln" zur
Herstellung einer militärischen Telefonverbindung soll
bald der Vergangenheit angehören. Mit dem neuen
Integrierten Militärischen Fernmeldesystem halten für
den Benutzer Telefonapparate in der Armee Einzug, die
sich äusserlich und in der Art der Bedienung von den
zivilen Geräten nicht mehr unterscheiden. Zudem
werden die altväterischen "Stöpselzentralen"
ausgemustert. Das neue System ermöglicht die
automatische Nummernwahl für alle Teilnehmer und die
digitale Uebertragung von Sprache und Daten. Das Netz
ist so ausgelegt, dass es auch bei massiven
Teilausfällen nicht zusammenbricht. Hauptlieferant ist
die Firma Ascom Systec in Mägenwil (AG).
	Für 27 Millionen soll zudem für die
Katastrophenhilfe Spezialmaterial gekauft werden, das
innerhalb weniger Stunden am Ort der Katastrophe
eingesetzt werden kann.
	Das Rüstungsprogramm enthält im übrigen
Schwimmbrücken sowie neue Munition und Simulatoren
für die Panzerfaust.

Für zusätzliche Auskünfte: Hugo Wermelinger,
Informationschef GRD, 031 324 60 42
Hinweis: Das Material aus dem RP 95 wird der Presse
am 12.5.95 in Thun vorgeführt.

am 12.5.